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Literaturforum: Peter Handke erhält Heine Preis 2006


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Forum > Aktuelles > Peter Handke erhält Heine Preis 2006
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 Thema: Peter Handke erhält Heine Preis 2006
Wolff
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20. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 09.06.2006 um 19:53 Uhr

Pfeiff doch aufs Preisgeld. Die entgangene Kohle hat er nach dem ganzen Rummel um ein Vielfaches wieder rein:

Zitat:

vielleicht sollte man handkes bücher mal lesen.

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bodhi
Mitglied

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21. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 11.06.2006 um 17:29 Uhr

Der Sinn von Literatur-Preisen ist hier deutlich in Frage gestellt. Das gibt zu denken, aber so richtig. Sollte man die "Literatur-Verpreisungen" lassen?

Im Sinne des Freien Geistes sicherlich, denn durch die Annahme einer Auszeichnung kommt es immer zu einer Bindung (mit den Verleihenden oder Ablehnenden). Oder sollte gerade ein "Freier Geist" eine Auszeichnung annehmen, gerade weil er frei ist, und sich durch diese Bindung nicht gebunden fühlt?

Fragen Fragen Fragen.

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Kenon
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22. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 11.06.2006 um 18:01 Uhr

Zitat:

Sollte man die "Literatur-Verpreisungen" lassen?

Besonders lächerlich wird es, wenn z.B. eine Stadt wie Rostock einen Pablo-Neruda-Literaturpreis auslobt. Was hat Rostock mit Pablo Neruda zu tun?

Ein gute Kolumne zum Thema:
Nicht ohne Literaturpreis

Zitat:

Im Sinne des Freien Geistes sicherlich, denn durch die Annahme einer Auszeichnung kommt es immer zu einer Bindung (mit den Verleihenden oder Ablehnenden).

Geschenke verpflichten, auch wenn sie als Gegengeschenk daherkommen.

Zitat:

Oder sollte gerade ein "Freier Geist" eine Auszeichnung annehmen, gerade weil er frei ist, und sich durch diese Bindung nicht gebunden fühlt?

Das kann man sicherlich nicht allgemein-verbindlich beantworten.

Zitat:

Emile Cioran, der Ehrungen und Preise für seine Bücher stets abgelehnt hat [...]

Quelle: Zersplitternde Gewissheiten

Eine Begründung:

Zitat:

Den fraglichen Preis habe ich [d.i. Cioran] abgelehnt, weil ich Ehrungen verabscheue und man sie in diesem Land allzu sehr liebt. Andererseits muß ich zugeben, daß man durch die Reaktion auf eine Welt von Eitlen Gefahr läuft, der Sünde des Hochmuts zu verfallen. Es ist entschieden nicht leicht, bescheiden zu sein.

Quelle: AN WOLF VON AICHELBURG

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Herr Aldi
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23. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 11.06.2006 um 20:23 Uhr

Warum nicht die Preise des Geldes wegen annehmen? Sinnvoll investieren kann man es doch sicherlich, und wenn es nur an das nächste Kinderdorf gespendet wird.


Wie entwürdigt man den Tod am besten? Indem man den Willen hinterlässt, im Sarg auf den Bauch gelegt zu werden. (Wolfgang Hildesheimer)
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bodhi
Mitglied

741 Forenbeiträge
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24. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 14.06.2006 um 07:21 Uhr

Diese Nachricht wurde von bodhi um 07:23:41 am 14.06.2006 editiert

(Fehler, Link ließ sich nicht öffnen...) Auf der Verlagshomepage www.suhrkamp.de gibt´s Handkes Brief an den Düsseldorfer OB sowie dessen Antwort als pdf-Datei. Jetzt finde ich´s nicht mehr...

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bodhi
Mitglied

741 Forenbeiträge
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25. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 14.06.2006 um 07:31 Uhr

http://www.duesseldorf.de/top/thema010/kultur/beitraege/heinepreis/briefwechsel.pdf

Da isser auch...

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Kenon
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1482 Forenbeiträge
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26. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 14.06.2006 um 12:36 Uhr

Zitat:

Warum nicht die Preise des Geldes wegen annehmen?

Ach, dann ist der Autor doch auch durch so einen Preisträger-Titel befleckt. Wenn die Stifter etwas auf sich halten, können sie das durch eine Preisablehnung freigewordene Kapital selbst an einen humanistischen Zweck binden :)

Noch was geschichtliches, Sartres Ablehnung des Nobelpreises betreffend, übersetzter O-Ton Sartre:

Zitat:

Der einzige Kampf an der Kulturfront, der heute möglich ist, ist der Kampf für die friedliche Koexistenz der beiden Kulturen - jene im Osten und jene im Westen... Ich persönlich empfinde die Widersprüche zwischen den beiden Kulturen sehr tief; ich bin durch diese Widersprüche geformt worden. Meine Sympathien gehören unzweifelhaft dem Sozialismus... Aber ich wurde in einer bürgerlichen Familie geboren und erzogen. Dies gestattet mir, mit all jenen zusammenzuarbeiten, die eine Annäherung der beiden Kulturen wünschen... Aus diesem Grund kann ich aber keinerlei von kulturellen Organisationen weder des Ostens noch des Westens verliehene Auszeichnungen annehmen... Obwohl alle meine Sympathien den Sozialisten gehören, könnte ich dennoch gleicherweise zum Beispiel einen Lenin-Preis nicht annehmen... Diese Haltung hat ihre Grundlage in meiner Auffassung von der Arbeit eines Schriftstellers. Ein Schriftsteller, der politisch oder literarisch Stellung nimmt, sollte nur mit den Mitteln handeln, die die seinen sind - mit dem geschriebenen Wort. Alle Auszeichnungen, die er erhält, können seine Leser einem Druck aussetzen, den ich für unerwünscht halte. Es ist nicht dasselbe, ob ich "Jean-Paul Sartre" oder "Jean-Paul Sartre, Nobelpreisträger" unterzeichne.

Quelle: 1964 lehnte Jean-Paul Sartre den Literaturnobelpreis ab (DR)

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hibou
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25 Forenbeiträge
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27. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 24.09.2006 um 13:37 Uhr

vielleicht den "nachher dümmer als vorher"-preis in form einer steuer einführen?andererseits: wer nicht für dumme schreibt, bringt sich um den genuss der eigenen texte

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JH
Mitglied

275 Forenbeiträge
seit dem 21.02.2007

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28. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 31.03.2007 um 09:23 Uhr

Dieser geisteskranke Affe und Diktator-Beschöniger hat also einen Preis bekommen.
Was will man auch von Deutsche Land erwarten, schließlich haben wir dem gehängten Hussein auch sein Giftgas geliefert.
Das Leute wie Handke überhaupt noch eine Bühne bekommen ist nicht verwunderlich. So lange die Renditenziele erreicht werden...
Krank!


MASSONI
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Regenzauber
Mitglied

13 Forenbeiträge
seit dem 30.03.2007

     
29. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 31.03.2007 um 10:08 Uhr

@JH

Brauchst du diese Ausdrucksweise
Zitat:

Dieser geisteskranke Affe und Diktator-Beschöniger
um dich bemerkbar zu machen?
Der Auslöser war ein Literaturpreis und nicht eine Belobigung der politischen Ansichten Peter Handkes, für deren Verständnis eine etwas ausführliche Befassung mit der Person dieses großen Schriftstellers erforderlich erscheint.
Dass Handke heute vielleicht der bedeutendste lebende deutschsprachige Schriftsteller ist, darüber brauchen wir hier nicht zu diskutieren, und wenn du an einen anderen Großen denkst, an Walser, dann wirst du wohl zugeben; dass man die Person vom Werk getrennt beurteilen soll. Und "krank"? Denk an Jelinek!

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