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Literaturforum: Der Autor Friedo Lampe, Opfer von Krieg und Zensur


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Forum > Literaturgeschichte & -theorie > Der Autor Friedo Lampe, Opfer von Krieg und Zensur
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 Thema: Der Autor Friedo Lampe, Opfer von Krieg und Zensur
ArnoAbendschoen
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Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 21.08.2014 um 10:59 Uhr

Friedo Lampe (1899 – 1945) war gebürtiger Bremer. Nach Studium von Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie – hier auch Promotion – versuchte er sich als Redakteur in Bremen zu etablieren. Dies gelang infolge der Weltwirtschaftskrise nur kurzzeitig und Lampe absolvierte noch eine Ausbildung zum Bibliothekar, fand danach in diesem Beruf Anstellung in Hamburg, später in Stettin. Seit 1934 wohnte er in Berlin sowie in dessen Umland (Grünheide, Kleinmachnow). Er war ab 1937 Lektor, u.a. für Rowohlt. In Kleinmachnow wurde er in den letzten Kriegstagen von einem Angehörigen der Roten Armee irrtümlich für einen SS-Mann gehalten und erschossen.

Lampes Wirkung als Schriftsteller litt trotz beträchtlicher Begabung stark unter den für ihn ungünstigen Zeitumständen. Sein erstes Buch war der kurze Bremer Episodenroman „Am Rande der Nacht“, den man dem Magischen Realismus zurechnen kann. Das Werk lässt in seiner Erzähltechnik den Einfluss des neuen Mediums Film erkennen. Es erschien 1933 und wurde innerhalb von Wochen aufgrund einiger weniger in den Augen der Nazis anstößiger erotischer Details verboten. Der zweite Roman „Septembergewitter“ (1937) erzielte zu Lampes Lebzeiten kaum Resonanz. Posthum kam 1946 der Erzählband „Von Tür zu Tür“ auf den Markt.

Der hohe Rang des Autors Lampe wurde zwar schon bald nach seinem Tod in der literarischen Welt anerkannt, beim Lesepublikum konnten sich seine Werke jedoch damals nicht durchsetzen. Erst mit weiteren Neuauflagen setzte ab der Jahrtausendwende allmählich größeres Interesse für ihn ein – ein Fall von später Wiedergutmachung. Allerdings scheint Lampe wirklich ein Pechvogel zu sein, wie der Verfasser dieser Kurzbiographie - sie war ursprünglich für einen anderen Platz bestimmt - feststellen musste. Möglicherweise geriet der anspruchslose Text über den toten unschuldigen Dichter zwischen die Fronten aus vermeintlichen Salonkommunisten und literarischen Möchtegern-Weißgardisten, jedenfalls wurde er trotz wiederholter Übermittlung nicht freigeschaltet.

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