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Dahan - das Ende eines Paradies
Autor: Falke_de_Lichts · Rubrik:
Kurzgeschichten

Einst war Dahan ein fruchtbarer Planet mit einer farbenprächtigen Flora und einer artenreichen Fauna gewesen.
Einst tummelten sich im Wasser der 7 großen Meere Dahan's rießige Fisch-Schwärme und die großen Blogx,
Säugetiere von fischähnlichen Körperbau und ganz generell den Waalen des Planeten Erde nicht unähnlich.
Nur das die Blogx ausnahmslos Fleischfresser mit einem todbringenden Gebiss und unstillbaren Hunger sind oder vielmehr waren.
Und versteckt in den unendlichen Tiefen der Ozeane, genau dort wohin die Sonnenstrahlen nicht vordringen konnten,
lebten die Smorfs. Intelligente Krakenwesen von plumben Körperbau. Diese scheuen Wesen hatten an diesen Ort der Finsternis,
fernab von jedem Licht, eine Kultur entwickelt, wie sie faszinierender und bezauberneder nicht sein konnte.
Mehr dazu aber erst später. Wenden wir uns erst einmal wieder Dahan zu.
Einst hatte Dahan 4 Kontinente und einige Ansammlungen von Inseln variabler Größe und Ausdehnung.
Das Land triefte förmlich von Farben die diese Unglaubliche Vielfalt der Pflanzen mit sich brachten.
Tiefschwarze Berge mit weißen Kuppen aus Schnee und Eis,
gesunde Wälder von saftigen Grün, Flüsse und Bäche von erfrischenden Blau, reichlich begrünte Ebenen und Täler -
diese Facettenvielfalt der Farben die einem an jedem Ort Dahan's begegnete war wie ein Loblied zu Ehren der Schöpfung,
das man durch die Augen aufsog. Die Eindrücke visueller Art durchströmten den Geist eines jeden Wesens das die Ehre hatte
diesem farbige Schauspiel beizuwohnen. Diese Bilder weckten Gefühle des Glücks und der Euphorie und schmiegten sich ähnlich wie Balsam um die Seele - eine visuelle Droge besonderer Art.
Kurzum dieser Planet hatte etwas... er hatte etwas göttliches an sich.
Dem Name Paradies, was Dahan übersetzt heißt, wurde dieser Planet mehr als nur gerecht.
Doch wie schon angedeutet das war einmal. Dieses Meisterwerk eines Gottes ist vergangen - es existiert nicht mehr.
Doch wollen wir nichts überstürzen - bedrachten wir das ganze von Anfang an und versuchen wir zu verstehen wie es dazu kamm, dass das letzte Paradies des Universums erlosch.

Der Ursprung des Lebens ist das Wasser. Und dieses Axiom trifft oder traff auf alle Leben beherbergende Planeten des Universums zu. Auch auf Daham war es so. Das Leben keimte im Wasser und irgendwann besiedelte es auch das Land,
und machte einen jeden Planeten zu etwas wunderbaren. Es breitete sich auf dem Lande aus und entwickelte sich weiter.
Immer neue rassen und ARten entstanden. Doch auch in den tiefen der Meere stockte die Entwicklung nicht.
Die ursprünglichen Einzeller verwandelten sich in immer größere und komplexere Lebensformen.
Und so entsanden im und unter Wasser wahre Grazien des Lebens. Eine solche Grazie sind die Smorfs.

Besonders ansehnliche Wesen waren sie ja nicht: die lederne Haut dieser Kraken-Wesen war von schleimiger Beschichtung,
die großen und absolut plumb wirkenden Leiber entbehrten jeglicher Estehetik und Eleganz,
8 große sehenige und muskeldurchwachsene Arme, ein großer knorbeliger Schnabel und nicht ein Auge -
schön konnte man das nicht nennen. Die bleiche und milchige Färbung und die zahlreichen Wucherungen rundeten das Bild
dieser entstellten Kreaturen ab. Abscheulich und unahnsehnlich waren sie. Und doch wahren sie schön.
Sie waren von unermesslicher innerer Schönheit. Gütige Wesen deren gesammte Kultur auf den drei Eckpfeilern Loyalität, Liebe und Barmherzigheit aufbaute. Am Grunde der Meeren, zwischen kochenden Wasserströmen und Hot-Spots, hatten sie Skulpturen und Höhlen aus Kalk geformt. Nicht mit den Kräften ihrer Körper sondern mit den Kräften ihres Geistes, mit dessen Hilfe es ihnen Möglich war ihre UMgebung zu verändern. Diese Gebilde aus Kalk hatten unterschiedliche Formen:
eckig, rund, oval - sie schienen einen Drang zum Individualismus zu haben.
Auf ihren den Dächern ihrer Höhle hatten sie Algen-Gärten angelegt die sie hegten und pflegten und nur von Zeit zu Zeit ernteten. Sie waren friedliche Wesen die keinem denken Wesen etwas zu Leide tuhen konnten.
Und selbst mit diesem trivialen Lebne - ALGEN - gingen sie vorsichtig und behutsam um.
Sie behandelten diese grünen Partikel pflanzlicher Zugehörigkeit wie Könige der Schöpfung.
Selbst beim Verzehr ihrer Nahrung demonstrierten sie Hochachtung und aufrichtige Verehrung.

Die Kommunikation dieser Wesen fand nicht auf verbaler Ebene statt.
Auch war sie nicht von telepathischer Natur. Sie waren Empathen - sie kommunizierten mit Gefühlen.
Eine Verständigung von unvorstellbarer Schönheit und von einer Art die uns einfachen Wesen verwehrt bleibt.
Auch hatten sie keine uns bekannten Denkmuster und -strukturen;
Das heißt nun aber nicht das es einfältige Tiere waren - nein vielmehr verkörperten sie die Perfektion des Lebens.
Sie lebten friedlich mit ihrer Umwelt und waren ein Teil von ihr.

Doch sie waren nicht alleine. Sie teilten sich die Meere mit den monströsen Blogx.
Diese Wesen konnte man als schön bezeichnen:
großer Körper fischähnlichen Aufbaus, glatte Haut von tiefblauer oder -schwarzer Färbung, frei von Verwucherung oder Makeln anderer Art. Augen in den Farben des Feuers: Rot, Orange und Gelb. Sie waren groß und klar und wachsam.
Die rießigen Zähne waren scharf und spitz, ihre Farbe von blendeten Weiß. Tausende von ihnen formierten sich zu einem tödlichen Gebiss. So schön ihr Äußeres auch war - so grausam, dunkel und verdorben war ihr Verhalten, ihr Geist und ihre Seele. Masslos mästeten sie sich an Fischschwärmen und so nahmen sie tagtäglich Millionen von Fischen das Leben.
Nicht aufgrund des Hungers - nein des Spasses wegen. Das Delektieren stand im Hintergrund.
Der eigentliche Grund für die Nahrungsaufnahme war nicht deren Notwendigkeit sondern der Spass am Töten -
der Spass am Auslöschen von Lebenslichtern. Diese Form des Lebens war grausam und brutal.
Sie hatten es nicht zu Stande gebracht eine eigene Kultur zu bilden,
doch es war ihnen gelungen einige auszulöschen und zu vernichten.

Diese beiden Arten waren Polaritäten, Verkörperung von Extremen.
Ein friedliches Zusammenleben war ausgeschlossen.

Lange Zeit drangen die Blockx nicht in die Tiefen der Ozeane vor und hielten sich nur in den oberen Regionen der Meere auf.
Lange Zeit gab es eine eskalationsfreie Koexistenz. Doch da der Vermehrung und dem Wachstum der Population der Blogx durch niemanden und nichts Einhalt geboten werden konnte wurden diese immer mehr. Ihr Lebensraum wurde zu klein bzw sie wurden zu viele für ihren Lebensraum. Die Blogx brauchten Licht und den Wechsel von Tag und Nacht um existieren zu können.
Ein Ausdehnen ihrer Lebensräume auf die unteren Ebenen des Meeres war nicht so einfach,
da es dort dunkel war. Es war finster. Nur Schwarz existierte. Keine Tag und Kein Licht.

Leider waren die Blogx findig und verfügten über eine Intelligenz der durch kleine Form von Moral Schrancken auferlegt wurden. Jahre lang transportierten sie Eisschollen der Pole und bauten Sonnenkollektoren an der Oberfläche des Meeres.
Diese bündelten und verstärkten das Licht, das nun bis auf den Grund der Meere vordringen konnte.
Die natürlichen Grenzen und Barrieren waren durch den Erfindergeist dieser Wesen außer Kraft gesetzt worden.

SO breiteten sich die Blogz immer weiter aus - auch in den Tiefen.
So stoßen sie auf die Smorfs - deren Schönheit und Göttlichkeit sie aufgrund ihrer ignoranten selbstherlichen Haltung nicht also solche erkennen konnten. Es war ein blutiges Gemetzel, da die friedliebenden Smorfs eine solche Gefühle solche Triebe solcher Ehrgeiz wie sie die Blogz hatten fremd waren. Das Meer färbte sich rot vom blut dieser wunderbaren Kreaturen.

Viel zu spät erkannten die Blogz was sie getan hatten!
Durch Sonnenkollektoren verdampfte nach und nach die Hydrosphäre und mit ihr Verschwand das Leben.
und der Planet Dahan starb. Doch eigentlich war er schon viel früher gestorben.
Mit ihrer egozentrischen und ignoranten Einstellung und dem eifrigen Streben nach Befriedigung der eigenen Triebe hatten die Blogz dem Planeten das göttliche geraubt, sie hatten wunderbare Wesen getötet und herrliche Dinge vernichtet.



Die Blogz haben viele Gesichter.
Auch die Smorfs begegnen einem auf jedem Planeten - nur in anderer Form.
Und auch Sonnenkollektoren gibt es überall - sie sind die Werkzeuge die wir benutzen um unsere Ziele zu erreichen.

Wenn wir verhindern wollen das wir Paradiese vernichten,
dann müssen wir uns Mühe geben keine Blogz zu werden.
Dann müssen wir uns anstrengen in allen Dingen und Wesen - seien sie uns auch zu wieder -
versuchen die Smorfs zu erblicken. Wir sollten unsere Ziele überdenken und uns überlegn zu welchen Preis wir sie erreichen wollen: ob sie uns es wert sind einen gewissen Teil von Göttlichkeit zu vernichten.
Und auch sollten wir unsere Werkezeuge, unsere Sonnenkollektoren überdenken,
denn vielleicht erreichen wir mit ihnen langfristig etwas anderes als wir wollen!


Einstell-Datum: 2004-12-27

Hinweis: Dieser Artikel spiegelt die Meinung seines Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung der Betreiber von versalia.de übereinstimmen.

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