Für ihn wurde das Schreiben zur Qual, so sagte er mir. Zu einer ständigen Qual, denn das Schreiben war ja seine Daseinsbedingung, war ja der einzige Grund dass er noch da war, so sagte er mir, und gerade darum sei das Schreiben für ihn so notwendig, und doch müsse er aufpassen, dass er nicht zu viel schreibe, denn dann würden seine Worte immer schwammiger und seine Sätze immer undurchsichtiger, oder im anderen Falle, immer einsilbiger werden, und er würde am nächsten Tag an dem zerbrechen, was er denn am Vortag geschrieben habe. Gerade das ist das Übel daran, dass er nach zu langem Schreiben sich selbst nicht mehr im Geschreibe wiederfinden könne, denn dann würde er, so sagte er gestern noch im Park, verzweifelt über das Geschriebene, das doch unmöglich aus seiner Hand stammen könne, das aber seine Handschrift trägt, sich in eine exzessive Schreibwut stürzen um dann noch wirrere, noch konfusere, noch schlimmere Sachen aufs Papier zu drücken als noch am Tag zuvor. Und gerade dann fällt er immer wieder in einen Zustand der äußersten Anspannung in dem er nur noch haltlos durch die Wohnung läuft, von einer Wand zur anderen, um zwischen den Wänden seinen Geist rein zu laufen, so sagte er, gerade mit diesen Worten "rein zu laufen". Aber Spaziergänge im Park, so sagte er weiter, wären doch die notwendige Konsequenz daraus, um sich seinen Geist "rein zu laufen", aber gerade das würde ihn zerrütten, denn im Park sind zu viele Menschen um überhaupt an ein sich-rein-zu-laufen zu denken, viele Menschen, so sagte er gerade als wir im Park waren, sind ein Übel für ihn und dem müsse er aus dem Weg gehen. Gestern wäre er nur auf mein Drängen hin bereit gewesen in den Park zu gehen und nachdem er diese Sätze sprach, fiel mir erst auf, wie nervös er doch war.