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WAVES VIENNA Music Festival, 2013
Autor: Jürgen Weber · Rubrik:
Pressemitteilungen

Von „Indie-Rock über Folk bis Elektronik“
Die Fortführung des WAVES VIENNA Music Festival wurde für 2013 gerade eben bestätigt. Das Festival wird 2013 von 3.-6. Oktober stattfinden, die begleitende WAVES VIENNA MUSIC CONFERENCE von Do., 3.-4. Oktober. WAVES VIENNA 2012 hatte 10.800 Besucher und 517 Delegates aus 30 verschiedenen Ländern. Einen Eindruck vom diesjährigen Festivaltreiben vermittelt der unter folgender URL abrufbare Video-Rückblick, der unter http://www.youtube.com/watch?v=U0CWo94hnT0 zu finden ist, aber natürlich auch die hauseigene des Festivals http://www.wavesvienna.com .


Copyright Armin Rudelstorfer, Waves Vienna 2012, Bunny Lake

Dieses Jahr gab es sogar eine eigene Application für smartphones, die upgedatet alle Gigs der 139 beteiligten Bands und DJs des dreieinhalb Tage Festivals listete. Das Repertoire der dargebotenen Performances reichte von „Indie-Rock über Folk bis Elektronik“ (Selbstbeschreibung). Musiker aus allen Teilen der Welt waren darunter, aber auch Musik aus Österreich mit ca. 50 Acts. Das Gastland war dieses Jahr Polen, das mit 9 Gigs vertreten war, aus dem gesamten osteuropäischen Raum kamen 23, getreu dem Motto „East Meets West“ in Vienna. Ivan Milivojev (Exit Festival; RS) schreibt: „The conference was great, the last year was good, but this year it was even two levels better! I met a lot of new interesting people and saw really good concerts!“ Martin Elbourne (Glastonbury Festival, The Great Escape Festival; UK) entgegnet: „Despite illness I enjoyed most of the acts. You have a great event and the best weather.“ WAVES VIENNA wurde in zwei Kategorien für den European Festival Awards als „Best Medium-Sized Festival“ bzw. „Best Indoor Festival“ nominiert. In letzter Kategorie kam das WAVES VIENNA trotz der großen Konkurrenz unter die ersten 10: http://eu.festivalawards.com

Musik am Wasser und in Palästen
Das Besondere am WAVES VIENNA ist aber nicht nur die delikate Musikauswahl, sondern auch die Venues, die allesamt in der Nähe des Donaukanals angesiedelt und ihm entlang in den verrufensten Teil der Stadt, den Prater, führen. Erstmals dabei war 2012 auch das Odeon, die ehemalige Getreidebörse der kakanischen Monarchie. Eine bombastische Inszenierung gelang in den Räumlichkeiten des denkmalgeschützten Odeon etwa für „Gravenhurst“
(UK), die umrahmt von den gigantischen Säulen und roten Scheinwerfern von unten angestrahlt, die ehrbare Bausubstanz in eine unglaublich düstere, existentialistische Atmosphäre tauchten. Hier arrangierten sich Form und Inhalt perfekt zu einem Gesamtkunstwerk, das den Besuchern sicherlich noch lange über das Festival hinaus in Erinnerung bleiben wird. Weitere besondere Locations des Festivals sind aber auch das Café Dogenhof, das sich in einem Nachbau der Ca‘ d’Oro am Canal Grande von Venedig befindet. Die Fassade des Hauses ist dem venezianischen Vorbild nachempfunden, weil sich der Palast quasi am Eingang des Prater befindet, wo es zur Jahrhundertwende eine große permanente „Venedig in Wien“ Ausstellung mit Gondeln befand, quasi der erste „Themenpark“ Europas. Das Café Dogenhof selbst versprüht allerdings eher die Eleganz eines typischen Wiener Kaffeehauses, sicherlich gehört beides ebenso unter Denkmalschutz wie das zuvor schon angesprochene Odeon.

Abschied (2012), der erste Schritte zum Wiedersehen (2013)
Natürlich muss nicht eingangs auf den Umstand verwiesen werden, dass viele Konzerte des WAVES VIENNA auch auf Schiffen stattgefunden haben und es sogar eine kleine Rundfahrt auf der MS Schlögen für die interessierten der Initiative Musik gGmbH gab, die unter anderem die Deutsch-Griechen Sea&Air, die surrealen Fenster, und - mein persönliches Highlight – die Deutschkanadier Wrongkong, live auf der Flussfahrt vorstellte. Auch das Badeschiff, das – im September – immer noch seinen schiffseigenen Pool geöffnet hatte – war wieder eine wichtige Venue, in dessen „Bauch“ es ordentlich rumorte und zur Sache ging, etwa wenn der russische DJ Mujuice, einer der Säulen der russischen elektronischen Szene, elektrische Stöße auf die ansonsten müde im Donaukanal treibenden Fische verteilte und sie damit wiederbelebte. Ähnliches könnte man sicherlich auch über die zu Unrecht als schläfrig geltende Gastgeberstadt am Donaukanal verlauten lassen: Wien liegt nämlich nicht an der Donau, sondern am Donaukanal und das WAVES VIENNA hat 2012 dies ein zweites Mal eindringlich veranschaulicht. Wenn auch wenn zwei der besten am Festival auftretenden Bands (The Soundtrack of Our Lives und Bunny Lake*) ihre Abschiedskonzerte auf dem WAVES VIENNA feierten ist alles andere als Trauer angesagt, denn WAVES VIENNA 2013 ist gesichert! Damit wird das Festival hoffentlich endgültig zu einer festen Institution des Wiener Kulturlebens, so wie etwa die Wiener Festwochen im Frühjahr oder die Viennale im Herbst. Wien muss endlich seinen Kulturbegriff erweitern und nicht nur Hochkultur wie die Oper, sondern Kultur in seiner ganzen Vielfalt und verschiedensten Ausprägungen fördern. Nur so kann die Stadt nämlich individuell unterscheidbar bleiben und seine ganze eigene Originalität bewahren. „Wien, die Stadt am Donaukanal“ wird es dann heißen, denn der ist nicht nur blauer, sondern auch viel bunter als die außerhalb der Stadt liegende Donau und WAVES VIENNA hat dort auch 2012 wieder ordentlich Wellen geschlagen…


Copyright Armin Rudelstorfer, Waves Vienna 2012, Bunny Lake

*Für die Fans von Bunny Lake gibt es noch zwei allerallerletzte Abschiedskonzerte. Eines davon im Wiener WUK, der Institution der alternativen Wiener Szene, am 22.12.2012. Bunny Lake lösen sich zwar auf, aber Suzy on the Rocks aka Teresa Rotschopf macht weiter… Ihr erster Auftritt erfolgte gemeinsam mit Patrick Pulsinger und dem Pianisten Martin Knorz auf Einladung des Austrian Cultural Forum in New York. Die Veröffentlichung des „Messiah“ betitelten Albums ist für 2013 geplant.


Einstell-Datum: 2012-11-19

Hinweis: Dieser Artikel spiegelt die Meinung seines Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung der Betreiber von versalia.de übereinstimmen.

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