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Literaturforum: Februar 2021


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 Thema: Februar 2021
Kenon
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Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 10.02.2021 um 23:26 Uhr

Antony Beevor - Berlin. The Downfall 1945 (2002)

Noch bevor Antony Beevor sein Buch über den Untergang Berlins im Jahre 1945 veröffentlichen ließ, war es bereits ein Politikum. Der russische Botschafter im Vereinigten Königreich hatte “Wind” bekommen von den Passagen, welche die Massenvergewaltigungen der Roten Armee schilderten und wollte seinen Einfluss geltend machen. Den sowjetischen Siegermythos sah er als “heilig” an, er dürfe nicht zerstört werden. Es ist ihm nicht geglückt, und so lesen wir heute bei Beevor über die Vergewaltigungen u.a.

Zitat:

The subject has been so repressed in Russia that even today veterans refuse to acknowledge what really happened during the onslaught on German territory. They will admit to hearing of a few excesses, and then dismiss the subject as an inevitable result of war. Only a few are prepared to acknowledge that they witnessed such scenes. The tiny handful prepared to speak openly, however, are totally unrepentant. ‘They all lifted their skirts for us and lay on the bed,’ said the Komsomol leader in a tank company. He even went on to boast that ‘2 million of our children were born’ in Germany.

oder über sowjetische Vergeltungsmaßnahmen, die denen der Deutschen nur wenig nachstanden

Zitat:

Soviet troops were equally ruthless whenever they suspected ‘partisan’ activity. The officers of a rifle company, on finding a Russian soldier from a patrol lying dead in a village street, ‘ordered their men to liquidate the whole population of the village’.

Die Geschichte der Menschheit hat oft seltsame Verläufe genommen. Angeleitet von Lenin, haben die Russen zuerst den Totalitarismus als Gesellschaftsform etabliert, indem sie sich auf den deutschen Philosophen Karl Marx stützten. Der österreichische Nationalsozialist Hitler wurde in seiner Haft in Landsberg durch das Studium Leninscher Schriften beeinflusst. Später als deutscher Reichskanzler hat Hitler mit dem Georgier Stalin, der sowjetischer Generalsekretär geworden war, gemeinsam den Zweiten Weltkrieg begonnen, indem sie im Jahre 1939 Polen untereinander aufteilten. Trotz allem zwischenzeitlichen Einvernehmen träumte Hitler davon, den Bolschewismus zu besiegen, griff 1941 die Sowjetunion an und sorgte letztendlich dafür, dass halb Europa für viele Jahrzehnte Opfer des Bolschewismus wurde, unter Diktaturen und großem Elend lebte. Wo, wenn nicht hier, lässt sich das Janusgesicht der Dialektik studieren?

Beevors Buch ist lang, es behandelt - anders als der Titel vermuten lässt - nicht nur den Untergang Berlins, es schildert auch den Untergang anderer großer deutscher Städte im Osten. Mich interessiert es vor allem wegen der Vorgänge um Küstrin und Seelow. Während der Schlacht um die Seelower Höhen fielen 12.000 deutsche und 33.000 sowjetische Soldaten - Zahlen, von denen man damals im Osten nicht gesprochen hat, weil auch sie einen Siegermythos der ruhmreichen Sowjetarmee widerlegten.

Die Sowjetarmee war stark von amerikanischen Materiallieferungen abhängig - dies ist ebenfalls ein Fakt, der nicht in den russischen Siegermythos passt:

Zitat:

Significantly, there has been little acknowledgement by Russian historians that if it had not been for American Lend-Lease trucks, the Red Army’s advance would have taken far longer and the Western Allies might well have reached Berlin first.

Schade, dass das Buch zumindest in der digitalen Version ohne Fußnoten daherkommt. Bedauerlich ist auch, dass Beevor immer von “the Ukraine” schreibt, weil dies grammatikalisch wie politisch falsch ist. Die Ukraine ist ein eigenständiger Staat, keine Kolonie Russlands, schon gar nicht Klein- oder Neurussland. Da das Buch bereits 2002 erschienen ist, mag man dies dem Autoren nachsehen, der Verlag könnte es dennoch einmal ausbessern.

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