Mein Leben hat der Krieg, obwohl ich nicht direkt davon betroffen bin, stark verändert. Ich kann kaum noch an anderes denken und deswegen fällt es mir auch schwer, in diesen Tagen überhaupt irgendwelche Bücher zu lesen. Alles, was ich derzeit an Literatur lese, sind noch Gedichte, die ich viele Jahre gar nicht mehr gelesen habe: Paul Celan, Pindar und ein bißchen unpassend den Russen Sergej Jessenin, den ich von den dreien am meisten mag:
Zitat:
Wo die Weltenrätsel träumen,
ist des Jenseits ferne Flur.
Welt, in Deinen Erden-Räumen
bin durch Zufall Gast ich nur.
…
In den stummen Dunkelheiten
aufzufliegen hieß man mich.
Niemand-nichts in Ewigkeiten
hinterließ beim Abschied ich.
…
Wo die Weltenrätsel träumen,
ist des Jenseits ferne Flur.
Welt, in Deinen Erden-Räumen
bin durch Zufall Gast ich nur.
…
In den stummen Dunkelheiten
aufzufliegen hieß man mich.
Niemand-nichts in Ewigkeiten
hinterließ beim Abschied ich.
…
Mein alter und neuer Reisepass ist voll von Ukraine-Stempeln. Ich kann, ohne sie nachzuzählen, gar nicht beziffern, wie oft ich in diesem schönen Land gewesen bin, und ich werde wieder dorthin reisen, wenn die russischen Faschisten geschlagen sind.