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Literaturforum: Ein Blick auf die Uhr


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Forum > Philosophie > Ein Blick auf die Uhr
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 Thema: Ein Blick auf die Uhr
DataBoo
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60. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 01.09.2007 um 09:55 Uhr

Nach dem letzten Knall bewegt er sich schon eine gefühlte Ewigkeit durch dieses Tunnelsystem, ohne jedoch bisher nur im Ansatz einen Ausgang gefunden zu haben.Begegnungen mit anderen Menschen blieben bisher aus. Mit einem Bärenfell um den Leib geschlungen und einer Fackel in der Hand durchstreift er Hallen, ißt hier und da einen weißen, blinden Molch, führt Selbstgespräche, flucht, lacht, weint...

Nach einer kurzen Rechtsbiegung entdeckt er seltsame Symbole an den Wänden. Anfangs kann er sich aus diesen Fragmenten keinen Sinn reimen, aber je länger er vor diesen frühen Zeugnissen verharrt und sie zunehmend eingehender betrachtet, je wärmer wird ihm ums Herz. Plötzlich scheint ihn eine längst vergessene Erinnerung einzuholen.
Schon früh hatte er mit dem Malen begonnen.
Männlein mit Sperr. Darunter malt er mit einem Kohlestück ein Gewehr. Er will Zeichen hinterlassen. Er will verwunderte und beeindruckte Gesichter verschenken. Er kann seine innerliche Erregung kaum unterbinden. Er stellt sich vor wie sie aussehen werden, wenn sie seine Spuren finden und sich in Erklärungen winden...

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baerchen
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61. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 01.09.2007 um 13:54 Uhr

Wenn Du nicht so schön geschrieben hättest: das mit dem Bärenfell hätte ich Dir übelgenommen.
;)
b.


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DataBoo
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62. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 01.09.2007 um 16:45 Uhr

Diese Nachricht wurde von DataBoo um 16:47:50 am 01.09.2007 editiert

Selten gehe ich hier während des livewriting ein 2. x über die Worte. Na toll! F****, ich gehe mir selbst au´n Sack, diese ständigen Fehler, is ja gruselig...das nervt mich...konzentriere dich DataBoo!

Wieder ein Zeugnis von nicht ausreichend Zeit (genommen) Lach!

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baerchen
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63. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 03.09.2007 um 03:25 Uhr

Ein sanfter Wind streichelt sein Gesicht.
Ein Wind, der ihn seltsam belebt, betört und benebelt zugleich.
Ist das der hauch von Ewigkeit in der Weisheit letzter Zuckung?
Woher kommt dieser Wind der Veränderung verheißt, warm und feucht modernd in diesen eigentlich so kalten Gängen, Röhren und Höhlen?
War es die Zeit, die mit ihm lief oder hatte sie ihn bereits eingeholt?
Und woher kamen diese Lichter?


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annahome
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64. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 03.09.2007 um 22:05 Uhr

Diese Nachricht wurde von annahome um 22:09:40 am 03.09.2007 editiert

ein starker wind bläßt sein geschlecht fort -
für immer. noch steht dort - die bucht.
irgendwie.
hier war sein haus, seine heimat.
ich sehe, nichts als blanken stein.
wie
fels in der brandung.
wer wohnt hier?
bloß.
die zeit.


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DataBoo
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65. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 04.09.2007 um 21:36 Uhr

Diese Nachricht wurde von DataBoo um 21:39:20 am 04.09.2007 editiert

Fragen über Fragen
warte
laß mich nur kurz atmen
und dann laß uns Fragen über Fragen
in der Wildnis über Feuer braten
Antworten essen
wenn sie schmecken
noch die Finger lecken
Lasst uns spielen
Antworten
wenn möglich
verstecken wie später
Eier beim Osterchecken

Ein geschlechtsloses Wesen nun
korrigiert vom Wind
das Geschlecht fortgetragen
bis stoppend ein Ast
und erschreckend ein Specht
das Weite sucht

Es
erreicht den Höhlenausgang
die Verfolger im Ohr

Mit dem Tag kam herbeigesehntes Licht
super Sonnenbaden
Glück stemmt Paradies
einzig nur golden Sonnenschein
kein Gewicht
in einer Talebene laufend
nackt
Schmetterlinge jagend
im Wind
bist Du nicht standhaft
wird dir auch der Rest genommen

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baerchen
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66. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 05.09.2007 um 01:53 Uhr

´Osterchecken´: das finde ich fein.

´ein starker wind bläßt sein geschlecht fort´
kann man auch anders interpretieren.
: Das Menschengeschlecht ist hinweggefegt.
Und schon gibt es nicht einmal geschlechtlose Wesen, nur Geister. Und Ratten.

Genährt vom Menschengeschlecht
mir wird schlecht.

b.


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DataBoo
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67. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 05.09.2007 um 08:54 Uhr

Zitat:

´ein starker wind bläßt sein geschlecht fort´
kann man auch anders interpretieren.
: Das Menschengeschlecht ist hinweggefegt.
Und schon gibt es nicht einmal geschlechtlose Wesen, nur Geister. Und Ratten.

Klar kann man das, ich hatte aber Spaß an diesem Bild. Ich hatte in dem Augenblick kein schmunzelnden Schnappschuss zum Zeropoint parat. Der letzte Überlebende, gerade aufgebaut und schon wieder fort? Wollte diesen Umschstand einfach vermeiden...
...Hoffnung...

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baerchen
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68. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 05.09.2007 um 15:54 Uhr

Ja,
die Hoffnung tick bis zuletzt...


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annahome
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69. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 05.09.2007 um 20:49 Uhr

zumindest hat hoffnung ein geschlecht.

ps.
B. du hast ein T beim ticken (oder tippen) vergessen, oder meintest du: die uhr.
sie hat keinen T und so weit mir bekannt, auch keinen im tee ...


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