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Literaturforum: Gute Gedichte


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Forum > Literaturgeschichte & -theorie > Gute Gedichte
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 Autor
 Thema: Gute Gedichte
Kenon
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1482 Forenbeiträge
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Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 09.02.2005 um 11:01 Uhr

Ein gutes Gedicht ist wie ein reicher Brunnen, aus dem man immer wieder schöpfen kann. Und wie oft passiert es, dass man zuerst seiner nicht achtend an ihm vorübergeht, weil man gerade nicht durstig ist?

Die Sprache eines Lyrikers will von seinem Leser erlernt werden - eine Mühe, die viele scheuen und denen deswegen vieles entgeht.

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Uve Eichler
Mitglied

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1. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 09.02.2005 um 12:54 Uhr

Der Narr hält sich für weise, aber der Weise weiß, dass er ein Narr ist.
(Shakespeare)

Uve


Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich darin nur zurechtfinden.
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Kenon
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2. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 09.02.2005 um 13:15 Uhr

In welcher Beziehung soll dieses Zitat aus Wie es euch gefällt zu meinem Eingangsbeitrag stehen?

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Uve Eichler
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3. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 09.02.2005 um 16:36 Uhr

Nun, das ergibt sich doch aus Deinen Ausführungen.
Ich möchte hiermit lediglich die Wirkung der Beachtung von Gegebenheiten unterstreichen. Warum wird so viel falsch oder gar nicht verstanden? Überdenkt man aber diese Situationen nochmals, so kann man zu einem vernünftigen Ergebnis kommen.
Mein Zitat sollte nur die Wirkung Deines Beitrags bestätigen.



Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich darin nur zurechtfinden.
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Kenon
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4. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 09.02.2005 um 19:17 Uhr

Schlechte Gedichte hingegen wollen, dass wir unsere Sprache verlernen, damit wir stumpf sind gegen den Schmerz, den sie uns bereiten.

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LX.C
Mitglied

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5. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 08.01.2007 um 12:55 Uhr

[Quote]Was gefällt Ihnen so gut daran, wenn Worte wie Soldaten aufgereiht stehen und nach Lauten aufgerufen werden? Das sind doch alles Kinkerlitzchen. Das ist unnatürlich. Die Worte sind dazu da, Gedanken auszudrücken! – und haben Sie viele Gedanken in Gedichten gefunden? Lesen Sie zwanzig Gedichte und versuchen Sie sich später an ihren Inhalt zu erinnern – wovon ist da die Rede? Sie werden alles durcheinanderbringen. Wie bei einem Witz: man hört ihn heute und hat ihn morgen vergessen.[/Quote]

So Tolstojs vernichtende Bilanz, in:

Solschenizyn, Alexander: August Vierzehn, Deutscher Bücherbund, Stuttgart 1971, S. 23.


.
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Kroni
Mitglied

145 Forenbeiträge
seit dem 21.08.2006

     
6. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 08.01.2007 um 14:45 Uhr

Diese Nachricht wurde von Kroni um 14:50:31 am 08.01.2007 editiert

Diese Nachricht wurde von Kroni um 14:49:49 am 08.01.2007 editiert

"Die Sprache des Dichters will erlernt werden ..."

Das ist schon wieder so eine literarische Hybris, die ich nicht leiden mag. Gedichte, Texte im allgemeinen, die mit diesem Aplomb des Dunkelen und Unverständlichen einhergestelzt kommen, gehören ihren Lektoren, jedenfalls den für die Verbreitung verantwortlichen, zehnmal morgens und abends vor versammelter Mannschaft um die Ohren gefeuert.

Sie taugen zu nichts, ausser der Eitelkeit des Autors zu schmeicheln - und der gewisser Leser, die in einem solchen Geschreibsel ein Körnchen Sinn zu entdecken meinen, und dann glauben, sie hätten eine Art Sonderzugang zur Weisheit gefunden.

Irgendjemand - Tucholsky, Schopenhauer oder was ? - hat mal so schön gesagt:

Nicht das einfache umständlich, sondern das umständliche einfach ausdrücken ! DAS zeichnet einen Text vor anderen aus.

Einen Text unverständlich zu machen, ist keine Kunst. Man jage ihn einfach mal durch die wohlfeilen online-Übersetzer hin und zurück, und fertig ist das Gedicht - oder eine Gebrauchsanweisung für einen Mikrowellenherd aus Korea !

Dunkel und unverständlich in einer Sprache schreiben, die man erst "erlernen" muß - was für eine billige Koketterie: ich weiss was, aber ich sag´s Dir nicht - wenn Du Dich nicht durch den Milchbreiberg meiner verquasten Syntax durchfressen willst.

Das ist keine Kunst, das ist Schrott !

Hugh !

Kroni

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Gast873
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1457 Forenbeiträge
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Das ist Gast873

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7. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 08.01.2007 um 16:10 Uhr

@LX.C,

sorry für die Verwirrung, die bei deinem Beitrag durch die Nennung dreier versch. Namen in meinem Kopf entstanden ist, deshalb erlaube mir die Frage:

Sagt der große Tolstoi die Sätze:
a) in einem Roman von Solschenizyn als Figur?
b) als Zitat in einem Essay, Brief, etc. über die Gedichte ( womit das dann mit Solschenizyn und den Lyrikern in keiner Verbindung steht)?
c) in irgendeinem anderen Zusammenhang?

Gruß
Hyperion

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LX.C
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8. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 08.01.2007 um 18:08 Uhr

@ Hyperion

Sagt der Schriftsteller Tolstoj in einem Dialog mit einem Verehrer, als der Verehrer ihm eröffnet, dass er auch schreibt, Gedichte. Es handelt sich um einen historischen Roman von Solschenizyn. Was im Grund keine Rolle spielt, nicht mal, ob Tolstoj das wirklich mal so gesagt hat, es die Meinung von Solschenizyn widerspiegelt oder von wem immer. Die Position, die Aussage schien mir deutlich und überdenkenswert.


.
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Gast873
Mitglied

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Das ist Gast873

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9. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 08.01.2007 um 20:29 Uhr

Danke LX.C, das hatte ich auch gehofft, denn so wie ich Tolstoi kenne, hat er sich NIE zu einer Äußerung über seine Schriftsteller-Kollegen hinreßen lassen, prinzipiell nie, man hat ihn immer z.B. nach seiner Meinung über Dostojewskij gefragt, aber er ist immer eine, wie auch immer gestaltete, Antwort stets schuldig geblieben.

Der Aussage (dem Zitat oben) an sich kann ich leider nicht zustimmen. Gute Gedichte sind per se Geist und Vernunft (nous) und Seele (psyche) des Alls (kosmos) in Einem (hen), und die Widersprüchlichkeit (paradoxon) und das wesen der Musik gehören dazu. Meine bescheidene Philosophie.

Gruß
Hyperion

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