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Schädlich erhält Bremer Literaturpreis 2008
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Thema: Schädlich erhält Bremer Literaturpreis 2008
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Abgeschickt am: 19.11.2007 um 10:15 Uhr |
Den Bremer Literaturpreis 2008 der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung erhält Hans Joachim Schädlich nach der Entscheidung der Jury vom 17. November für seinen 2007 im Rowohlt Verlag erschienenen Erzählungsband Vorbei.
Dazu die Jury:
"Hans Joachim Schädlich erhält den mit 20.000 Euro dotierten Bremer Literaturpreis 2008 für Erzählungen, die Künstlerschaft in der feudalen Situation der Alimentierung darstellen. In Schädlichs Sprache, deren gestochene Klarheit den Zusammenhang von künstlerischer Produktion und sozialer Abhängigkeit seziert, wird die Gefährdung der Künstlerexistenz, ihre Randständigkeit und ihr Überlebenskampf gegenwärtig. In gegenläufigen Erzählformen der Annäherung, der ermittelnden Rekonstruktion und der Vergegenwärtigung erweist sich die analytische Kraft seiner Sprache."
Hans Joachim Schädlich, am 08.10.1935 in Reichenbach im Vogtland geboren, studierte Gemanistik in Berlin und Leipzig und promovierte mit einer Arbeit über "Die Phonologie des Ostvogtländischen" (1966). Von 1959 bis 1976 war er an der Ostberliner Akademie der Wissenschaften tätig, anschließend als freier Übersetzer. 1977 verließ er die DDR - wo er nicht veröffentlicht wurde - nachdem er wegen seines Protestes gegen die Zwangsausbürgerung Wolf Biermanns wachsenden Repressalien ausgesetzt war.
Mit dem Prosaband Versuchte Nähe erzielte er 1977 einen ersten großen Erfolg im Westen. 1988 Literaturpreis für Kurzprosa, Hamburg, Thomas-Dehler-Preis 1989, 1992 Johannes-Bobrowski-Medaille Berlin und Heinrich-Böll-Preis Köln.
Thomas Melle erhält den mit 6.000 Euro dotierten Förderpreis des Bremer Literaturpreises 2008 für seinen 2007 im Suhrkamp-Verlag erschienenen Erzählungsband Raumforderung.
Der Förderpreis wird seit 2005 von der ÖVB - Öffentlichen Versicherung Bremen finanziert.
Dazu die Jury:
"Thomas Melle erhält den Förderpreis für seinen Erzählungsband "Raumforderung". In seinem Debüt erkundet er mit großem sprachlichen Furor, der Gabe kühler Beobachtung und vitaler Lust am Experiment die gegenwärtigen Möglichkeiten der Kurzgeschichte. Er schreibt auf Augenhöhe mit den technischen Medien und reagiert mit erzählerischen Mitteln auf die Herausforderung der Literatur durch das Internet. Mit der Sprach- und Bewusstseinskrise macht er zentrale Themen der Moderne auf originelle Weise erneut fruchtbar."
Thomas Melle, 1975 in Bonn geboren, lebt in Berlin. Studium der Komparatistik und Philosophie in Tübingen, Austin (Texas) und Berlin. Für seine Übersetzung von William T. Vollmanns Roman Huren für Gloria, die zugleich seine komparatistische Magisterarbeit darstellte, wurde er für den Leipziger Buchpreis in der Kategorie Übersetzung nominiert. Raumforderung ist Thomas Melles Debüt.
Die Jury setzte sich zusammen aus:
Dr. Gudrun Boch, Sibylle Cramer, Dr. Lothar Müller, Barbara Lison, Richard Kämmerlings, Andreas Nentwich und Michael Sieber
Preisverleihung:
Die Preise werden am 28. Januar 2007 um 12 Uhr im Bremer Rathaus verliehen.
Traditionell im Umfeld der Preisverleihung veranstaltet die Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung die 32. Literarische Woche - in diesem Jahr unter dem Thema "Blinde Flecken - Familiengeheimnisse in Literatur, Kunst und Film"
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