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Autor
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Thema: Treue
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Jasmin
Mitglied
406 Forenbeiträge seit dem 21.11.2004
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70. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 18.12.2005 um 18:44 Uhr |
Ja, aber eine Gesellschaft braucht die Konventionen, um nicht auseinander zu fallen. Sind es nicht die Konventionen, die die Gesellschaft zusammen halten und ist nicht in fast jedem Individuum ein Bedürfnis da, Teil dieser Gemeinschaft zu sein?
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Undine
Mitglied
29 Forenbeiträge seit dem 29.09.2005
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71. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 18.12.2005 um 18:47 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Undine um 18:48:49 am 18.12.2005 editiert
Ohne Gefangenschaft keine Gemeinschaft.
Ohne Freiheit kein Leben.
Das ist unser Verhängnis, und diese Ungleichung gilt es zu lösen.
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Mania
Mitglied
467 Forenbeiträge seit dem 18.11.2005
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72. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 18.12.2005 um 18:51 Uhr |
Zitat:
Ja, aber eine Gesellschaft braucht die Konventionen, um nicht auseinander zu fallen. Sind es nicht die Konventionen, die die Gesellschaft zusammen halten und ist nicht in fast jedem Individuum ein Bedürfnis da, Teil dieser Gemeinschaft zu sein?
Die Gesellschaft schafft Konventionen nicht andersrum.
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Jasmin
Mitglied
406 Forenbeiträge seit dem 21.11.2004
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73. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 18.12.2005 um 19:14 Uhr |
Zitat:
Ohne Gefangenschaft keine Gemeinschaft.
Der Preis für die Zweisamkeit = Unfreiheit
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woyzeck
Mitglied
7 Forenbeiträge seit dem 19.01.2005
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74. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 19.12.2005 um 03:54 Uhr |
Liebe
(Mit hebräischen Buchstaben geschrieben)
Es hielten die menschlichen Triebe
Einst einen großen Kongreß.
Sie stritten sich um die Ehre,
Wer wohl der Stärkste wäre,
Denn niemand wußte es.
Die Liebe war nicht zugegen.
Und als dies alle entdeckt,
Da schrien die menschlichen Triebe:
»Herrje, wo bleibt nur die Liebe!
Nein, wo die Liebe nur steckt.«
Ein geiziges Weib trat zum Altar.
Dort stand ein Misanthrop.
Und als sie zusammenkamen,
Sie sprachen Ja und Amen,
Der Pfarrer die Händ´ erhob.
Die Liebe hatte die beiden
Von allen Trieben befreit.
Zurück blieb einzig die Liebe,
Drum hatten die anderen Triebe
Auch so viel übrige Zeit.
Sie hockten noch immer beisammen
Und hielten großen Kongreß.
Nun ward die Vernunft erhoben,
Sie sei als die Stärkste zu loben,
Doch niemand glaubte es.
- Frank Wedekind
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Jasmin
Mitglied
406 Forenbeiträge seit dem 21.11.2004
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75. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 19.12.2005 um 13:48 Uhr |
Zitat:
"Ehe ist die verbindliche Organisation der Geschlechtsorgane."
[...]
Kant sinkt immer tiefer in Substanzlosigkeiten, besonders im zwischenmenschlichem Bereich. Ich tat gut daran ihn schon in jungen Jahren zu verwerfen . . .
. . . das meinte ich damit Jasmin . . . .
Ach, ich hab mich mit Kant gar nicht befasst bisher, habe nur aufgrund der aktuellen Diskussion im Netz nach ihm gesucht und diese Stelle gefunden. Ich lese solche Sachen und lasse mich davon inspirieren. Weiter nichts. Die Ehe als verbindliche Organisation der Geschlechtsorgane - ein interessanter Gedanke. Auch die Idee vom Besitz der Geschlechtsorgane finde ich bemerkenswert, wenn man bedenkt wie viele Menschen an Eifersucht leiden und die gründet sich doch auf der Vorstellung, dass man einen Alleinanspruch auf das Geschlecht des Partners hat. Die Idee ist also gar nicht mal so abwegig.
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LX.C
Mitglied
1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
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76. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 24.12.2005 um 10:25 Uhr |
[Quote]Zufällig naht man sich, man fühlt, man bleibt,
und nach und nach wird man verflochten;
es wächst das Glück, dann wird es angefochten,
man ist entzückt, nun kommt der Schmerz heran,
und eh´ man sich´s versieht, ist´s eben ein Roman.[/Quote]
(Quelle: Johann Wolfgang von Goethe: Faust I)
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Uve Eichler
Mitglied
103 Forenbeiträge seit dem 11.09.2003
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77. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 27.12.2005 um 18:51 Uhr |
Zitat:
Der Preis für die Zweisamkeit = Unfreiheit
Quatsch!
Eine Zweisamkeit bedeutet Verständnis, sonst ist diese nur eine Begenung von Argumenten, die sich gegenseitig bekämpfen.
Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich darin nur zurechtfinden.
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Mania
Mitglied
467 Forenbeiträge seit dem 18.11.2005
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78. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 08.01.2006 um 14:47 Uhr |
Ich glaub auch nicht das Zweisamkeit Unfreiheit bedeutet. Manchmal kann es sogar Freiheit bedeuten, weil man sich auf jemanden verlassen kann und einige Sorgen los wird.
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Undine
Mitglied
29 Forenbeiträge seit dem 29.09.2005
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79. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 08.01.2006 um 17:37 Uhr |
Dafür, dass man einige Sorgen los werden kann, kommen aber mindestens genauso viele dazu.
Und um eine Partnerschaft einzugehen, werden denke ich immer Freiheiten aufgegeben. Was ja nicht unbedingt schlecht ist (ich denke da immer an eines meiner Lieblingszitate von Hesse: "Nichts Neues kommt ohne Tod.")
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