Nach der jüngsten Hitzewelle zweifle ich nicht mehr: wenn ich mal sterben sollte (was ja noch nicht raus ist), wird es in einem Sommer sein.
Warmschreiben für einen weiteren Herbst möchte ich mich heute. Wie fang ich an?
Vielleicht so: kurz verweilte der Grünspecht in der toten Tannendürre.
Rotschwänze nutzen die vier Badestellen, aus denen sie auch trinken.
Amseln baden wasserspritzend intensiv: sie wissen, was gut tut.
Weiß ich es auch?
Oder so: spiele mit dem Gedanken, mich in Thomas Herbstströmer umzunennen.
Länger schon als geplant ist der Garten, der nicht mein Garten ist, mein Garten.
Provisorien kommen, um zu bleiben. Dahinter setze ich ein Markenzeichen zum Schutz.
Provisorien kommen, um zu bleiben. Sei bedacht, was Du als Nur-mal-eben-kurz planst.
Es könnte die Nummer für die nächsten Jahre werden.
In Jahrzehnten rechne ich nicht mehr; war schon immer eher der vernünftige Typ.
Ich hänge die Wäsche auf. Ein Rotkehlchen leuchtet, piept und trinkt im Center Court.
Es sind viele Wäschestücke. Ich nehme mir vor, dass ich ab heute über den Herbst so viele Texte aus dem Sommerloch hole, wie ich Klammern klammere. Ja: ich klammere noch. Könnte ja ein Windstoß kommen. Und: noch klammere ich im Freien. Noch! Sonst noch was?
Meisen, Kohlweißlinge. Einer der drei mir vertrauten Buntspechte (wir sind per Du) hängt akrobatisch, den Rücken nach unten, schaukelnd, in der Haselnuss und findet seine Pralinés.
Die Asiatische Hornisse schnabuliert dieses Jahr nicht an den Efeublüten. Sie haben sie wohl gecatcht.
Der Kleiber gestern, seit Langem mal wieder, war nur kurz hier. Stippvisite. Sein Herz hat wohl anderswo zu tun1.
Meines nicht. Mein Herz hat eigentlich schon ziemlich lange nicht mehr wirklich was zu tun, außer pumpen natürlich. Von meinem Dödel will ich gar nicht erst anfangen. Nein! Nicht!
Nachbar Schneckenschmeißer krabbelt nicht mehr so rüstig seine Gemüsebeete ab: auch die Auswahl schrumpft. Zucchini sind schon seit ein paar Saisons aus. Grüße ich ihn in meiner eingebildeten Jugend, schaut er mich an, denkt: warte mal noch paar Jahre, Junge.
So stelle ich es mir vor.
Hätte ich heute Morgen noch nicht von mir gedacht, dass ich die Herbsteinläuterung Läutung Häutung Läuterung das Läuten mit dem Schellenkranz aus bunten Pilzen und gilbenden Blättern so hinkriege. Für den Anfang mal ganz passabel, denke ich.
Vielleicht lasse ichs einfach so stehen. Ja, bestimmt.
-
1. Geklaut bei Ingeborg Bachmann – Erklär mir, Liebe
Warmschreiben für einen weiteren Herbst möchte ich mich heute. Wie fang ich an?
Vielleicht so: kurz verweilte der Grünspecht in der toten Tannendürre.
Rotschwänze nutzen die vier Badestellen, aus denen sie auch trinken.
Amseln baden wasserspritzend intensiv: sie wissen, was gut tut.
Weiß ich es auch?
Oder so: spiele mit dem Gedanken, mich in Thomas Herbstströmer umzunennen.
Länger schon als geplant ist der Garten, der nicht mein Garten ist, mein Garten.
Provisorien kommen, um zu bleiben. Dahinter setze ich ein Markenzeichen zum Schutz.
Provisorien kommen, um zu bleiben. Sei bedacht, was Du als Nur-mal-eben-kurz planst.
Es könnte die Nummer für die nächsten Jahre werden.
In Jahrzehnten rechne ich nicht mehr; war schon immer eher der vernünftige Typ.
Ich hänge die Wäsche auf. Ein Rotkehlchen leuchtet, piept und trinkt im Center Court.
Es sind viele Wäschestücke. Ich nehme mir vor, dass ich ab heute über den Herbst so viele Texte aus dem Sommerloch hole, wie ich Klammern klammere. Ja: ich klammere noch. Könnte ja ein Windstoß kommen. Und: noch klammere ich im Freien. Noch! Sonst noch was?
Meisen, Kohlweißlinge. Einer der drei mir vertrauten Buntspechte (wir sind per Du) hängt akrobatisch, den Rücken nach unten, schaukelnd, in der Haselnuss und findet seine Pralinés.
Die Asiatische Hornisse schnabuliert dieses Jahr nicht an den Efeublüten. Sie haben sie wohl gecatcht.
Der Kleiber gestern, seit Langem mal wieder, war nur kurz hier. Stippvisite. Sein Herz hat wohl anderswo zu tun1.
Meines nicht. Mein Herz hat eigentlich schon ziemlich lange nicht mehr wirklich was zu tun, außer pumpen natürlich. Von meinem Dödel will ich gar nicht erst anfangen. Nein! Nicht!
Nachbar Schneckenschmeißer krabbelt nicht mehr so rüstig seine Gemüsebeete ab: auch die Auswahl schrumpft. Zucchini sind schon seit ein paar Saisons aus. Grüße ich ihn in meiner eingebildeten Jugend, schaut er mich an, denkt: warte mal noch paar Jahre, Junge.
So stelle ich es mir vor.
Hätte ich heute Morgen noch nicht von mir gedacht, dass ich die Herbsteinläuterung Läutung Häutung Läuterung das Läuten mit dem Schellenkranz aus bunten Pilzen und gilbenden Blättern so hinkriege. Für den Anfang mal ganz passabel, denke ich.
Vielleicht lasse ichs einfach so stehen. Ja, bestimmt.
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1. Geklaut bei Ingeborg Bachmann – Erklär mir, Liebe