An der Oberfläche gleiten ist angenehm. Ohne Konsequenzen. Ein Lachen macht Fehler gut. Den Rücken kehren löst Probleme. Dahingleiten. Ohne Gefühle. Ohne Schmerzen oder Kummer. Ohne Ängste oder schlaflose Nächte. Nur sich selbst fokussierend. Nur sich selbst liebend. Locker, fröhlich, inhaltslos.
Manchmal beneide ich diese Menschen, die an der Oberfläche leben und scheinbar mühelos durchs Leben gleiten. Ich denke, es bleibt ihnen so vieles erspart. All das Leid und die Abgründe. Aber dann denke ich, sie erleben auch so vieles nicht. Zum Beispiel die tiefe Liebe für einen anderen Menschen. Das tiefe Gefühl der Freundschaft. Die wahre Lebensfreude, schöne Stunden mit anderen zu teilen. All das möchte ich nicht missen. Niemals.
Abtauchen.
In die Tiefe. Die Oberfläche ist als schimmerndes Etwas erkennbar. Die Dunkelheit lauert in der Tiefe. Stille. In den Ohren rauscht es. Ich sinke tiefer und tiefer. Dem Grund entgegen. Aber ich habe keine Angst. Denn ich weiß, ich bin nicht allein. Die Dunkelheit erhellt sich und ich fühle eine Hand. Sie leitet mich, zeigt mir den Weg. Die Tiefe verliert nun ihre Schrecken. Zeigt neue Bilder und neue Erkenntnisse. Ich schaue in Spiegel und sehe mich selbst.
Tauchend. In der Tiefe des Wassers, der Gefühle, der Erkenntnisse. Ein unbeschreibliches Erlebnis. Ich möchte für immer hier bleiben. In der Dunkelheit und der Reinheit des Meeres. Mit den Fischen schwimmen. Zu ihnen gehören und bleiben. Immer. Aber deine unerbittliche Hand zieht mich schon wieder nach oben. Zum Licht. Zur Oberfläche. Langsam, ganz langsam tauchen wir auf. Unter uns die kristallene, geheimnisvolle Tiefe, die uns nur kurz geduldet hat. Und doch haben wir, habe ich einen Teil davon mitgenommen. Diesen Teil, der mich nicht mehr ganz so unbeschwert lachen lässt, aber auch diesen Teil, der die menschliche Wärme in mir hat wachsen lassen.
Das Boot nimmt uns auf. Die Sonne scheint. Aber ein kleines Stück von uns ist dort unten geblieben. In der Tiefe. Du nimmst nochmals meine Hand. Streichst sanft über mein nasses Haar. Ich lächle dir zu. Es ist gut, dich an meiner Seite zu spüren. An der Oberfläche und in der Tiefe.
S. Steinebach 2006
Manchmal beneide ich diese Menschen, die an der Oberfläche leben und scheinbar mühelos durchs Leben gleiten. Ich denke, es bleibt ihnen so vieles erspart. All das Leid und die Abgründe. Aber dann denke ich, sie erleben auch so vieles nicht. Zum Beispiel die tiefe Liebe für einen anderen Menschen. Das tiefe Gefühl der Freundschaft. Die wahre Lebensfreude, schöne Stunden mit anderen zu teilen. All das möchte ich nicht missen. Niemals.
Abtauchen.
In die Tiefe. Die Oberfläche ist als schimmerndes Etwas erkennbar. Die Dunkelheit lauert in der Tiefe. Stille. In den Ohren rauscht es. Ich sinke tiefer und tiefer. Dem Grund entgegen. Aber ich habe keine Angst. Denn ich weiß, ich bin nicht allein. Die Dunkelheit erhellt sich und ich fühle eine Hand. Sie leitet mich, zeigt mir den Weg. Die Tiefe verliert nun ihre Schrecken. Zeigt neue Bilder und neue Erkenntnisse. Ich schaue in Spiegel und sehe mich selbst.
Tauchend. In der Tiefe des Wassers, der Gefühle, der Erkenntnisse. Ein unbeschreibliches Erlebnis. Ich möchte für immer hier bleiben. In der Dunkelheit und der Reinheit des Meeres. Mit den Fischen schwimmen. Zu ihnen gehören und bleiben. Immer. Aber deine unerbittliche Hand zieht mich schon wieder nach oben. Zum Licht. Zur Oberfläche. Langsam, ganz langsam tauchen wir auf. Unter uns die kristallene, geheimnisvolle Tiefe, die uns nur kurz geduldet hat. Und doch haben wir, habe ich einen Teil davon mitgenommen. Diesen Teil, der mich nicht mehr ganz so unbeschwert lachen lässt, aber auch diesen Teil, der die menschliche Wärme in mir hat wachsen lassen.
Das Boot nimmt uns auf. Die Sonne scheint. Aber ein kleines Stück von uns ist dort unten geblieben. In der Tiefe. Du nimmst nochmals meine Hand. Streichst sanft über mein nasses Haar. Ich lächle dir zu. Es ist gut, dich an meiner Seite zu spüren. An der Oberfläche und in der Tiefe.
S. Steinebach 2006