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Die Kunst, Recht zu behalten
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Autor
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Thema: Die Kunst, Recht zu behalten
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Jasmin
Mitglied
406 Forenbeiträge seit dem 21.11.2004
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10. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 05.07.2005 um 15:15 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Jasmin um 15:16:10 am 05.07.2005 editiert
Zitat:
Eine dogmatische Religion ist immer eine bewusste Lüge.
Dazu der Anfang eines Aufsatzes von Olivier Descloux , Theologiestudent an der Theologischen Akademie in Giessen:
Das Neue Testament - historisch unglaubwürdig?
Am Anfang waren die Fakten
Im apostolischen Glaubensbekenntnis steht u. a. Folgendes: "…geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus…"
Der Grund, daß der Name "Pilatus" erwähnt wird, liegt im Bestreben der ersten Christen, herauszustreichen, daß die Person, an die sie glauben – nämlich Jesus Christus – tatsächlich als Persönlichkeit in der Geschichte existiert hat. Sie wollten nicht als Schwärmer gelten, die von einer mythischen Gestalt reden, die es nie gegeben hat.
Daraus lernen wir eines: Der christliche Glaube ist ein faktischer Glaube, weil er auf historischen Begebenheiten wie Kreuzigung und Auferstehung beruht.
Quelle:
http://www.nikodemus.net/1433-Das_Neue_Testament_historisch_unglaubwuerdig.htm
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Kenon
Mitglied
1482 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001
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11. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 05.07.2005 um 15:28 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Arne um 15:30:49 am 05.07.2005 editiert
Die Bibel ist ein Sagenbuch. Was ist eine Sage?
Zitat:
Die Sage (von althochdeutsch saga = Gesagtes) ist eine kurze Erzählung, die auf volkstümlicher, urspünglich mündlicher Überlieferung beruht. Sie erhebt Anspruch auf Wahrheitsgehalt, hat aber meist wunderbare, fantastische Ereignisse zum Inhalt.
Quelle: wissen.de
Von der Wahrheit bleibt meist nur ein verkrüppelter Rest. Das wunderbare, phantastische hat, weil es so gut mundet und die Herzen in Aufregung versetzt, alles andere überwuchert. Das hat schon der junge Gorki auf seinen langen Reisen bemerkt: Die Wahrheit ist den Menschen zu trist, sie lieben die abenteuerlichsten Lügengeschichten. Je abenteuerlicher, um so besser; und mit einer eisernen Beharrlichkeit wird behauptet, dass sie nichts als die reine Wahrheit wiedergäben.
An dieser Stelle sei auch noch einmal auf das Thema Weltgeschichte verwiesen.
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Jasmin
Mitglied
406 Forenbeiträge seit dem 21.11.2004
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12. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 05.07.2005 um 15:37 Uhr |
Was mich immer wieder stutzig macht, ist die Tatsache, dass eine Reihe von Menschen, die einen intelligenten Eindruck machen, die ein naturwissenschaftliches Studium abgeschlossen haben, an die Bibel glauben. Wie kann das sein? Auch diese Nikodemus-Seite macht keinen unseriösen Eindruck auf mich. Das hat mich bei meinen Zweifeln immer irritiert, sodass ich gedacht habe – und wenn doch alles stimmt? Es gibt viele Menschen, die fest davon überzeugt sind, dass Jesus lebt, dass sein Geist lebt. Ich weiß, dass Du jetzt den Kopf schüttelst, mein Gedanke ist aber, dass es vielleicht Dinge gibt, die unseren Verstand übersteigen.
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Kenon
Mitglied
1482 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001
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13. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 05.07.2005 um 15:43 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Arne um 15:48:22 am 05.07.2005 editiert
"Kluge" Menschen können sich genauso irren wie weniger kluge. Auch sie sind anfällig für religiösen Nebel.
Die schöne Anekdote aus dem MoE mit dem "Befehl weitersagen"-Spielchen sagt doch alles. Die Bibel ist durch genau so ein Spielchen entstanden. Das für bare Münze zu nehmen, ist nichts anderes als Irrsinn. Gefährlich ist es obendrein.
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Jasmin
Mitglied
406 Forenbeiträge seit dem 21.11.2004
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14. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 07.07.2005 um 18:25 Uhr |
Zitat:
Die Bibel ist durch genau so ein Spielchen entstanden. Das für bare Münze zu nehmen, ist nichts anderes als Irrsinn. Gefährlich ist es obendrein.
Du scheinst Recht zu haben. In der Online-Ausgabe des Spiegels habe ich grade Folgendes gelesen:
"Verfasser unbekannt", stellen moderne Theologen hinsichtlich aller vier Evangelien einmütig fest. Viele Worte wurden Jesus nachträglich in den Mund gelegt, viele Berichte erweisen sich als Legenden.
Auch die Bücher Mose sind eher als "Fiktionsliteratur" einzuordnen. Waren die Autoren der Heiligen Schrift gar vorsätzliche Geschichtsverdreher? Archäologische Befunde haben den historischen Gehalt des Alten Testaments schwer erschüttert.
Quelle:
http://www.spiegel.de/archiv/dossiers/0,1518,268754,00.html
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Kenon
Mitglied
1482 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001
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15. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 07.07.2005 um 19:18 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Arne um 19:25:03 am 07.07.2005 editiert
Stille Post hat wahrscheinlich jeder bereits im Kindergarten gespielt. Da wurde nur ein Wort oder Satz weitergereicht. Was mit ganzen Geschichten, die so übermittelt werden, passiert, kann sich jeder denken.
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Jakob
Mitglied
5 Forenbeiträge seit dem 18.05.2005
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16. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 08.07.2005 um 23:20 Uhr |
Zitat:
Diese Nachricht wurde von Arne um 15:48:22 am 05.07.2005 editiert
"Kluge" Menschen können sich genauso irren wie weniger kluge. Auch sie sind anfällig für religiösen Nebel.
Die schöne Anekdote aus dem MoE mit dem "Befehl weitersagen"-Spielchen sagt doch alles. Die Bibel ist durch genau so ein Spielchen entstanden. Das für bare Münze zu nehmen, ist nichts anderes als Irrsinn. Gefährlich ist es obendrein.
Die ganze Angelegenheit ist, wenn ich das einmal so sagen darf, durchaus etwas komplexer. Zum einen kann man nicht jeden Theologen mit dem anderen vergleichen; Nikodemus.net kommt aus dem evangelikalen Umfeld, welches dazu neigt, die Bibel als fundamental und bisweilen auch wortwörtlich zu nehmen; sie stehen damit in der Tradition der reformatorischen Biblizisten. Dies sollte man bei Aussagen wie den oben genannten berücksichtigen.
Die anderen theologischen bzw. exegetischen Strömungen gehen an die Bibel in der Regel heran wie an jeden anderen Text auch; mit mehr oder weniger wissenschaftlichen Methoden und im wesentlichen konzentriert auf die Frage: Was will der Verfasser uns damit sagen. Ein Geschichtsbuch ist die Bibel jedenfalls nur in Nuancen.
Wobei ich mir nun aber die Frage stelle, was das Thema der Eristrik mit der Bibel zu tun hat. Stammt das zitierte Werk nicht vom Schopenhauer, seligen Angedenkens?
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Jasmin
Mitglied
406 Forenbeiträge seit dem 21.11.2004
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17. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 22.07.2005 um 11:27 Uhr |
Zitat:
Nikodemus.net kommt aus dem evangelikalen Umfeld, welches dazu neigt, die Bibel als fundamental und bisweilen auch wortwörtlich zu nehmen; sie stehen damit in der Tradition der reformatorischen Biblizisten. Dies sollte man bei Aussagen wie den oben genannten berücksichtigen.
Es ist auf jeden Fall interessant und anregend, die einzelnen Stellungnahmen auf Nikodemus.net zu lesen. Um den theologisch-theoretischen Hintergrund habe ich mich nicht so sehr gekümmert, muss ich gestehen, insofern fand ich Deine Informationen überdies sehr förderlich. Nikodemus.net ist die einzige "Bibel-Seite", bei der ich hängen geblieben bin, weil ich den Eindruck hatte, dass hier keine religiösen Eiferer am Werk sind, sondern intelligente und gebildete Menschen, die sich durchaus intellektuell sowohl mit der Bibel, als auch mit ihrem eigenen Glauben kritisch auseinander setzen. Ich habe zumindest viele Denkanstöße und einige Fragen beantwortet bekommen.
[Quote] Wobei ich mir nun aber die Frage stelle, was das Thema der Eristrik mit der Bibel zu tun hat. Stammt das zitierte Werk nicht vom Schopenhauer, seligen Angedenkens?
Ja, das zitierte Werk stammt von Schopenhauer. Bei diesem Text von ihm geht es, wie der Titel besagt, um die Kunst des Rechtbehaltens. Arne schrieb an einer Stelle "Diese Bücherreligionen mit ihrem Absolutheitsanspruch führen zu einem oft sehr seltsamen menschlichen Verhalten."
Und so kamen wir zur Kunst des Rechtbehaltenwollens insbesondere bei den Bücherreligionen.;)
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Jasmin
Mitglied
406 Forenbeiträge seit dem 21.11.2004
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18. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 27.08.2005 um 15:50 Uhr |
"Wer gern Recht behält, den überhört man."
Laotse
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bodhi
Mitglied
741 Forenbeiträge seit dem 08.12.2004
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19. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 03.09.2005 um 21:51 Uhr |
Was für einen Grund sollte es auch geben, in einer Diskussion Recht "behalten" zu wollen, wo jeder sein eigenes "hat"?
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