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Philosophie des Versagens
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Autor
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Thema: Philosophie des Versagens
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JH
Mitglied
275 Forenbeiträge seit dem 21.02.2007
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40. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 08.02.2008 um 16:29 Uhr |
Diese Nachricht wurde von JH um 16:31:42 am 08.02.2008 editiert
Das Gehirn ist laut Lem eine Sackgasse.
Und die letzte Wand ist in einem Gleichnis
von Kafka beschrieben.
Auf dieser Wand (der Sackgasse) ist schon
täuschend echt aufgemalt wie du sie mit
deinen Gedanken durchstößt - dies
veranlasst dich zu fragen: Durchstoße ich
sie nicht andauernd?
Anders kannst du sie auch gar nicht
durchstoßen.
Das Gehirn ist eine Sackgasse.
Und bis zu dieser letzten Wand stimmt noch
alls, ist das Gehirn und alle Gedanken mit
den anderen Gedanken, mit dem globalen
Ich beschäftigt.
Im Grund sind wir alle einsam.
Kein Atom berührt jemals das andere.
Kein Elektron steht je still.
Wir sind Versager.
Das ist keine Kunst.
MASSONI
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LX.C
Mitglied
1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
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41. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 09.02.2008 um 00:37 Uhr |
Zitat:
Diese Nachricht wurde von Hyperion um 16:37:40 am 08.02.2008 editiert
Aber das wissen wir doch schon längst, dass es keine letzten Begründungen in der Philosophie gibt. Grundstudium, erstes Semester. Niemand wirds auch je bestreiten, Alex, und behaupten, er habe den Stein der Weisen oder die Weltformel gefunden, nicht einmal Einstein, den als Physiker alle Welt kennt, hat es geschafft :-)
Gruß
Hyperion
P.S. Hegels grandioses Verdienst war es, zu sehen und sagen, dass alle Philosophen und Philosophien auf ihre Weise Recht haben. Er war der erste, der die Geschichte der Philosophie als Diziplin damit in ein völlig neues Licht rückte.
P.P.S. Bitte verstehe mich nicht falsch Alex, an einen Fachphilosophen richtet sich womöglich dein Zitat nicht, es ist dennoch als solches ein schönes. Aber da sich hier mehrere Kommilitonen wie Kenon und Franklin aufhalten, wollte ich darauf hinweisen, dass der obige Satz ein geistiges Diebesgut ist und so eigentlich nichts Neues an Erkenntnis mit sich bringt, außer dass er schön formuliert ist.
Liebe Grüße,
Tibor
Dooch, richtet sich auch an Fachphilosophen, die glauben, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.
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Gast873
Mitglied
1457 Forenbeiträge seit dem 22.06.2006
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42. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 09.02.2008 um 00:46 Uhr |
Also eigentlich müsste ich meinen Beitrag etwas korrigieren: seit Platon wissen wir, da seine Dialoge manchmal aporetisch enden, dass eben völlig unterschiedliche Positionen gleichzeitig gelten können. Und ich weiß wirklich nicht mehr so hundertprozentig, wer definitiv für Platon spricht (Sokrates oder seine Gesprächspartner) ;-). Die kleine Differenz zu Hegel ist die, dass es vor Sokrates keinen Philosophen im streng logischen und syllogistischen Sinne gab, sondern Mystifikationen und esoterische Lehren, die teilweise u.a. an das Feuer als zentrales Element glaubten, die Summe der sog. Vorsakratiker. Ergo, kann mein Argument zu Hegel auch so stehen bleiben, wie dramaturgische Inszenierungen des großartigen Dichter-Philosophen Platon.
Schönen Gruß,
Hyperion
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zugast
Mitglied
38 Forenbeiträge seit dem 23.02.2010
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43. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 27.02.2010 um 22:01 Uhr |
Zitat: Schönen Gruß,
Hyperion
Ja, schönen Gruß zurück. Entschuldige meine unsachlichen Mutmaßungen, aber was soll uns dein Posting sagen, außer dass du keine Freundin hast und eine solche auch außer Sicht ist.
Wieso kannst du dich nicht verständlich ausdrücken? Sackschmerzen?
Zum Threadersteller: Der Mensch strebt zu dem , was er als das Höhere empfindet. Ich bin Maler und habe noch nirgends ein religiöseres Empfinden verspürt, als in der nordspanischen Höhle Altamira.
Was du als Verirrung oder Schizophrenie bezeichnest ist der Versuch innere, authentisch vage Vorstellungen umzusetzen. Im Grunde ein sehr ehrenwertes Unterfangen( mal ganz nebenbei: ich habe an Höhlenmalereien schon prozesshafte Zeichnungen gesehen, zu denen kaum ein Kunstprofessor fähig sein dürfte. Die Gemälde waren dreißigtausend Jahre alt).
Menschen haben das natürliche Bedürfnis sich" transzendent" zu äußern. Wenn dieses Bedürfnis einen wirklichen Künstler trifft, entsteht im günstigen Fall ein Kunstwerk.
Ich verstehe den Aspekt des "Versagens" dabei nicht. Auf Religion einzugehen ist müßig und unnötig wie ich finde.- Geschenkt!
Jedwede Blödheiten auf diesem Gebiet sind wie Regen, man nimmt sie hin.
Der Mensch strebt nach Transzendentem, weil es in seinem Kopf schon vorhanden ist, er möchte das Ungefähre in ihm selbst konkret widerspiegeln, da dies spannend und befriedigend ist. Das ist doch nicht schizophren!
Als ich das erste Mal Höhlenzeichnungen sah, war ich sehr erschüttert in meinem bisherigen Glauben, dass der Mensch lediglich ein Ungeziefer sei, dass möglichst schnell beseitigt gehört.
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raimund-fellner
Mitglied
87 Forenbeiträge seit dem 13.11.2011
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44. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 08.12.2011 um 05:53 Uhr |
Kultur beruht nach Sigmund Freud auf Entbehrung, nämlich Entbehrung des gewünschten "Sexualobjekts". Denn, wenn der Kulturschaffende in unentwegter Freude und Lust mit seiner Geliebten (bzw. seinem Geliebten) leben würde, dann erübrigte sich die Kunst, die ja aus dem Schmerz der Entbehrung und Unzulänglichkeit heraus entsteht.
Raimund Fellner
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Danny_Darco
Mitglied
5 Forenbeiträge seit dem 13.01.2012
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45. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 13.01.2012 um 13:22 Uhr |
Man kann alles ertragen, wenn man sich selbst ertragen kann.
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