Der Himmelsbogen . . .
Das Wetter spielte wieder einmal rein verrückt heute. Bis zum Mittagläuten war es schon so heiß, daß das Stroh auf dem Land wohl Feuer fangen konnte - und urplötzlich wurde der ganze Himmel kohlrabenschwarz, als wenn die Welt untergehen wollte. Der Regen kladderte wie ein Wasserfall aus den Wolken - sowas hatte Alste in ihren ganzen langen vier Jahren noch nicht erlebt. Alste saß in der Küche auf der breiten Fensterbank, und versuchte mit ihren kleinen Fingern die Engelstränen zu greifen, die draußen an den Scheiben herunter liefen. Von einem Augenzwinkern bis zum anderen war es draußen wieder trocken. So wie die Sintflut begonnen hatte - so hörte sie auch wieder auf. Die große, gelbe Sonne lachte durch die blinkernden Bäume - über irgend etwas hier unten auf der Erde freute sie sich sicherlich bannig. Mama - Mama - guck mal. Alste konnte sich gar nicht beruhigen - aufgeregt drückte sie sich an der Fensterscheibe die Nase platt. Über den Himmel spannte sich vom Hühnerstall bis zur Pferdeweide ein großer bunter Bogen. Wem gehört der bunte Bogen - wollte Alste von ihrer Mama wissen. Es dauerte ein Weilchen, bis die Mama darauf antworten konnte. Sie hatte ja schon mit vielem gerechnet - aber diese Frage? Da mußte sie sich ihre Mühe doch erst neu zurecht zimmern. Alste, mein Schatz, das ist ein Himmelsbogen . . . ! Soso – ein Himmelsbogen - aber wem gehört er? Wieder kam die gleiche Frage von Alste. Ihre Mama war schon so ein ganz bißchen verzweifelt. Den hat Petrus gemalt - schau mal, die Engel arbeiten auf der ganzen Erde – darum müssen sie von Zeit zu Zeit umziehen. Wenn sie so bei ihrer Arbeit allein unterwegs sind, dann fliegen sie - wenn sie aber umziehen müssen, haben sie große Wagen hinter sich – genauso wie Tante Tilly, als sie vor vier Wochen umgezogen ist. Und damit sie auch gut über die Himmelsstrassen kommen hilft Petrus ihnen. Zuerst nimmt er seine große Gießkanne und plätschert Wasser über den Himmel. Das ist der Regen. Durch das Wasser wird der Himmel schön blank und sauber. Darauf malt er mit einem dicken Pinsel in allen Farben den Himmelsbogen. Über diesen Bogen können die Engel dann mit ihren schweren Wagen fahren. Einen Himmelsbogen können aber nicht alle Menschen sehen. Wenn du so einen Bogen siehst, kannst du dir was wünschen - du darfst da aber mit niemand drüber reden, dann geht der Wunsch nicht in Erfüllung. An ihren Augen - und an ihren Fäusten konnte die Mama sehen , das Alste sich ganz fest etwas wünschte. Und wenn ihr mal so einen Himmelsbogen seht - vergeßt nicht, euch was zu wünschen. Aber denkt daran – ihr dürft mit niemand darüber reden - sonst geht der Wunsch nicht in Erfüllung.
ewald eden
Das Wetter spielte wieder einmal rein verrückt heute. Bis zum Mittagläuten war es schon so heiß, daß das Stroh auf dem Land wohl Feuer fangen konnte - und urplötzlich wurde der ganze Himmel kohlrabenschwarz, als wenn die Welt untergehen wollte. Der Regen kladderte wie ein Wasserfall aus den Wolken - sowas hatte Alste in ihren ganzen langen vier Jahren noch nicht erlebt. Alste saß in der Küche auf der breiten Fensterbank, und versuchte mit ihren kleinen Fingern die Engelstränen zu greifen, die draußen an den Scheiben herunter liefen. Von einem Augenzwinkern bis zum anderen war es draußen wieder trocken. So wie die Sintflut begonnen hatte - so hörte sie auch wieder auf. Die große, gelbe Sonne lachte durch die blinkernden Bäume - über irgend etwas hier unten auf der Erde freute sie sich sicherlich bannig. Mama - Mama - guck mal. Alste konnte sich gar nicht beruhigen - aufgeregt drückte sie sich an der Fensterscheibe die Nase platt. Über den Himmel spannte sich vom Hühnerstall bis zur Pferdeweide ein großer bunter Bogen. Wem gehört der bunte Bogen - wollte Alste von ihrer Mama wissen. Es dauerte ein Weilchen, bis die Mama darauf antworten konnte. Sie hatte ja schon mit vielem gerechnet - aber diese Frage? Da mußte sie sich ihre Mühe doch erst neu zurecht zimmern. Alste, mein Schatz, das ist ein Himmelsbogen . . . ! Soso – ein Himmelsbogen - aber wem gehört er? Wieder kam die gleiche Frage von Alste. Ihre Mama war schon so ein ganz bißchen verzweifelt. Den hat Petrus gemalt - schau mal, die Engel arbeiten auf der ganzen Erde – darum müssen sie von Zeit zu Zeit umziehen. Wenn sie so bei ihrer Arbeit allein unterwegs sind, dann fliegen sie - wenn sie aber umziehen müssen, haben sie große Wagen hinter sich – genauso wie Tante Tilly, als sie vor vier Wochen umgezogen ist. Und damit sie auch gut über die Himmelsstrassen kommen hilft Petrus ihnen. Zuerst nimmt er seine große Gießkanne und plätschert Wasser über den Himmel. Das ist der Regen. Durch das Wasser wird der Himmel schön blank und sauber. Darauf malt er mit einem dicken Pinsel in allen Farben den Himmelsbogen. Über diesen Bogen können die Engel dann mit ihren schweren Wagen fahren. Einen Himmelsbogen können aber nicht alle Menschen sehen. Wenn du so einen Bogen siehst, kannst du dir was wünschen - du darfst da aber mit niemand drüber reden, dann geht der Wunsch nicht in Erfüllung. An ihren Augen - und an ihren Fäusten konnte die Mama sehen , das Alste sich ganz fest etwas wünschte. Und wenn ihr mal so einen Himmelsbogen seht - vergeßt nicht, euch was zu wünschen. Aber denkt daran – ihr dürft mit niemand darüber reden - sonst geht der Wunsch nicht in Erfüllung.
ewald eden