DAS SCHAF UND DIE SCHLANGE
Ein seltsames Fabeltier starrte mich aus dem Gebüsch heraus an. Es hatte den sanften Körper eines Schafes, das man am liebsten zärtlich streicheln möchte, aber gleichzeitig den wiegenden Kopf einer Schlange. Die Augen noch brav und unschuldig wie ein Lämmchen, doch die Zunge bereits lüstern, gierig und gespalten.
Es war ein traumhafter Bilderbuchsonnentag. Ich lag in einem mit Stoff bespanntem Liegestuhl auf einer Wiese mit bunten Blumen und duftendem Gras. Eine Idylle aus Natur und Frieden. Wenn nur die Unsicherheit mit meinem seltsamen Gegenüber nicht gewesen wäre. Denn um mich herum sah und hörte ich nur schreiende Menschen, die mich Hände ringend und wild gestikulierend mit beinahe hysterischen Stimmen warnten: „Vorsicht! Der Biss dieses Ungeheuers ist tödlich! Traue ihm nicht!“
Aber noch erwiderte ich halb amüsiert und meine leichte Verunsicherung überspielend: „Aber nein! Was redet ihr da?! Warum denkt ihr immer gleich so negativ? Es will nur spielen! Schaut es euch doch an: ein friedliches Schaf, das sich aus Angst und zum Selbstschutz wie eine giftige Schlange gebärdet!“
Mit ein paar Grashalmen wedelte ich dem Tier neckisch vor der Nase herum. Ich wollte mit ihm spielen und Vertrauen signalisieren, aber es gleichzeitig beruhigend auf Distanz halten. Denn - hundertprozentig sicher war ich mir nicht. Mein Bauchgefühl, mein Instinkt war bereits beeinflusst von den giftigen Worten der Umstehenden.
Sollte ich, wie ich das allzu oft mache, meinem Gegenüber blind vertrauen? Oder sollte ich es erst gar nicht auf den geringsten Kontakt ankommen lassen und das Risiko, verletzt zu werden, ausschließen? Gibt es denn bei solchen zweideutigen Anzeichen den so genannten gesunden Mittelweg der Kompromisse? Oder musste man sich klar dafür oder dagegen entscheiden?
Noch bevor ich eine Entscheidung treffen konnte, schoss das Tier plötzlich wie ein Pfeil nach vorne, direkt unter meinen Liegestuhl, dessen Stoff keinen Schutz bieten würde. Jetzt wird es von unten zubeißen, mir, ohne die geringste Möglichkeit einer Gegenwehr, heimtückisch den Todesbiss versetzen! Meine naive Gutmütigkeit werde ich mit dem Leben bezahlen.
Hiiilfe! schrie ich, bäumte mich auf, fiel aus dem Bett, schlug hart auf dem Boden der Tatsachen, nämlich auf dem Fußboden meines Schlafzimmers auf und erwachte benommen aus dem Traum.
Und deshalb meine Frage an alle Traumdeuter und Philosophen unter euch: „Wollte dieses Wesen mir wirklich Schmerz zufügen, mich vielleicht sogar töten, - oder wollte es nur Schutz bei mir suchen und womöglich einen Freund finden?
Habt ihr … eine Antwort?
Ein seltsames Fabeltier starrte mich aus dem Gebüsch heraus an. Es hatte den sanften Körper eines Schafes, das man am liebsten zärtlich streicheln möchte, aber gleichzeitig den wiegenden Kopf einer Schlange. Die Augen noch brav und unschuldig wie ein Lämmchen, doch die Zunge bereits lüstern, gierig und gespalten.
Es war ein traumhafter Bilderbuchsonnentag. Ich lag in einem mit Stoff bespanntem Liegestuhl auf einer Wiese mit bunten Blumen und duftendem Gras. Eine Idylle aus Natur und Frieden. Wenn nur die Unsicherheit mit meinem seltsamen Gegenüber nicht gewesen wäre. Denn um mich herum sah und hörte ich nur schreiende Menschen, die mich Hände ringend und wild gestikulierend mit beinahe hysterischen Stimmen warnten: „Vorsicht! Der Biss dieses Ungeheuers ist tödlich! Traue ihm nicht!“
Aber noch erwiderte ich halb amüsiert und meine leichte Verunsicherung überspielend: „Aber nein! Was redet ihr da?! Warum denkt ihr immer gleich so negativ? Es will nur spielen! Schaut es euch doch an: ein friedliches Schaf, das sich aus Angst und zum Selbstschutz wie eine giftige Schlange gebärdet!“
Mit ein paar Grashalmen wedelte ich dem Tier neckisch vor der Nase herum. Ich wollte mit ihm spielen und Vertrauen signalisieren, aber es gleichzeitig beruhigend auf Distanz halten. Denn - hundertprozentig sicher war ich mir nicht. Mein Bauchgefühl, mein Instinkt war bereits beeinflusst von den giftigen Worten der Umstehenden.
Sollte ich, wie ich das allzu oft mache, meinem Gegenüber blind vertrauen? Oder sollte ich es erst gar nicht auf den geringsten Kontakt ankommen lassen und das Risiko, verletzt zu werden, ausschließen? Gibt es denn bei solchen zweideutigen Anzeichen den so genannten gesunden Mittelweg der Kompromisse? Oder musste man sich klar dafür oder dagegen entscheiden?
Noch bevor ich eine Entscheidung treffen konnte, schoss das Tier plötzlich wie ein Pfeil nach vorne, direkt unter meinen Liegestuhl, dessen Stoff keinen Schutz bieten würde. Jetzt wird es von unten zubeißen, mir, ohne die geringste Möglichkeit einer Gegenwehr, heimtückisch den Todesbiss versetzen! Meine naive Gutmütigkeit werde ich mit dem Leben bezahlen.
Hiiilfe! schrie ich, bäumte mich auf, fiel aus dem Bett, schlug hart auf dem Boden der Tatsachen, nämlich auf dem Fußboden meines Schlafzimmers auf und erwachte benommen aus dem Traum.
Und deshalb meine Frage an alle Traumdeuter und Philosophen unter euch: „Wollte dieses Wesen mir wirklich Schmerz zufügen, mich vielleicht sogar töten, - oder wollte es nur Schutz bei mir suchen und womöglich einen Freund finden?
Habt ihr … eine Antwort?