Nur einmal, nur einmal möchte ich vor dem Grasmeer sitzen, und nicht in jedem Halm ein Denkmal des Todes und der Auflösung sehen müssen. Warte nur, dann knickt jeder ein. Ich muss es nun sehen, weil ich es sehen wollte. Ich muss es nun immer wieder und wieder sehen. Meine Augen haben diesen Blick angenommen, der in allem den Verfall und das Ende sieht. Meinen Spiegel habe ich verhüllt, er zeigte mir nur noch Tag für Tag den portionsweisen Verfall meines Körpers über den ewigen Zeitraum von Jahrzehnten hinweg. Ja, jede Pore habe ich wahrgenommen, die sich endgültig verschlossen hat, jedes Haar, das über Nacht ausgefallen war und nie mehr nachwachsen konnte. Meine Hände sind Bleistiftfinger und bereiten die größten Qualen weil ich sie ständig sehen muss, ob beim Schreiben oder Arbeiten oder Kochen. Lange, dürre, mit Leder überzogene und gebrochene Bleistifte die mit grotesken Bewegungen das tun was ich ihnen zu befehlen scheine. Sie gehören nicht mehr zu mir. Kein Teil meines Körpers gehört noch zu diesem Menschenwesen das ich sein soll. Der Verstand sagt mir, dass es meine Hände sind, meine Füße, meine Beine, aber ich kann nicht akzeptieren, dass all dies noch zu mir gehört. Ich weigere mich, diese Dinge, in denen ich den Verfall noch deutlich als in den Grashalmen sehen kann, als etwas anzusehen, das "ich" bin. Anhängsel vielleicht, vielleicht ganz nützlich, aber doch nur ständige Hinweise auf eine Zukunft die im Nichts enden wird.
Das Leben - ein einziges Siechtum. Das Sterben - das Ende eines siechen und unerträglichen Zustandes, nein, besser, keines Zustandes - eher eines Prozesses, des Wachsens und sich Vorbereitens auf das Ende.
Unnötig zu sagen, dass gerade Friedhöfe mich anziehen. Und das Wasser. In den Friedhöfen weiß ich das Ende eines langen und qualvollen Prozesses in einem unendlichen traumlosen Schlaf. Das Wasser lässt mich noch einmal hoffen, dass ich in ihm Aufnahme und Vergessen finden kann. Dieses Leben zu vergessen, diese immer wiederkehrenden Hinweise auf den schleichenden Verfall. Gerade ich will eintauchen um nie wieder auftauchen zu müssen. Unter Wasser sind alle Augen blind, unter Wasser muss ich nichts mehr sehen. Unter Wasser kann ich nichts mehr fühlen, unter Wasser bin ich aufgenommen, habe ich mein Refugium gefunden, dort bin ich unter Gleichen, die wie ich gedacht haben um es im Wasser und mit dem Wasser zu vergessen. Unter Wasser kann ich meinen traumlosen Schlaf im grünen, ewigen Nichts schlafen.
Das Leben - ein einziges Siechtum. Das Sterben - das Ende eines siechen und unerträglichen Zustandes, nein, besser, keines Zustandes - eher eines Prozesses, des Wachsens und sich Vorbereitens auf das Ende.
Unnötig zu sagen, dass gerade Friedhöfe mich anziehen. Und das Wasser. In den Friedhöfen weiß ich das Ende eines langen und qualvollen Prozesses in einem unendlichen traumlosen Schlaf. Das Wasser lässt mich noch einmal hoffen, dass ich in ihm Aufnahme und Vergessen finden kann. Dieses Leben zu vergessen, diese immer wiederkehrenden Hinweise auf den schleichenden Verfall. Gerade ich will eintauchen um nie wieder auftauchen zu müssen. Unter Wasser sind alle Augen blind, unter Wasser muss ich nichts mehr sehen. Unter Wasser kann ich nichts mehr fühlen, unter Wasser bin ich aufgenommen, habe ich mein Refugium gefunden, dort bin ich unter Gleichen, die wie ich gedacht haben um es im Wasser und mit dem Wasser zu vergessen. Unter Wasser kann ich meinen traumlosen Schlaf im grünen, ewigen Nichts schlafen.