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Literaturforum: was macht lyrik aus?


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Forum > Sonstiges > was macht lyrik aus?
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 Thema: was macht lyrik aus?
Jasmin
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20. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 12.05.2005 um 22:16 Uhr

Zitat:

Man muss sich fragen können:

Wer hat das geschrieben?

Erst von diesem Standpunkt aus kann man seine Werke schonungslos beurteilen.

Das erfordert ein gewisses Maß an Schizoidie...

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Sabine Marya
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21. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 13.05.2005 um 10:59 Uhr

Sprachelegie

Verwüstet liegt das gute Land der Sprache.
Und Sätze ragen, kahl und abgelaubt,
das Nichts in ihren Ästen. Redensarten
stehn schräg im Raum, die Wurzeln in der Luft.
Und Worte, wo du hintrittst: angeschlagen
und eingebeult. Und die vergnügtesten,
die gestern noch mit Pauken und Trompeten
durchs Land gezogen... und die stillen, die
verschämt und innig das Gewesene
noch rückgetönt - sie alle liegen wüst
und unverscharrt und unbeweint im Feld.
Und nur ein kleiner Trupp von völlig nackten
und stämmigen Vokabeln kehrt zuletzt
nach Haus zurück. Und hinter ihrem Schritt
steigt hoch der Staub und löscht die Landschaft aus.

(Günther Anders, 1902-1992)


LEBE! Heute!!!
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22. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 13.05.2005 um 15:18 Uhr


sich fragen können sollen:
"Wer hat das geschrieben?"


.. ich schwanke zwischen Zustimmung
und Ablehnung..
.. Ich ahne die Vorzüge bewusster Dissoziation,
aber ich bezweifle ihre Notwendigkeit.



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Kenon
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1482 Forenbeiträge
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23. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 14.05.2005 um 14:59 Uhr

Zitat:

aber ich bezweifle ihre Notwendigkeit.

Was ist schon notwendig ... ich selbst finde die Herangehensweise sehr hilfreich, weil bei der Textbewertung keine falschen Rücksichten genommen werden müssen. Wenn man viel schreibt, kommt man vielleicht auch zufällig einmal an den Punkt, an dem man einen Text, dessen Urheberschaft man sich nicht sofort selbst zuordnen kann, in den Archiven entdeckt.

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514
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24. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 14.05.2005 um 15:40 Uhr

Wahrscheinlich hat das wirklich was damit zu tun, wieviel man schreibt, und wie routiniert man vielleicht schon ist.
Das mit der nicht nötigen falschen Rücksichtnahme finde ich interessant..
Vielleicht kommt die Distanz.. irgendwann also.. von selbst. - ?

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Kenon
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25. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 14.05.2005 um 16:53 Uhr

Zitat:

Vielleicht kommt die Distanz.. irgendwann also.. von selbst. - ?

Sie kommt (spätestens) mit der Zeit.

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Sabine Marya
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26. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 16.05.2005 um 22:41 Uhr

Zeit gibt uns die Möglichkeit, Distanz auf zu bauen und zu reifen. Schauen wir uns doch mal die Texte an, die wir vor 10, 15, 20 Jahren geschrieben haben. Was findet Gnade vor unseren Augen? Was empfinden wir noch heute als gut, was würden wir heute nie mehr jemandem zeigen, obwohl wir es damals gut fanden, aus der Situation heraus?
Mit der Zeit verändern ja auch wir uns + unser Schreiben. Und unsere Kritikfähigkeit unserem Schreiben gegenüber wächst. Wenn ich vergleiche, wie zaghaft ich mein erstes Buch bearbeitet habe und wie sich das bis heute verändert hat, wie ich heute viel kritischer sehen kann, was gestrichen und verworfen oder umgeschrieben werden muss.
Dabei haben mir die Zeit geholfen + der Austausch mit anderen + immer wieder der Vergleich meines Ursprungstextes mit dem lektorierten Text.


LEBE! Heute!!!
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Jasmin
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27. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 17.05.2005 um 02:08 Uhr

Gute Lyrik muss sehr gut verschluesselt und verschleiert sein. Sie darf nicht zu offen, unmittelbar und direkt sein.

Die Woerter Herz, Schmerz, Seele sollten vermieden werden.

Je mehr Abstraktion vom eigenen Geschehen, desto besser.

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Kenon
Mitglied

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28. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 17.05.2005 um 02:25 Uhr

Zitat:

Die Woerter Herz, Schmerz, Seele sollten vermieden werden.

Such doch mal im Archiv nach diesen Worten, Du wirst sicher einige "schlechte" Dichter finden.

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Jasmin
Mitglied

406 Forenbeiträge
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Das ist Jasmin

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29. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 17.05.2005 um 02:28 Uhr

Diese Nachricht wurde von Jasmin um 02:29:34 am 17.05.2005 editiert

Zitat:

Zitat:

Die Woerter Herz, Schmerz, Seele sollten vermieden werden.

Such doch mal im Archiv nach diesen Worten, Du wirst sicher einige "schlechte" Dichter finden.

Das muss nicht sein.

Ich habe eben meine eigenen "Gedichte" wieder einmal gelesen - die, die nach mehreren Saeuberungsaktionen uebrig geblieben sind - und habe adhoc befunden, dass diese drei Worte die groessten Qualitaetsminderer sind.

Aber es gibt sicher noch mehr.

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