Nebelgesänge. Ein Spinnennetz
In die Wiese gespannt. Tränend hängt
Tau im Gitter.
Da eine blaue Wegwarte
Inmitten des Grün und des Braun:
Gräser, Blätter, Spitzwegerich.
Morgenkühl meine Hände.
Gerüche nach Fisch und Tang
Vom Seeufer her. Der Himmel träge
Bläst weiße Winde ins Land.
Einstell-Datum: 2008-02-03
Hinweis: Dieser Artikel spiegelt die Meinung
seines Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung
der Betreiber von versalia.de übereinstimmen.
Bewertung: (3 Stimmen)
Kommentare
Kommentar # 1: Am Ufer Autor: Arjuna, 03.02.2008 um 11:36 Uhr
Eine schöne Stimmung in deinem morgendlichen Spaziergang -
in sich ruhend und stilsicher.
Dennoch gehts über Beschreibung nicht hinaus.
Das Gefühlsmoment könnte noch mehr heraustreten, dann würd´s interessanter, lebendiger.
Aber meine Stimme hast Du.
Gruß, Arjuna
Kommentar # 2: Am Ufer Autor: Karoline, 03.02.2008 um 12:24 Uhr
Liebe Arjuna,
danke für deinen Kommentar. Es ist der erste hier.
Da streiten sich die Germanisten: Gefühl beschreiben oder nicht?
Ich stehe auf der Seite derjenigen, die Gefühle dem Leser nicht auf dem Tablett servieren wollen, sondern darauf setzen, dass der Leser schon weiß, was er fühlt, wenn er das Wort See oder Gras oder so liest. Davon bleibt doch niemand unberührt, es sei denn, er ist Kaspar Hauser und weiß von nichts. So sehe ich auch ganz allgemein die Aufgabe des Schreibens: nicht selbst Gefühle zelebrieren, sondern mit lyrischen Bildern beim Leser Emotionen hervorrufen. Mich, und ich glaube, nicht nur mich, macht Gefühlsschilderung immer ein wenig misstrauisch und weckt meinen Widerspruchsgeist, zudem balanciert sie immer am Rande des Gefühlskitsches. Aber schön, dass dir der Text trotzdem gefallen hat. Ich danke dir sehr herzlich für den Kommentar. lg Karoline
Kommentar # 3: Autor: Arjuna, 03.02.2008 um 13:49 Uhr
Nun gut, Karoline, das ist deine persönliche Sache.
Es kann hier keine Rede sein von "Gefühlen auf dem Tablett servieren" - und Gefühl ist nicht gleich Gefühlskitsch!
Und Kaspar Hauser hat hier gar keine Relevanz, das wäre ein dann anderes Thema.
Iin meinen Augen .profitiert der Text nicht davon.
Er wirkt durch die reine Aneinanderreihung eher aseptisch als lebendig.
Und Lebendigkeit und Austrahlung (um das Wort Gefühl nicht zu gebrauchen, dem du so misstraust) ist die Seele des Textes.
Dies ist hier emotionslos verarbeitet worden, bissel aneinandergereiht - gut, das kann man so machen - aber es wirkt dadurch auch leblos
Trotzdem viel Glück.
p.s. apropos Leser: da vertue dich mal nicht!
Du bist es doch, der dem Leser deinen Text erschließen sollte.
Kommentar # 4: Am Ufer Autor: Karoline, 03.02.2008 um 15:54 Uhr
Liebe Arjuna, da haben wir wohl recht unterschiedliche Standpunkte, was Lyrik angeht. Aber das ist wohl nicht zu ändern.
lg Karoline
Kommentar # 5: Alles halb so wild Autor: Arjuna, 03.02.2008 um 17:37 Uhr
Och , ich kenn mich schon ein bisschen aus mit Lyrik, Karoline..
aber das sollte uns nicht anfechten. Mach du es auf deine Weise, und ich auf meine Weise.
Bin gespannt auf deine Beiträge und wollte dich - falls du es so aufgenommen hast - nicht verletzen.
Bis dann, auch wenn ich manchmal schroff bin, habe ich vor jedem Achtung, der sich hier beurteilen lässt.
Gruß, Arjuna
und auf zu neuen Schandtaten!
Kommentar # 6: Auf zur neuen "Schandtat" Autor: almebo, 05.02.2008 um 09:09 Uhr
Du sagst es liebe Karoline,
wenn ich der Lyrik hier nun diene
bin ich nicht hier der große Rufer
und stehe fest an Deinem Ufer !
Der "Standpunkt" - wenn man einen hat
ein anderer glaubend, es sei "matt"
von Lyrik weitaus mehr versteht
und zeigend will, wie`s "besser geht"
dann bleibt mir wirklich, will nicht necken
der Lyrikbiss im Halse stecken.-
LG
Almebo
Kommentar # 7: Autor: Arjuna, 05.02.2008 um 09:33 Uhr
Ach
almebo, was soll denn wieder diese Anspielung? Verstehst Du dich hier als Retter der armen, von mir kommentierten Lyriker ?
Kommentiere doch lieber den Text und versuche dich in all die Verästelungen und Feinheiten einzufühlen.!
Jeder hat eine eigene Anschauung, die er hier verteten darf - und dazu gehöre ich auch komischerweise auch.
Es ist unglaublich schade, dass Du immer einen Angriff in meinen Kommentaren siehst.
Karloine ist ganz sicher selbst in der Lage, sich der Kritk (egal ob sie gut oder schlecht ausfällt) zu stellen.
Und: siehe weiter oben: - "DORT" von Karoline - kannst du ganz gut erkennen, dass ich NICHT aus reiner Lust am Kritisieren hier schreibe.... Ich bin tatsächlich jemand, der absolut ehrlich damit umgeht. Dabei hilft Erfahrung tatsächlich.
Und noch etwas: Die Texte von Karoline sind hochkarätig, sonst hätte ich sie gar nicht beachtet. Ich habe lange keine so guten Werke mehr in Versalia gesehen und ziehe den Hut. - aber nicht vor dir.
Kommentar # 8: Am Ufer Autor: Karoline, 05.02.2008 um 09:43 Uhr
Liebe Arjuna, das ist ja alles gut und richtig, du hast einen Standpunkt, und du vertrittst ihn. Aber Schroffheit im Internet? Ich finde, gerade im Internet muss man behutsam sein, weil man ja nur die Schreibe des Gegenüber hat. Alles andere, Gestik, Mimik, Persönlichkeit, bleibt einem ja verschlossen. Wie schnell entstehen da Missverständnisse. Ich tausche mich gerne handwerklich aus, bin auch auch nicht ganz unbeleckt, aber auf kameradschaftlicher Basis. Das Vonobenherunter hat doch immer etwas Besserwisserisches, selbst wenn der Kritiker es in der Tat besser weiß oder zu wissen glaubt. Das wollte ich an dieser Stelle mal erwähnen, weil es mir keinen Spaß macht, weitere Texte einzustellen, wenn ich hier so behandelt werde. Von Gleich zu Gleich bitte, Arjuna. Ich hoffe, dass dieses Statement etwas bewirken konnte und dass da nichts Unangenehmes zwischen uns bleibt. Ich will mich hier nicht in Endlosdiskussionen verstricken, mir geht es um meine Texte und die der anderen, nicht darum, zu zeigen, was ich weiß. In diesem Sinne,
lieben Gruß
Karoline
Kommentar # 9: Am Ufer Autor: Karoline, 05.02.2008 um 09:45 Uhr
Ich muss noch etwas anfügen: Ich finde meine Texte hier in der Übersicht nicht. Wie verhält sich denn das? So habe ich zum Beispiel Arjunas Kommentar zu "Dort" gar nicht lesen können.
lg Karoline
Kommentar # 10: Autor: Arjuna, 05.02.2008 um 11:22 Uhr
Wenn Du "NEU" mittig oben in der Leiste ( Starseite) anklickst, siehst Du
die Werke.
Ganz kurz zu deiner Antwort: Es ist schon ein Stich für mich, dass ich als "von oben herab" empfunden werde. Dies ist nicht mein Anliegen -
zumal deine Werke die Einzigen seit langer Zeit sind, die mich wirklich faszinierten.
Ansonsten:
Die Kommentarfunktion ist dazu gedacht, dass man sie benutzt. Ich wüsste nicht, dass ich da eine Grenze überschritten hätte. Wäre es so, täte es mir leid.
So, damit lass ich dich in Ruhe
Gruß. A.
Das ist richtig schön, kan mich Zeile für Zeile in die Situation hineindenken und lese passende Worte.
Nur diese ´weißen Winde´. Sorry. Das sollten wohl Wolken sein. Denke dabei aber zuerst an Gischt (Meer), vielleicht auch Schaum, dann an einen Furtz (was soll ich machen, ich weiß ja, dass das hier nicht gemeint ist) und erst zuletzt an Wolken, die mir so gar nicht als ´weiße Winde´ passen mögen.
Nagut, vielleicht muss ich nur noch länger darüber nachdenken...
LG b.
Kommentar # 12: Am Ufer Autor: Karoline, 10.02.2008 um 13:17 Uhr
Danke, Bärchen, für den Kommentar. Die weißen Winde sollten keine Wolken sein. lg Karoline
Kommentar # 13: Ich Trantüte.. Autor: baerchen, 10.02.2008 um 20:14 Uhr
...steht doch da ´Nebelgesänge´. Nagut. Neben sind auch nur Wolken... sehr selbstberuhigender Ansatz.
b.
Kommentar # 14: Autor: birnenpalme, 23.06.2009 um 02:10 Uhr
Liebe Karoline,
dein "Am Ufer" finde ich stark und berührend. Werde gleich nachschauen, was du sonst noch schreibst.
lg wolfgang (birnenpalme)
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