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-- Lyrik
--- Morgenpalaver

Karoline - 19.02.2008 um 10:39 Uhr

Die Straße, im Morgengrau.
Noch ist sie müd, noch sind die Türen
Verschlossen. Tieräugig blinzeln
Die Fenster ins Gegenüber.

Auf dem Dach eine Taubenschar
Flüstert sich Liebe ins Ohr.
Drüben am Kiosk raunen Gestalten.
Krähen hacken in Wurstabfälle.

Gestern kamen die Stare. Schwarze Wolke,
Verdeckten sie mir den Himmel. Wohin
In dieser Stadt mit so viel Vogel?

Mein Geliebter zieht neue Saiten auf,
Rasiert den Sechstagebart.
Der Spiegel zeigt uns, wie wir sind.




LX.C - 19.02.2008 um 11:55 Uhr

Na ja, nicht gerade ein Sonett, das "Sonett".
Und:

Gestern kamen die Stare. Schwarze Wolke,
Verdeckten sie mir den Himmel. Wohin
In dieser Stadt mit so viel Vogel?


- ist auch etwas eigenartig.

Trotzdem irgendwie ganz niedlich.




Arjuna - 19.02.2008 um 12:53 Uhr

Lyrik darf das.

Es ist schön,
diese feinen Momentaufnahmen in ihrer Alltäglichkeit wahrzunehmen -

So etwas wie:

- Wohin in dieser Stadt mit soviel Vogel? -
- Krähen hacken in Wurstabfälle -
....eine Taubenschar flüstert sich Liebe ins Ohr -


hat einfach Klasse.

Gruß, Arjuna




Karoline - 19.02.2008 um 13:02 Uhr

Liebe Arjuna, ein Alltagsgedicht, Beobachtungen, die man so macht. Ich bedanke mich für deinen Kommentar.

LXC, vielleicht könntest du begründen, warum du diese Stelle "eigenartig" findest? Mit so einem Begriff kann ich nicht viel anfangen.

lg Karoline




Der_Geist - 19.02.2008 um 18:26 Uhr

Mir gefällt´s, wie´s da steht. Schön.



Karoline - 19.02.2008 um 18:59 Uhr

Freut mich, Geist. Karoline



LX.C - 19.02.2008 um 20:21 Uhr

Was muss man da groß erklären: "so viel Vogel" spricht meiner Meinung nach für sich. "Klasse haben" ist anders.
Zudem wäre es besser, hinter Wolke einen Punkt zu setzen oder hinter Stare ein Komma. Ansonsten wirkt der Satz: "Schwarze Wolke, verdeckten sie mir den Himmel." wie gewollt und nicht gekonnt.
Soweit meine Anregungen.




Arjuna - 20.02.2008 um 09:14 Uhr

Lieber LX.C,
Ich kenne zwar dein Verhältnis zur Lyrik nicht,
aber "Lyrik " hat sich rasant weiterentwickelt - ("neue Lyrik") bei der "so viel Vogel" u.ä. als lyrische Wendung nicht außergewöhnlich ist - und das hat hier durchaus "Klasse" .

Ob es dadurch verständlicher wird für den Leser - das steht auf einem anderen Blatt - und hoffentlich auf einem lyrischen...

"gewollt und nicht gekonnt" ist aber gänzlich unzutreffend.
Es ist nie verkehrt, einen zweiten Blick darauf zu werfen.
Gruß, A.




LX.C - 20.02.2008 um 10:50 Uhr

Wenn du das als "Klasse" empfindest, dann spricht das auch für sich. Es scheint nach wie vor eigenartig, welchen Qualitätsschwankungen du in Beurteilungen unterliegst.
Soll es dir gefallen, meinetwegen.




LX.C - 20.02.2008 um 10:52 Uhr

Diese Nachricht wurde von LX.C um 11:07:36 am 20.02.2008 editiert

Also mal ehrlich, um das noch mal näher zu erläutern, in reimlosen Gedichten, die keinen Wert auf eine schöne Sprache legen, da Gesellschaftskritik und schöne Sprache nicht einhergehen, kritisierst du das. In einem Gedicht, das jedoch darauf zielt, empfindest du Sprachverfehlungen als "Klasse". Natürlich sind in Lyrik Wortkürzungen, Auslassungen usw. erlaubt, nur eins dürfen sie nicht, dämlich wirken. Und "so viel Vogel" wirkt in meinen Augen einfach verfehlt, ebenso wie: Schwarze Wolke,
Verdeckten sie mir den Himmel.

Weiterkuscheln!




Karoline - 20.02.2008 um 13:07 Uhr

Diese Nachricht wurde von Karoline um 13:16:43 am 20.02.2008 editiert

Diese Nachricht wurde von Karoline um 13:08:52 am 20.02.2008 editiert

Lieber LXC.,

ich habe keineswegs die Absicht, dir Nachhilfe in der deutschen Grammatik zu geben, aber der von dir als "dämlich" bezeichnete Satz: "Schwarze Wolken, verdeckten sie mir den Himmel", ist eine verkürzte Partizipialkonstruktion, denn vollständig müsste es heißen: "Schwarze Wolken seiend, verdeckten sie mir den Himmel". Diese verkürzte Form wird nicht nur in der Lyrik angewandt, sondern auch in der Prosa, ja sogar in der Umgangssprache.

Die Form "so viel Vogel" wird auch in der Wendung "so viel Holz" o. ä. angewandt, denn die Pluralbildung durch "so viel" würde ja "korrekt" voraussetzen, dass man auch das Substantiv pluralisiert (also so viel Hölzer), wird aber im Deutschen nicht gemacht - adäquat also die Form "so viel Vogel". Vogel ist hier eine Erläuterung von "so viel" (einer unbestimmten Numerale) und muss folglich nicht im Plural stehen. Was nicht heißt, dass ich nicht auch hätte schreiben können "so viele Vögel". Als lyrische Stilfigur könnte man diese Form als Anakoluth (Fügungsbruch) bezeichnen (da bin ich mir aber nicht ganz sicher). Grammatikalisch jedenfalls geht das voll in Ordnung.

Ich denke mir, dass dir das nicht geläufig ist und dass du deshalb über die beiden Stellen stutzen musstest. Es handelt sich also nicht, wie du annimmst, um Sprachverfehlungen.

Ist jetzt alles klar?

lg Karoline




Arjuna - 20.02.2008 um 15:44 Uhr

Vielleicht urteilst du zu hart, LX.C
Etwas "dämlich" zu nennen ist schon harter Tobak. Wie rechtfertigst du das?
Wollten wir nicht einen anderen Ton anschlagen?

Und von Vergangenem reden wir ja auch nicht, sondern von Neuem.
Oder bleibst du stets Derselbe und rührst im selben Pudding?




Gast873 - 20.02.2008 um 16:09 Uhr

Diese Nachricht wurde von Hyperion um 16:20:40 am 20.02.2008 editiert

Mensch, ihr habt ja alle Recht!

Alex auch insofern, wenn er sagt, dass der Satz "so viel Vogel" kein richtiger deutscher Satz ist. In der Lyrik, in diesem Fall in Karolines Gedicht, geht er tatsächlich in Ordnung im semantischen Sinne von "So viel Vogel, soweit das Auge reicht". Die Lyrik lebt von Sprachspielen und Nivellierungen des Konvetionellen. In Prosa ist es aber nicht erlaubt. Dort wäre es nicht so schicklich.

Man kann nicht sagen: "So viel Mensch geht über die Straße".

Partizipialkonstruktionen haben etwas mit dem lateinischen AcI oder Ablativus zu tun, und meinen nicht unbedingt das Gerundium/Gerundivum oder PPA (Partizip Präsens Aktiv) "seiend".

Gruß,
Hyperion




Arjuna - 20.02.2008 um 17:00 Uhr

Die neue Lyrik bedient sich schon länger der Prosa -
und das ist selbstverständlich erlaubt.

Man kann als Poet, Lyriker, Schreiber natürlich sagen:
"Soviel Mensch geht über die Straße"
- sofern es einen Sinnzusammenhang gib .
Das ist ein Stück dichterische Freiheit.
Seht euch doch mal um.
Es gibt verdammt viele gute Lyriker heutzutage, die "anders" dichten.
Wir sind hier doch nicht in der Uni...




Gast873 - 20.02.2008 um 17:10 Uhr

Diese Nachricht wurde von Hyperion um 17:14:32 am 20.02.2008 editiert

Dass man ALLES sagen kann, ist nicht das Problem. Aber in einer "Privatsprache" kann man sich nur mit sich selbt unterhalten, sie findet im Monolog mit sich selbst statt.

Wenig oder gar keinen Sinn laut deutscher Grammatik machen flg. Sätze:

- "Ich habe so viel Minute meines Lebens mit dem Lesen verbracht"

- "Ich bin mit so viel Auto schon gefahren"

Das Aufstellen solcher Sätze ist irgendwann kontraproduktiv, weil man sich dann ernsthaft über die psycho-rezeptive, bzw. über die soziale, sinnliche und geistige Perzeption der Person Gedanken machen muss, oder mit einem Begriff: Die Person leidet dann evtl. unter einem "Dysgrammatismus", auch "Agrammatismus infantilis" genannt.

Gruß,
Hyperion




Arjuna - 20.02.2008 um 18:04 Uhr

Diese Nachricht wurde von Arjuna um 18:06:33 am 20.02.2008 editiert

Ach Hyperion.
Privatsprache! ??!
Man kann alles verwenden, wenn es nur gut ist.

Das ist ist doch das wahre Maß der Dinge!

Es geht auch nicht darum, dass hier die nämlichen Sätze irgendwann kontraproduktiv werden. Karoline hat weder eine "Privatsprache" gebraucht,
( was das sein soll, erschließt sich mir ohnehin nicht. ) - noch Sätze oder Wortwendungen kreiert, die aus diesem Rahmen gefallen wären!!!

Experimentierfreude sowie Kreativität ist das Ein und Alles beim Dichten - eben so, wie Karoline es in ihrem Beitrag tut., eingebettet in einen Sinnzusammenhang.
Von "dämlich" keine Spur.




Gast873 - 20.02.2008 um 18:30 Uhr

Quod erat demonstrandum: Siehe meinen ersten Beitrag. Der zweite bezog sich lediglich auf deine Behauptung.

Schönen Gruß
Hyperion




Gast873 - 20.02.2008 um 18:47 Uhr

Diese Nachricht wurde von Hyperion um 18:59:55 am 20.02.2008 editiert

@Privatsprache:

Wittgenstein lässt grüßen, Madame, und ich ebenfalls von der Eberhard-Karls-Uni nach Sorbonne!

Des Weiteren erübrigt sich der Wink, dass man sachlich bleiben sollte, denn dir Barbara, traue ich nicht eine eristische Dialektik ad hominem zu (*hüstl*). Für Argumente zur Sache bin ich hingegen zu jeder Stunde mit meinen Beiträgen zu Diensten zu sein erbötig. Rabulistik mag ich nicht (das bezieht sich leider nur auf dich).

Eine Mutter, an dieser Stelle muss ich den kat. Imperativ einfließen lassen, wird niemals wollen, dass ihr Kind mit sieben, in der kindlichen Entwicklung im Vergleich zu Altersgenossen psycholinguistisch zurückgeblieben, Nonsens redet, geschweige denn als Erwachsener immer noch, und sie wird statt der Besorgnis niemals jubelnd schreien: "Juhu, das ist Kunst, das schicken wir gleich zum Suhrkamp Verlag!", sondern sie wird tunlichst einen Logopäden aufsuchen, spätestens in der Grundschule beim Elternsprechtag darauf aufmerksam gemacht worden, dass ihr Kind unter akuten Sprachstörungen leidet, wird sie intervenieren. Das war allgemein gesprochen und bezieht sich nicht auf die Teilnehmer dieser Diskussion! Schade, dass ich das extra erwähnen muss.

Gruß,
Hyperion




Arjuna - 20.02.2008 um 20:11 Uhr

Ist gut, Hyperion, ist gut.
Mach ruhig weiter.
Hat mich gefreut.




LX.C - 20.02.2008 um 20:56 Uhr

Bei allen ausgetauschten Argumenten. Ich stehe zu und bleibe bei meiner Meinung, dass Ausdruck und Grammatik bei aller Kreativität (meinetwegen auch nur in ihrer Wirkung) verfehlt sind. Punkt. An der Argumentationsschlacht muss ich mich daher gar nicht beteiligen.

Zudem, wer lesen kann ist mal wieder klar im Vorteil: Dämlich war eine Verallgemeinerung ohne persönlichen Bezug! Im Bezug auf Karoline verwendete ich den Ausdruck: verfehlt! Und so ist also nicht einmal eine Rechtfertigung vonnöten.




Karoline - 21.02.2008 um 07:12 Uhr

Ich lach mich halbtot, das ist doch eine Dampfdiskussion. LC.X will sich fürs "dämlich" noch nicht mal entschuldigen, er hat irgendeinen Weltraumnebel gemeint, aber nicht mich. Gut, der Weltraumnebel wird keine Entschuldigung brauchen oder wollen. Ich schon gar nicht.

Dass die Formulierungen hier so viel Verwunderung auslösen, hat meiner Ansicht nach damit zu tun, dass doch eine recht einseitige Herangehensweise an Lyrik vorherrscht, die klassische. Meine Texte sind weit von Klassik entfernt, und ich bin froh darüber.

Und dass hier sogar die urdeutsche grammatische Form "Schwarze Wolken ..." als falsch und Sprachverfehlung angekreidet wird, macht mich allerdings nachdenklich hinsichtlich Sprachdefizite selbst bei Autoren. Ganz abgesehen davon, dass hier eine lyrische Stilfigur eingesetzt wird, die nicht nur Farbe bringt, sondern Bestandteil von Lyrik ist.

Übrigens, die Neubildung von Wörtern u. a. ist so neu in der Lyrik nicht, nicht nur der neueren, das macht sie spannend. Da ich aber hier eine Redewendung im Rahmen der deutschen Sprache benutzt habe, bin ich mir schon gar keiner Schuld bewusst. Ich werde weiter so schreiben, wie mir um den Schnabel ist, und wenn mir was ganz Ausgefallenes einfällt, werde ich mir eine hübsche Gemination ausdenken.

lg Karoline




Arjuna - 21.02.2008 um 07:57 Uhr

Guten Morgen Karoline !
Männer entschuldigen sich offenbar nicht gern bei Frauen, die ihnen über sind -
"nicht einmal eine Rechtfertigung" hat der Herr nötig...

Weitermachen ist die beste Antwort..
Lieben Gruß, Arjuna




almebo - 21.02.2008 um 10:47 Uhr

Diese Nachricht wurde von almebo um 11:02:13 am 21.02.2008 editiert

Diese Nachricht wurde von almebo um 10:52:29 am 21.02.2008 editiert

Diese Nachricht wurde von almebo um 10:51:12 am 21.02.2008 editiert

Eine so grosse ambivalente Interpretations-Prozedur
über Alfred Hitchcock`s Film : "Die Vogel", habe ich bislang noch nicht zur Kenntnis nehmen müssen.
Dass die Form "So viel Vogel" auch in der Verwendung "so viel Holz" angewandt wird, kann ich in der konzentrierten Führungsstruktur nicht feststellen. So wird dem pluralisierendem Substantiv:
soviel Hölzer auf einer integrierten Wachstumsebene,
durchaus - wie auch bei den sogenannten "Streichhölzern" sythematisierend Nahrung gegeben.


Wäre es nicht besser gewesen, auf die irrige Bezeichnnung "dämlich" zu kommen, sich einem
synchronen Drittgenerationskonzept zu bedienen.
mit dem es möglich geworden wäre, als lyrische Stilfigur mehr "Eindruck" zu verschaffen ??

Damit hätte mit Sicherheit eine qualifizierte Führungsstruktur mehr davon profitiert.
Desweiteren ist ein sogenannter Sinnzusammenhang nicht zu erkennen, weil die dichterische Freiheit zur permanenten Übergangs-Prozedur, keine synchrone Koalitions-Programmierung beinhaltet

Insofern möchte ich meinen, dass man sich nicht unbedingt totlachen muss, um dieser sogenannten Dampfdiskussion Einhalt zu gebieten, weil Dämlichkeit sich nicht entschuldigen lässt, es sei denn, der Weltraumnebel würde sich lichten um einer
systhematisierenden Aktionsebene "Einblick" zu gewähren.

Wenn einer sich einer bei dieser interessanten Diskussion bald tot gelacht hätte, dann war ich es. Aber mein Naturell hat mir das nicht
"gestattet"
Mein Beitrag ist satirisch saublöd, aber gerade
deshalb machte mir die "Begleitung" Spass!
Wie hiess es doch so schön: MORGENPALAVER
Lg
al




LX.C - 21.02.2008 um 13:25 Uhr

@ Karoline, langsam glaube ich, wenn ich das so lesen, du bewertest dein Gedichtlein über und drehst dir, um diese Überbewertung zu rechtfertigen, meine Aussagen wie sie dir nützlich sind.

Ansonsten, tragt doch euren Zickenalarm zuhause aus.

Ja, HAHA, DAS war persönlich. Richtig.

ENTSCHULDIGUNG!

Ach, auch dazu ist er fähig. Ja, das ist er. *hähä*

:-))))))))))))))

(Schicke dein Gedicht das nächste Mal Arjuna am besten gleich persönlich oder stelle es erst gar nicht zur Diskussion)

So ein Palaver um nichts.




Arjuna - 21.02.2008 um 13:59 Uhr

Ich glaube langsam, du verlierst jedes Maß. LX.C
Dein kindisches hähä, Haha und deine weiteren Äußerungen solltest du langsam mal überdenken.
Ich weiß nicht, ob die du es weißt - aber dieses Forum hat extra für Diskussionen eine Funktion eingerichtet. Und die darf man nutzen. Auch in Zukunft. Wirst sehen.

Dass Karoline eine Menge mehr von Lyrik versteht als du - und auch mehr als die meisten hier - das ist doch schön! Da kannst auch du noch dazulernen. ..großer Lyriker, der du bist...
Und antiquierte Wörter wie "Zickenalarm".. goldig!
Wie soll man dich dann erst nennen?




almebo - 21.02.2008 um 15:10 Uhr

Diese Nachricht wurde von almebo um 15:12:35 am 21.02.2008 editiert

Und nun zum Abschluss (für mich) etwas ernsthafter!
Am schlimmsten dabei ist die fixe Idee
einer richtigen Interpretation. An dieser Wahnvorstellung wird mit unbegreiflicher Hartnäckigkeit festgehalten, obwohl ihre logische Inkonsistenz und ihre empirische Unhaltbarkeit auf der Hand liegen. Wenn zehn Leute einen lyrischen Text lesen, kommt es zu zehn verschiedenen Meinungen. Das weiß doch jeder. In den Akt des Lesens gehen zahllos viele Faktoren ein, die vollkommen unkontrollierbar sind.
Die augenblickliche Situation des Lesers, was Erwartungen und Interessen anbelangt, in der er liest sind Faktoren, die nicht nur absolut legitim und daher ernstzunehmen sind.
Das Resultat ist mithin durch den Text nicht determiniert und nicht determinierbar.

Der Leser hat in diesem Sinn immer recht, und es kann ihm niemand die Freiheit nehmen, von einem Text Gebrauch zu machen, der Ihm (oder ihr) passt.

Aber, das gilt dür alle "Anwesenden"

Al




Arjuna - 21.02.2008 um 16:25 Uhr

Almebo - ich finde dein Verhalten sehr integer und sowas freut mich auch.

Aber es geht nicht primär um Interpretationen
( klar, die sind immer so verschieden wie die User selbst ), sondern es geht um die Qualität des Textes. Und ganau die wird hier verkannt - nur, weil man das Neue dieser Art Lyrik noch nicht kennt und folglich auch nicht anerkennt .
Sie ist ja auch gewöhnungsbedürftig .
Ausdrücke wie sowohl Hyperion als auch LX.C sie hier von sich gegeben haben, muss ich aber nicht haben.
"Zickenalarm" - mit sowas sollte man besser nicht um sich schmeißen.
Warum nicht einfach unvoreingenommen an den Text rangehen?
Die beiden Herren ( s.o. ) müssten eigentlich wissen, dass wir hier alle schon 3 x 7 alt sind.




almebo - 21.02.2008 um 17:43 Uhr

Ja, OK ...Arjuna, aber Du solltest das nicht so tierisch ernst nehmen. Die zwei Kollegen,
haben eine vorgefasste Meinung, wie auch ich nicht immer mit Deinen "Beurteilungen"
oder Ansichten konform gehe.
Nun muss ich - wenn ich ehrlich bin - auch zugeben, nicht allzuviel von Lyrik zu verstehen.

Ich lass mich (leider oft zu sehr) von meinem Gefühl leiten. Gut, hab auch schon manchesmal daneben gelegen, aber auch
mit Zustimmung mich bestätigt gefühlt.

Die heutige Lyrik allerdings, im Gegensatz
zu den früheren Meistern des Wortes, sagt
mir ehrlich gesagt nicht sehr viel.
Aber wir sind nun mal alle grundverschieden
und das ist gut so, um es mit Wowereit zu sagen.

Lg

Al




Gast873 - 21.02.2008 um 19:25 Uhr

Zitat:

Ausdrücke wie sowohl Hyperion als auch LX.C sie hier von sich gegeben haben, muss ich aber nicht haben.

Für deine Tritte ins Fettnäpfchen brauchst du dich insbesondere nicht entschuldigen. Je regrette des conversations unphilosphiques avec et de toi. Ich dachte immer, dass persönliche Beleidigungen unter deinem Niveau sind. Ist es nicht so Arjuna? Bitte überzeug mich in Zukunft vom Gegenteil. Ansonsten ist die Basis für gemeinsame Diskussionen, die immer sehr fruchtbar und gewinnbringend mit dir waren, ganz schnell destruiert. Bitte überdenke deine Stimmungsschwankungen, das ist nun ehrlich gemeint, zum Wohle aller Diskussionsteilnehmer.

Danke dir im Voraus für deine Einsicht und ich weiß, dass du es besser kannst, als hier gezeigt. Ich glaube noch an dich.

Freundlichen Gruß,
Hyperion




DataBoo - 21.02.2008 um 20:07 Uhr

diese Anordnung:

Schwarze Wolke gestern kamen
Die Stare, verdeckten mir den Himmel. Wohin
In dieser Stadt mit so viel Federvieh?

hätte evtl. nicht zu solch einer Diskussion geführt.

Tschuldigung Karolin, ich möchte auch nicht weiter in deinen Worten rumrühren, ich dachte lediglich an ein Beispiel. Es sind deine Worte, ich habe davor Respekt, keine Angst. Ich soll das schreiben hat mein Bauch gesagt, seine Stimme kann aber auch falsch liegen.

*Morgenpalaver* hm, ja, der Titel passt zum Text, und das Bild vor meinen Augen wirkt profan, dadurch aber auch etwas melancholisch. Hm...doch auf irgendeine Weise berührend.
Hab laut gedacht...ähm, leise geschrieben ;)

lg, databoo




LX.C - 22.02.2008 um 02:23 Uhr

[Quote]Für deine Tritte ins Fettnäpfchen brauchst du dich insbesondere nicht entschuldigen.[/Quote]

Stimme ich mit ein. Und es war seit jeher so, Arjuna. Zu gerne machst du anderen Vorhaltungen, ohne auch nur ein einziges Mal deine eigene Argumentationsweise zu überdenken. Das fand ich an Diskussionen mit dir schon immer problematisch.

Und ganz am Rande, die Worte, ich wäre ein großer Lyriker, wird noch nie jemand von mir gelesen oder gehört haben. Ich bin realistisch und selbstkritisch genug, was das angeht. Was nicht ausschließt, meine Meinung zu vertreten, wenn Werke zur Diskussion gestellt werden.

Deinen Beitrag (Nr.25), almebo, fand ich übrigens sehr sachlich und gut. Vielleicht solltest du dich häufiger an Diskussionen beteiligen.

Und nun ein neuer Versuch: Allein, allein – die Stille singt. (Strittmatter)




Karoline - 22.02.2008 um 07:09 Uhr

Databoo, das ist dein Vorschlag, der entspricht deinem Empfinden. Ich finde ihn, so formuliert, nicht lyrisch genug.

Ich habe hier einen ganz normalen deutschen Satz benutzt. Ganz abgesehen davon, dass Ellipsen zum Standard der Lyrik gehören. Ich finde, wir sollten weniger interpretieren, als vielmehr schreiben, dann kommen wir auch hinter die Finessen nicht nur der deutschen Sprache, sondern auch der Lyrik. Übung macht bekanntlich den Meister. *gg*

lg Karoline




Arjuna - 22.02.2008 um 08:10 Uhr

LX.C,
Ich mache eigentlich nichts anderes, als einen Text zu verteidigen, der es wert ist, gewürdigt zu werden.
Deine Art lyrisch zu schreiben kenne ich leider nicht, habe von dir noch kein Gedicht gelesen.

@ Almebo
Nach meinem Empfinden bist du der Einzige, der sich neutral und integer verhält und keine Vorbehalte hat, zuzugeben, dass diese Art Lyrik nicht sein Ding ist.
Das ist eine ganz andere Aussage als zu sagen, dass die nämlichen Textstellen - so wie sie da stehen - schlecht wären.

Eine Wohltat, Almebo. Für deine Äußerungen danke ich dir.
Damit kann ich was anfangen.




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