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Literaturforum:
Deutsches Literaturinstitut Leipzig
Forum > Literaturgeschichte & -theorie > Deutsches Literaturinstitut Leipzig
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Autor
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Thema: Deutsches Literaturinstitut Leipzig
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514
Mitglied
Forenbeitrag
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Eröffnungsbeitrag |
Abgeschickt am: 19.06.2005 um 12:11 Uhr |
Hallo ihr Lieben,
aus persönlichem Anlass möchte ich gern eine Frage ins Forum stellen: Mich würde interessieren, ob jemand von euch das Literaturinstitut kennt.. oder jemanden kennt, der jemanden kennt, der..
Hier besteht momentan die Überlegung, das Studium in absehbarer Zeit zu schmeißen und den Gang nach Leipzig anzutreten. Wie sinnvoll das wäre, das frage ich mich gerade. Ich habe mir das VVZ runtergeladen und es klingt vielversprechend - allerdings, naja man kennt dann aber auch, dass man Schreiben wie alle Kunst "ja gar nicht wirklich lernen kann". Nichtsdestoweniger gibt es einiges, was für solch ein Studium sprechen würde.. Damit ihr mich richtig versteht, ich frage hier nicht nach Studienberatung: mich interessiert einfach alles, was ihr mit jenem Institut verbindet, eure eigenen Erfahrungen, oder was ihr generell von einer "Ausbildung zum möglichst professionellen Schreiben" (O-Ton) im Rahmen eines Diplomstudienganges haltet.
Würde mich über Kommentare freuen, Einschätzungen und Meinungen, Infos.. was immer.
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Kenon
Mitglied
1482 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001
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1. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 25.06.2005 um 02:07 Uhr |
Zitat:
Nichtsdestoweniger gibt es einiges, was für solch ein Studium sprechen würde.
Liebe Vesna,
was spricht dafür?
Ich glaube, die Fragen, die Du hier aufgeworfen hast, musst Du allein für Dich beantworten. Niemand anderes kann die Verantwortung für Deine Zukunft übernehmen, Du selbst kennst Deine Bedürfnisse und Wünsche am besten.
Natürlich ist der Zeitpunkt ungünstig, weil das Semester fast vorbei ist, aber wenn eine solche Sache ernsthaft in Betracht kommt, sollte man die Möglichkeit nutzen, sie sich vor Ort anzuschauen.
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LX.C
Mitglied
1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
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2. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 26.06.2005 um 01:59 Uhr |
Habe noch nie gehört, daß man sich in Deutschland offiziell staatlich anerkannt zum Schriftsteller ausbilden lassen kann. Aus den USA ist mir das bekannt. Aber in Deutschland gibt’s doch immer nur so etwas wie kreatives Schreiben an Volkshochschulen oder Fernlehrgängen usw. Was soll das also für ein "Diplom" sein? Soll man dann Diplomschriftsteller sein? Leipzig war zu DDR-Zeiten die Hochburg, wenn es um Journalistik ging, natürlich auch um Literatur. Aber das hört sich meiner Meinung nach eigenartig an. Ich würde immer ein richtiges Studium der Germanistik / Literaturwissenschaften empfehlen. Denke, da lernt man beide Seiten, die professionelle Auseinandersetzung mit Werken und somit auch das Schreiben (wenn man das will). Vielleicht auch in Leipzig, wenn Du schon mal da bist. Schöne Stadt. Und billig.
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LX.C
Mitglied
1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
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3. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 26.06.2005 um 23:23 Uhr |
Diese Nachricht wurde von LX.C um 23:27:53 am 26.06.2005 editiert
Habe ich heute zufällig in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gelesen:
"Dann liest die erst zwanzigjährige [...], die gerade ihr Studium am Leipziger Literaturinstitut aufgenommen hat, und man kann nur hoffen, daß sie da nicht, wie so viele andere Absolventinnen, sich zu einer glatten, materialbeherrschenden, aber leeren Diplomschriftstellerin begradigen lassen wird [...]“
(Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: Geschichten, die der Nebel schrieb, 26.06.2005, S. 23)
Das Institut scheint sehr bekannt, und begradigt wird nur der, der sich begradigen läßt. Aber ich könnte mir schon vorstellen, daß man mit einem Schriftstellerdiplom unter einen gewissen Druck gerät. Andererseits, vielleicht hätte die Schriftstellerin es sonst nicht als Teilnehmerin zum Bachmannpreis (um den geht es in dem Artikel) geschafft. Man weiß es nicht.
Das wollt ich nur noch mal ergänzen.
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Kenon
Mitglied
1482 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001
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4. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 27.06.2005 um 19:23 Uhr |
Ich habe gerade gesehen: Von 1959 bis 1990 trug das Institut den Namen "Johannes R. Becher". Na sowas! "Zum Studium gehörten auch jährliche Praktika im VEB Braunkohlenwerk Regis." (Zitat: wikipedia)
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Sabine Marya
Mitglied
44 Forenbeiträge seit dem 11.05.2005
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5. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 27.06.2005 um 19:56 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Sabine Marya um 20:00:22 am 27.06.2005 editiert
Die Abschlußprüfung des künstlerischen Studienganges am DLL ist eine Hochschulprüfung. Sie besteht aus den mündlichen Prüfungen sowie der Abschlußarbeit. Die Abschlußarbeit ist in dem Fach anzufertigen, welches als 1. Hauptfach gewählt wurde.
Bei der Abschlußarbeit handelt es sich in der Regel um eine literarische Arbeit, die in einem Zeitraum von sechs Monaten anzufertigen ist. Je nach gewähltem Fach, kann es sich hierbei beispielsweise um eine Sammlung von Gedichten (im Umfang eines mittleren Gedichtbandes), eine Sammlung von Erzählungen bzw. eine längere Erzählung (im Umfang von mindestens 80 Seiten), einen Roman oder auch ein (abendfüllendes) Theaterstück oder ein Drehbuch handeln. Darüber hinaus sind natürlich auch experimentelle oder genreübergreifende Projekte als Abschlußarbeit denkbar, möglich und erwünscht.
Aufgrund der bestandenen Abschlußprüfung wird das "Diplom des Deutschen Literaturinstitutes Leipzig" vergeben.
weiteres unter:
http://www.uni-leipzig.de
Meine persönliche Meinung: Ich halte ein Studium in Germanistik + Journalismus für sinnvoller und nutzbringender, wenn ich persönlich die Wahl hätte - aber das muß jeder für sich selber entscheiden, denn jeder hat ja eine andere Lebensplanung, andere Prioritäten & Ziele.
LEBE! Heute!!!
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Jasmin
Mitglied
406 Forenbeiträge seit dem 21.11.2004
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6. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 27.06.2005 um 21:20 Uhr |
Hallo Vesna,
wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich liebend gerne ein Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig aufnehmen. Ich schaue mir gerade das Vorlesungsverzeichnis an und werd richtig wehmütig. Da findet zum Beispiel im Sommersemester 2005 ein Seminar statt mit dem Thema Mythologische Stoffe. Im Gegensatz zu einem Germanistik-Seminar soll da auch mit eigenen literarischen Texten gearbeitet und ihre "Adaption an die Gegenwart" erprobt werden.
Ein anderes Seminar, das mich interessieren würde: Die Ästhetik des Pragmatismus. Auch hier soll das Seminar mit eigenen literarischen Arbeiten [Essays] bereichert werden.
Ich würde das alles wirklich unheimlich gerne machen. Und ich denke, dass man bei einem Germanistikstudium mehr Theorie und weniger Praxis in Bezug auf das literarische Schreiben hat.
Das Diplom finde ich nicht so wichtig. Bei diesem Studium geht es um den Weg, was man dabei lernt. Zumindest habe ich diesen Eindruck.
Ein Hindernis ist vielleicht diese Aufnahmeprüfung. Aber vielleicht hast Du ja bereits einiges geschrieben, was Du dort vorweisen kannst.
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LX.C
Mitglied
1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
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7. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 28.06.2005 um 00:10 Uhr |
[Quote]Ich halte ein Studium in Germanistik + Journalismus für sinnvoller[/Quote]
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es aus historischen Gründen kein Hochschulstudium Journalismus
und auch sonst keinen staatlichen Berufsabschluß Journalist.
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Kenon
Mitglied
1482 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001
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8. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 29.06.2005 um 22:02 Uhr |
Zitat:
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es aus historischen Gründen kein Hochschulstudium Journalismus und auch sonst keinen staatlichen Berufsabschluß Journalist.
Warum genau? Wegen der Rolle der Journalisten im Dritten Reich?
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LX.C
Mitglied
1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
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9. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 30.06.2005 um 00:48 Uhr |
Ja, ganz richtig. Es gibt keinen gesetzlichen Rahmen bzw. eine staatliche Lizenz, um Mißbrauch durch den Staat oder eine staatliche Vereinnahmung (wie in NS und DDR geschehen) zu verhindern. Also um die Unabhängigkeit des Journalismus vom Staat zu gewährleisten, da dieser ja eine wichtige Kontrollfunktion hat.
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