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Literaturforum: Morgenpalaver


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Forum > Lyrik > Morgenpalaver
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 Autor
 Thema: Morgenpalaver
Karoline
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35 Forenbeiträge
seit dem 02.02.2008

     
Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 19.02.2008 um 10:39 Uhr

Die Straße, im Morgengrau.
Noch ist sie müd, noch sind die Türen
Verschlossen. Tieräugig blinzeln
Die Fenster ins Gegenüber.

Auf dem Dach eine Taubenschar
Flüstert sich Liebe ins Ohr.
Drüben am Kiosk raunen Gestalten.
Krähen hacken in Wurstabfälle.

Gestern kamen die Stare. Schwarze Wolke,
Verdeckten sie mir den Himmel. Wohin
In dieser Stadt mit so viel Vogel?

Mein Geliebter zieht neue Saiten auf,
Rasiert den Sechstagebart.
Der Spiegel zeigt uns, wie wir sind.

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LX.C
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1. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 19.02.2008 um 11:55 Uhr

Na ja, nicht gerade ein Sonett, das "Sonett".
Und:

Gestern kamen die Stare. Schwarze Wolke,
Verdeckten sie mir den Himmel. Wohin
In dieser Stadt mit so viel Vogel?


- ist auch etwas eigenartig.

Trotzdem irgendwie ganz niedlich.


.
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Arjuna
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2. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 19.02.2008 um 12:53 Uhr

Lyrik darf das.

Es ist schön,
diese feinen Momentaufnahmen in ihrer Alltäglichkeit wahrzunehmen -

So etwas wie:

- Wohin in dieser Stadt mit soviel Vogel? -
- Krähen hacken in Wurstabfälle -
....eine Taubenschar flüstert sich Liebe ins Ohr -


hat einfach Klasse.

Gruß, Arjuna


- Ich bin nicht immer meiner Meinung - Paul Valéry
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Karoline
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35 Forenbeiträge
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3. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 19.02.2008 um 13:02 Uhr

Liebe Arjuna, ein Alltagsgedicht, Beobachtungen, die man so macht. Ich bedanke mich für deinen Kommentar.

LXC, vielleicht könntest du begründen, warum du diese Stelle "eigenartig" findest? Mit so einem Begriff kann ich nicht viel anfangen.

lg Karoline

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Der_Geist
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4. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 19.02.2008 um 18:26 Uhr

Mir gefällt´s, wie´s da steht. Schön.

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Karoline
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5. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 19.02.2008 um 18:59 Uhr

Freut mich, Geist. Karoline

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LX.C
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6. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 19.02.2008 um 20:21 Uhr

Was muss man da groß erklären: "so viel Vogel" spricht meiner Meinung nach für sich. "Klasse haben" ist anders.
Zudem wäre es besser, hinter Wolke einen Punkt zu setzen oder hinter Stare ein Komma. Ansonsten wirkt der Satz: "Schwarze Wolke, verdeckten sie mir den Himmel." wie gewollt und nicht gekonnt.
Soweit meine Anregungen.


.
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Arjuna
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7. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 20.02.2008 um 09:14 Uhr

Lieber LX.C,
Ich kenne zwar dein Verhältnis zur Lyrik nicht,
aber "Lyrik " hat sich rasant weiterentwickelt - ("neue Lyrik") bei der "so viel Vogel" u.ä. als lyrische Wendung nicht außergewöhnlich ist - und das hat hier durchaus "Klasse" .

Ob es dadurch verständlicher wird für den Leser - das steht auf einem anderen Blatt - und hoffentlich auf einem lyrischen...

"gewollt und nicht gekonnt" ist aber gänzlich unzutreffend.
Es ist nie verkehrt, einen zweiten Blick darauf zu werfen.
Gruß, A.


- Ich bin nicht immer meiner Meinung - Paul Valéry
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LX.C
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8. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 20.02.2008 um 10:50 Uhr

Wenn du das als "Klasse" empfindest, dann spricht das auch für sich. Es scheint nach wie vor eigenartig, welchen Qualitätsschwankungen du in Beurteilungen unterliegst.
Soll es dir gefallen, meinetwegen.


.
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LX.C
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9. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 20.02.2008 um 10:52 Uhr

Diese Nachricht wurde von LX.C um 11:07:36 am 20.02.2008 editiert

Also mal ehrlich, um das noch mal näher zu erläutern, in reimlosen Gedichten, die keinen Wert auf eine schöne Sprache legen, da Gesellschaftskritik und schöne Sprache nicht einhergehen, kritisierst du das. In einem Gedicht, das jedoch darauf zielt, empfindest du Sprachverfehlungen als "Klasse". Natürlich sind in Lyrik Wortkürzungen, Auslassungen usw. erlaubt, nur eins dürfen sie nicht, dämlich wirken. Und "so viel Vogel" wirkt in meinen Augen einfach verfehlt, ebenso wie: Schwarze Wolke,
Verdeckten sie mir den Himmel.

Weiterkuscheln!


.
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