Die Wände des Zimmers kommen immer näher, alles wirkt so beengend. Ich breche jetzt in Gedanken aus und kehre zurück auf den WG Balkon.
Der Grill brannte jeden Abend, der Balkon selbst war zwar stets voller leerer Bierflaschen, die sich nebeneinander aufstellten, um uns zu beobachten bei den Gesprächen über unsere Studienfächer, über die naive Verteilung der Leistungspunkte, über unsere Kommilitonen und über unser Leben allgemein, aber Platz genug für Geschichten war immer. Diese Bierflaschen hatten stets großes Interesse an unseren Gesprächen und wollten immer mehr davon, ernährten sich davon, zerrten davon und drängten mich jeden Abend nach draußen, um am Grill zu sitzen und Geschichten zu hören.
Wie ich den Ausblick vom Balkon geliebt habe. Wie ich den Balkon liebe. Meine Mitbewohnerin erzählte mir eine Geschichte, die zum Träumen anregt.
Die Wanderung durch Wales.
Hohe Berge, Tagelang Regen und nichts als Regen. Du, alleine mit deinen vier Begleitern, die Sicht beträgt weniger als 10 verregnete Meter, die Hügel in der Umgebung wirken wie große schlafende Riesen, die zufrieden auf dich herabblicken und du hast dieses Gefühl nichts zu tun zu haben außer heute ein paar Kilometer zu schaffen. Nur diese dir selbst vorgelegte Stecke, diesen selbstgewählten Punkt auf der Karte erreichen und sonst nichts. Hinter dem nächsten Hügel könnte die nächste Stadt warten, doch du siehst sie nicht. Du weißt es nicht. Du könntest nachschauen, aber das brauchst du nicht. Nur der Punkt auf der Karte, der immerzu fallende Regen, der alles durchnässt und deine Gedanken und deine ruhige Seele sind wichtig. Nichts sonst. In der Nacht umschließen dich die immergrünen Hügel friedvoll in deinem Zelt, geben dir die ursprüngliche natürliche Ruhe zurück, nach der ich auch jetzt trachte. Mit deinen durchnässten Klamotten kriechst du in den Schlafsack und verkrümelst dich, erholst dich und kannst beruhigt einschlafen, ohne Sorgen und Kummer. Wie es immer sein sollte. Nichts ist wichtig, nur der ruhige Schlaf. Und morgen würde man sich wieder auf den Weg machen über die nächsten Hügel, weiter wandern bis das Ziel erreicht ist. Nur du, der Regen, deine vier stummen Mitwanderer und der immer näher kommende Punkt auf der Karte, keine Termine, keine Aufgaben, keine Verpflichtungen. Nichts. Das will ich auch, habe ich damals euphorisch verkündet. Herausgeschrien auf unserem Balkon in die düstere Abenddämmerung, wollte sofort meine Tasche packen und weg.
Doch ich tat es nicht. So wie ich es nie tat. Immerzu sagte ich mir, morgen kannst du weg sein. Doch ich tat es nicht. Irgendwas hält mich immer davor zurück, so wie jeden anderen Menschen auch, der in seinem dunklen Zimmer in seinem gemütlichen Bett liegt und nachdenklich an die Zimmerdecke starrt, ich könnte auch morgen einfach weg. Doch sie tun es nicht. Nie tun sie es. Schade eigentlich.
Irgendwann, … bald … werde ich meine Tasche packen und davon ziehen, nichts wird wichtig sein für mich…
Der Grill brannte jeden Abend, der Balkon selbst war zwar stets voller leerer Bierflaschen, die sich nebeneinander aufstellten, um uns zu beobachten bei den Gesprächen über unsere Studienfächer, über die naive Verteilung der Leistungspunkte, über unsere Kommilitonen und über unser Leben allgemein, aber Platz genug für Geschichten war immer. Diese Bierflaschen hatten stets großes Interesse an unseren Gesprächen und wollten immer mehr davon, ernährten sich davon, zerrten davon und drängten mich jeden Abend nach draußen, um am Grill zu sitzen und Geschichten zu hören.
Wie ich den Ausblick vom Balkon geliebt habe. Wie ich den Balkon liebe. Meine Mitbewohnerin erzählte mir eine Geschichte, die zum Träumen anregt.
Die Wanderung durch Wales.
Hohe Berge, Tagelang Regen und nichts als Regen. Du, alleine mit deinen vier Begleitern, die Sicht beträgt weniger als 10 verregnete Meter, die Hügel in der Umgebung wirken wie große schlafende Riesen, die zufrieden auf dich herabblicken und du hast dieses Gefühl nichts zu tun zu haben außer heute ein paar Kilometer zu schaffen. Nur diese dir selbst vorgelegte Stecke, diesen selbstgewählten Punkt auf der Karte erreichen und sonst nichts. Hinter dem nächsten Hügel könnte die nächste Stadt warten, doch du siehst sie nicht. Du weißt es nicht. Du könntest nachschauen, aber das brauchst du nicht. Nur der Punkt auf der Karte, der immerzu fallende Regen, der alles durchnässt und deine Gedanken und deine ruhige Seele sind wichtig. Nichts sonst. In der Nacht umschließen dich die immergrünen Hügel friedvoll in deinem Zelt, geben dir die ursprüngliche natürliche Ruhe zurück, nach der ich auch jetzt trachte. Mit deinen durchnässten Klamotten kriechst du in den Schlafsack und verkrümelst dich, erholst dich und kannst beruhigt einschlafen, ohne Sorgen und Kummer. Wie es immer sein sollte. Nichts ist wichtig, nur der ruhige Schlaf. Und morgen würde man sich wieder auf den Weg machen über die nächsten Hügel, weiter wandern bis das Ziel erreicht ist. Nur du, der Regen, deine vier stummen Mitwanderer und der immer näher kommende Punkt auf der Karte, keine Termine, keine Aufgaben, keine Verpflichtungen. Nichts. Das will ich auch, habe ich damals euphorisch verkündet. Herausgeschrien auf unserem Balkon in die düstere Abenddämmerung, wollte sofort meine Tasche packen und weg.
Doch ich tat es nicht. So wie ich es nie tat. Immerzu sagte ich mir, morgen kannst du weg sein. Doch ich tat es nicht. Irgendwas hält mich immer davor zurück, so wie jeden anderen Menschen auch, der in seinem dunklen Zimmer in seinem gemütlichen Bett liegt und nachdenklich an die Zimmerdecke starrt, ich könnte auch morgen einfach weg. Doch sie tun es nicht. Nie tun sie es. Schade eigentlich.
Irgendwann, … bald … werde ich meine Tasche packen und davon ziehen, nichts wird wichtig sein für mich…