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Literaturforum: Lyrik heute


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Forum > Literaturgeschichte & -theorie > Lyrik heute
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 Autor
 Thema: Lyrik heute
Kenon
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1482 Forenbeiträge
seit dem 02.07.2001

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Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 15.12.2005 um 19:21 Uhr

Diese Nachricht wurde von Arne um 19:21:43 am 15.12.2005 editiert

Am 21.03.2005 veröffentlichte dpa das Ergebnis einer Studie des Meinungsforschungsinstitutes polis.

Zitat:

jeder zweite Deutsche hat mit Lyrik wenig im Sinn und schon länger kein Gedicht mehr gelesen;
58 Prozent der Männer waren lange nicht mehr mit Gedichten in Kontakt gekommen;
43 Prozent der Frauen sind Verächterinnen, 40 Prozent geben sich als aktuelle Leserinnen von Versen;
in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen hatten 63 Prozent schon länger keine Lyrik mehr gelesen.

Quelle: Lyrik: Empirische Verankerung in der Gegenwart (wp)

Weiterführende Informationen:
Tag der ungelesenen Gedichte (hr)

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bodhi
Mitglied

741 Forenbeiträge
seit dem 08.12.2004

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1. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 15.12.2005 um 19:43 Uhr

Böse Zungen behaupten ja auch, es gäbe mehr Lyrik-Schreibende als Lyrik-Lesende.

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Mania
Mitglied

467 Forenbeiträge
seit dem 18.11.2005

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2. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 15.12.2005 um 20:53 Uhr

Lyrik ist auch ein schwieriges Genre. Ich selber kann damit auch nicht so viel anfangen. Der einzige lyrische Mensch der mich berührt, ist Rilke.

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Undine
Mitglied

29 Forenbeiträge
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3. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 15.12.2005 um 21:49 Uhr

Danke, jetzt kann ich glücklich schlafen gehen!
Liebe Grüße ;-)

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Jasmin
Mitglied

406 Forenbeiträge
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4. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 15.12.2005 um 23:15 Uhr

Viele Lyriker sollen manisch-depressiv sein, angeblich vierzigmal mehr als der Durchschnitt der Bevölkerung. Vielleicht ist das mit ein Grund, dass die meisten „normalen“ Menschen, eben der Durchschnitt, nicht viel mit Lyrik anfangen können, weil ihnen die Erlebniswelt des Lyrikers fremd und verschlossen bleibt.

Von den deutschsprachigen Lyrikern mag ich Friedrich Hölderlin, Joseph von Eichendorff, Heinrich Heine, Georg Trakl, Georg Heym, Nikolaus Lenau, Novalis.

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LX.C
Mitglied

1770 Forenbeiträge
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5. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 16.12.2005 um 07:49 Uhr

[Quote]Kann der Dichter die Welt ändern? Ja, ja, ja.[/Quote]
(Klaus Mann, Auf der Suche nach einem Weg, Aufsätze)

Ob das allerdings für dieses Medienzeitalter noch gilt (falls das je gegolten hat), ist (wie die Studie zeigt) fraglich.


.
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Undine
Mitglied

29 Forenbeiträge
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6. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 16.12.2005 um 08:34 Uhr

Zitat:

Viele Lyriker sollen manisch-depressiv sein, angeblich vierzigmal mehr als der Durchschnitt der Bevölkerung. Vielleicht ist das mit ein Grund, dass die meisten „normalen“ Menschen, eben der Durchschnitt, nicht viel mit Lyrik anfangen können, weil ihnen die Erlebniswelt des Lyrikers fremd und verschlossen bleibt.
Man kann viele Gedichte vielleicht nie ganz verstehen, aber mit ein bisschen Einfühlungsvermögen kommt man vielleicht doch nahe dran ran. Dazu muss man nicht unbedingt manisch-depressiv sein. Oder sind wir das alle?

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Kenon
Mitglied

1482 Forenbeiträge
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7. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 16.12.2005 um 09:20 Uhr

Diese Nachricht wurde von Arne um 09:21:15 am 16.12.2005 editiert

Zitat:

Dazu muss man nicht unbedingt manisch-depressiv sein.

Sehe ich auch so. Um ein Gedicht von z.B. von Jakob van Hoddis zu mögen, muss ich nicht fortschreitend schizophren sein, ich muss kein Opium nehmen, um etwas mit Baudelaire anfangen zu können und auch kein Jude sein, um Heine zu verstehen.

Dieses ständige Psycho-pathologisieren ist sowieso ein wenig anstrengend und eine Krankheit für sich.

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LX.C
Mitglied

1770 Forenbeiträge
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8. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 16.12.2005 um 10:47 Uhr

Bezog sich das nicht auf die Dichter und nicht auf die Leser?
Aber im Grunde hast du ja recht.
Und man muss das auch mal ganz simpel betrachten, wer kein sensibler, feinfühliger Mensch ist, wird selten dichterisch tätig, und sensible, feinfühlige Menschen haben nun mal gewisse labile Tendenzen.


.
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HarryH.
Mitglied

1 Forenbeitrag
seit dem 28.12.2005

     
9. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 28.12.2005 um 15:39 Uhr

Lyrik hat das Problem ,dass sie heute kaum noch ernstgenommen wird.Oder?
In Ihrer Blütezeit(19.Jh,18.Jh)befasste sich vorallem die Oberschicht (also Adel und auch reiche Bürger )
und lies sich von dieser inspireren.Diese Schicht war bestimmend für die damalige Gesellschaft ,obwohl sie nur einen Bruchteil derselbigen ausmachte.
Heute hat sich das verflüssigt.
Poesie ist für jeden zugänglich ,die geistige Elite ist somit nicht mehr gleichzeitg die politische (und natürlich umgekehrt :) ). Die logische Schlussfolgerung wäre : Lyrik verliert an Bedeutung somit auch an Ansehn .Statt sie ehrfürchtig als etwasw unerreichbares zu respektieren ,wird sie geduldet.Soviel zum Zweck.

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