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Autor
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Thema: Sergej Jessenin
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bodhi
Mitglied
741 Forenbeiträge seit dem 08.12.2004
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10. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 08.01.2006 um 22:12 Uhr |
Zitat:
Jessenins 80. Todestag verging anscheinend unbemerkt.
...oder umso bewusster in Kenner-Kreisen, die kein großes Tamtam draus machten.
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LX.C
Mitglied
1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
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11. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 08.01.2006 um 23:06 Uhr |
Nun ja, aber vielleicht gab oder gibt es ja noch irgendwo in Russland für ihn eine Ehrung. Dort würde man schließlich auch kein Schiller-Jahr veranstalten. Man muss ja alles in der richtigen Relation sehen. Auch viele andere bedeutende deutsche Autoren finden zu ihren Todestagen keine angemessene Ehrung. Noch nicht. Und andererseits, so kannst du dich wenigstens nicht über einen Ausverkauf von Jessenin aufregen ;-)
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Kenon
Mitglied
1482 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001
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12. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 08.01.2006 um 23:31 Uhr |
Eigentlich wollte ich ja nur das schöne Thema noch einmal hervorholen ;)
Zitat:
Und andererseits, so kannst du dich wenigstens nicht über einen Ausverkauf von Jessenin aufregen.
Irgendetwas findet sich immer, über das man sich aufregen kann.
Ein weiterer lyrischer Aus-Schnitt:
Zitat:
Wo die Weltenrätsel träumen,
ist des Jenseits ferne Flur.
Welt, in deinen Erden-Räumen
bin durch Zufall Gast ich nur.
und noch einer:
Zitat:
Abendrot gib mir zum Schlitten,
Weide schon den Zügel schwenkt,
ich möcht um die Gnade bitten,
daß er mich zum Himmel lenkt.
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Kenon
Mitglied
1482 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001
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13. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 12.01.2006 um 23:58 Uhr |
Karl Dedicius, der auch Majakowskij übersetzt hat, in einem Nachwort zu "Sergej Jessenin. Gedichte":
Zitat:«Jessenin hatte aus der Quelle des Volkssturms geschöpft und Bilder von bisher unbekannten Farbtönen in die Sprache gezaubert. Er hatte seine Zeit an ihrer großen Wende erlebt. Er war zwischen Dorf und Stadt, zwischen Kirche und Kneipe, zwischen Rot und Weiß vagabundiert, ohne seinen Platz zu finden. Von einem Extrem war er ins andere geschlittert, haltlos und ohne Glück.»
Quelle: Verlag Langewiesche-Brandt
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Jasmin
Mitglied
406 Forenbeiträge seit dem 21.11.2004
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14. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 13.01.2006 um 03:01 Uhr |
Zitat:
Von einem Extrem war er ins andere geschlittert, haltlos und ohne Glück.
Heute würde die Diagnose Borderline lauten.
Zitat:
Der Dichter Sergej Jessenin und die Tänzerin Isadora Duncan galten als exzentrisches Künstlerpaar, dem die Lust an der zur Schau gestellten Provokation gemeinsam war. Während die Duncan gegen den drohenden Verfall ihres Ruhmes antanzt, rebelliert Jessenin, betäubt sich mit Alkohol, prügelt seine Frau und schlägt einige Hotelrestaurants kurz und klein.
Quelle
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Kenon
Mitglied
1482 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001
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15. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 13.01.2006 um 09:43 Uhr |
Zitat: Zitat:
Von einem Extrem war er ins andere geschlittert, haltlos und ohne Glück.
Heute würde die Diagnose Borderline lauten.
In unserer heutigen Zeit zu leben, blieb Jessenin zum Glück erspart. Diese leichtfertigen und schließlich saudummen "Diagnosen" sind also der Nachwelt vorbehalten.
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bodhi
Mitglied
741 Forenbeiträge seit dem 08.12.2004
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16. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 13.01.2006 um 10:12 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Tom um 10:12:50 am 13.01.2006 editiert
Es geht doch nichts über einen richtig gesunden künstlerischen Flug zwischen allen Polen.
Texte einstellen, Texte löschen, ...
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Kenon
Mitglied
1482 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001
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17. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 10.07.2022 um 09:18 Uhr |
«Heimatland von weißem Leichentuch verhüllt» – Über Leben und Werk des tragischen russischen Dichters Sergej Jessenin und der Versuch, die Frage zu beantworten, warum ich mich gerade in diesen unpassenden Zeiten noch einmal mit ihm beschäftigt habe:
Sergej Jesessin: Leben und Werk (anti-literatur.de)
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Kenon
Mitglied
1482 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001
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18. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 23.07.2022 um 22:58 Uhr |
Ein böser Witz über den Dichter, vielleicht erstmals auf Deutsch:
Zitat:
Jessenins größtes Werk war sein Selbstmord. Seine ganze Poesie hat darauf hingearbeitet.
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