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Die Zauberflöte
Autor: Karsten Mekelburg · Rubrik:
Humor & Satire

Es war einmal in einem Land, gar nicht weit von hier in einer Zeit, die so weit nicht zurück liegt, ein kleiner König, mit einer blitzenden Krone und Haaren, die waren so wunderschön, das jede seiner Mägde sie glühend bewunderte. Es war ein sehr guter König mit großen Herz und alle seine Untertanen liebten ihn sehr, nicht nur seiner Haare wegen. Doch machmal, wenn ihm das Regieren zu viel wurde und er nicht mehr auf die Ratschläge seiner klugen Ratgeber hören mochte, ging der kleine König in seinen Schatzkeller, um sich an seinen Schätzen zu erfreuen. Was gab es da nicht alles zu sehen, grüne Smaragde aus Samarkand, schillernde Topase aus den Tiefen Sibiriens, leuchtende Juwelen aus Afrika, Bernstein von der Ostseee, Schnitzereien aus Walroßzähnen aus den Eiswüsten der Arktis, blitzendes Gold aus dem Schwarzwald, und vieles vieles andere mehr. Unzählbar waren die Schätze seiner Schatzkammer, unzählbar und unermeßlich schön.

Aber der kleine König sah die Schätze niemals an. Er ging immer zu einer unscheinbaren Flöte, die im hintersten Winkel der Schatzkammer im Staub lag. Nun war das natürlich keine normale Flöte, sondern eine verzauberte. Was gab es nicht alles zu sehen, wenn man durch die kleinen Löcher in das Innere der Flöte blickte. Man konnte den ganzen Staatsrat beobachen, wie er tagte und klugen Reden schwang, wenn man nur genau genug hineinblickte.

Da konnte man den Chef aller fleißigen Arbeiter sehen, der dem König den guten Rat gab, die Arbeitszeit seiner Untertanen auf vielen viele Stunden zu erhöhen, damit mehr Arbeiter sich plagen können und so glücklicher leben würden. Man sah auch Mediziner mit langen Bärten und klugen Brillen, die dem König rieten, viel mehr für Pillen und Medikamente von seinen Untertanen zu verlangen, damit sie gesünder lebten. Auch war ein alter General zu sehen, der nur noch ein Bein hatte, keine Haare mehr auf dem Kopf und eine häßliche Narbe im Gesicht. Der sprang auf seinem Holzbein ganz aufgeregt durch die Flöte, das es nur so hallte und schepperte. Poch, poch, poch, poch. Der riet dem König, sofort mit seinem Herr auszurücken und die Freiheit seines Reiches am Hindukusch zu verteidigen. Solcherlei und viele andere putzige Dinge gabe es in Hülle und Fülle zu sehen, wenn man nur genau genug in die Flöte blickte.

Und soll ich euch sagen, was der gute König, und glaubt mir, es war wirklich ein verdammt guter König, was glaubt ihr also, was der gute König dann mit der Flöte tat?

Er pfiff darauf!



Einstell-Datum: 2004-04-13

Hinweis: Dieser Artikel spiegelt die Meinung seines Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung der Betreiber von versalia.de übereinstimmen.

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