Wind und Regen, die sich ankündigen, brechen die Morgenstimmung. Gerade werden weibliche Angestellte vorm Hotel von ihren Männern abgesetzt. Stimmen in Küchen und Aufenthaltsräumen werden lauter. Fenster klappern im Wind und werden dann zugeschlagen. Ein leerer Großomnibus fährt soeben vorüber. Sein lauter Dieselmotor ist nicht zu überhören und nicht zu überriechen. Rauchschwaden einer Zigarette umschleichen die Balkonfassade. Irgendwo auf meiner Hotelseite muss ein einsamer Mann oder eine einsame Frau sich dem Genuss des Giftes hingeben. Ein Mann, mit den Händen in den Taschen, in einem Morgenanzug, geht lautlos in Turnschuhen über den nassglänzenden Asphalt. In der fernliegenden, von hieraus einzusehenden Bucht, schlagen die Wellen gegen die schroffen Felsen und zersplittern ihren Zusammenhalt. Regen wird vor den dunkelgrünen Baumkronen sichtbar. In der Ferne das Relais eines Generators. Der Wind treibt sein Spiel mit den toten Plastitkleuchtreklametafeln, die wir leere Joghurtbecher nutzlos geworden scheinen. Ein beschirmter Mann in Sportweste betritt den Seiteneingang des Gebäudes. Ein Minibus schleicht sich die Kurven entlang und seine Motorgeräusche verschwinden über den grauen Platten des Bürgersteiges. Eine weiße Taube hält sich müde zwischen Astgabeln. Abdeckplanen auf einer Oben-ohne-Bar flattern an ihren Befestigungen. Ein nackter, männlicher Unterarm ragt über die Balkonbrüstung; seine Hand prüft die Regenintensität. Süße Parfümgerüche umschlingen die grünen Stahlgitterstäbe der Balkone. Ein roter Alfa Romeo wird vorm Haus geparkt. Ein junger Mann steigt aus und geht durch den Personaleingang. Die lang nachklingende Zeitglocke der Kirche schallt herüber. 9 Uhr.