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Literaturforum: Die liebsten Opern der Mitglieder dieses Forums


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Forum > Aesthetik > Die liebsten Opern der Mitglieder dieses Forums
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 Thema: Die liebsten Opern der Mitglieder dieses Forums
Hermes
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Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 29.05.2006 um 22:16 Uhr

Wer möchte sich zu diesem Thema äussern? Wer interessiert sich überhaupt für klassisch inszenierte Opern?
Welche Musik, welcher Gang der Handlung, welche Akteure haben Spuren bei euch hinterlassen, nachdem ihr sie gesehen und gehört habt?
In welchen Opernhäusern ward ihr bereits zu Gast? Welche beeindrucken durch ihr Ambiente, ihre Akustik, ihre einzigartige Architektur?


Diffuses Halbwissen.
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Kenon
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1. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 30.05.2006 um 00:07 Uhr

Öhm, ich wüsste nicht, dass ich überhaupt schon mal eine Oper gesehen habe, vom Freischütz und der Zauberflöte (vielleicht auch ein paar anderen?) abgesehen, aber da war ich noch ein unschuldiges kleines Kind und Opern auch etwas, das sich das gemeine werktätige Volk leisten konnte. Heute sind Opernaufführungen mehr so Ereignisse für die Oberschichten, oder?

Ich bin, wie an anderer Stelle gerade geschrieben, allgemein kein Freund von Bühnen, Leinwänden und sonstigem Hokuspokus.

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bodhi
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2. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 30.05.2006 um 08:01 Uhr

Letztens lud mich mal jemand ein, "Nabucco" zu sehen/hören. War in Ordnung (bin eher "Rocker"). Das ist der mit dem "Gefangenenchor". Erstaunlich, wieviel Singsänge man kennt, ohne sie zuordnen zu können, und dann sitzt man in so einer Oper, hört plötzlich was Bekanntes und denkt: Ach, das kennste ja! (Betrachtungen eines Banausen...)

Als Jugendlicher bin ich im Rahmen meines Pfalztheater-Kaiserslautern-Abos öfter auch in Opern gegangen, kann aber bis heute nicht sagen, ob mir Opern eigentlich gefallen oder nicht. Klingt vielleicht blöd, aber anders kann man´s nicht sagen.

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Hermes
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3. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 31.05.2006 um 20:42 Uhr

Zitat:

Öhm, ich wüsste nicht, dass ich überhaupt schon mal eine Oper gesehen habe, vom Freischütz und der Zauberflöte (vielleicht auch ein paar anderen?) abgesehen, aber da war ich noch ein unschuldiges kleines Kind und Opern auch etwas, das sich das gemeine werktätige Volk leisten konnte. Heute sind Opernaufführungen mehr so Ereignisse für die Oberschichten, oder?

Ich hatte bei meinen bisherigen Besuchen nicht unbedingt den Eindruck, dass es sich bei Opernaufführungen um Ereignisse handelt, die eher für die sogenannte Oberschicht wären... Und wenn es so wäre? Was meinst Du eigentlich mit "Oberschicht"? Ist es in finanzieller oder intellektueller Hinsicht gemeint? Ich halte mich weder für besonders finanzstark noch für ausgeprägt intellektuell, sondern für höchst durchschnittlich. Ich interessiere mich einfach für die Kombination aus Schauspiel und Sangeskunst (die in so krassem Gegensatz zu dem meisten anderen steht, was heutzutage Musik genannt wird), halte mich aber deswegen keineswegs für etwas Besonderes...

Zitat:

Ich bin, wie an anderer Stelle gerade geschrieben, allgemein kein Freund von Bühnen, Leinwänden und sonstigem Hokuspokus.

Klassische Inszenierungen halte ich keineswegs für "Hokuspokus", eher schon die sogenannten "modernen" Aufführungen mit teilweise sehr eigenwilligen Interpretationen...


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Kenon
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4. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 31.05.2006 um 20:56 Uhr

Zitat:

Klassische Inszenierungen halte ich keineswegs für "Hokuspokus", eher schon die sogenannten "modernen" Aufführungen mit teilweise sehr eigenwilligen Interpretationen...

Ahja, das ist ja auch nur meine unverbindliche Privatmeinung gewesen.

Welche Opernhäuser haben Dich denn beeindruckt?

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Hermes
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5. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 31.05.2006 um 21:08 Uhr

Zitat:

Welche Opernhäuser haben Dich denn beeindruckt?

Vor vielen Jahren habe ich die Berliner Oper (nicht die Staatsoper "Unter den Linden") kennen gelernt. Es handelte sich dabei um ein Opernhaus im Westteil der Stadt - frag mich bitte nicht wo - dazu ist es zu lange her (vor der Wiedervereinigung, 1985). Es wurde die "Zauberflöte" aufgeführt, und es war mein erster Opernbesuch.

Ansonsten kenne ich die Opernhäuser in Köln und Bonn, die von ihrer Architektur nicht besonders beeindruckend sind, da "Neubauten".
Vergangene Woche habe ich die Wiener Staatsoper (von aussen) bewundern dürfen. Meine (naive) Frage an meinen Gastgeber, ob er mir Karten besorgen könnte, wurde von ihm belächelt und mit der Gegenfrage quittiert, ob ich ein paar Jahre Zeit hätte... Jedoch ist das Gebäude in der Tat beeindruckend, gewaltig gross und rundbögenumsäumt.


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Hermes
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6. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 31.05.2006 um 21:18 Uhr

Zitat:

Letztens lud mich mal jemand ein, "Nabucco" zu sehen/hören. War in Ordnung (bin eher "Rocker"). Das ist der mit dem "Gefangenenchor". Erstaunlich, wieviel Singsänge man kennt, ohne sie zuordnen zu können, und dann sitzt man in so einer Oper, hört plötzlich was Bekanntes und denkt: Ach, das kennste ja! (Betrachtungen eines Banausen...)

Dieses Phänomen, diese "deja-ecoutez" - Erlebnisse in der Oper kenne ich auch. Man glaubt ja nicht, wie viele klassische Melodien uns bekannt sind, ohne dass wir uns dessen zuvor bewusst werden.

Zitat:

Als Jugendlicher bin ich im Rahmen meines Pfalztheater-Kaiserslautern-Abos öfter auch in Opern gegangen, kann aber bis heute nicht sagen, ob mir Opern eigentlich gefallen oder nicht. Klingt vielleicht blöd, aber anders kann man´s nicht sagen.

Ob mir Opern gefallen oder nicht, kann ich pauschal natürlich auch nicht sagen. Es gibt halt solche, die mir gefallen, und solche, die es nicht tun. Für meinen eher "mainstreamig" geprägten Musikgeschmack (Ja, ich weiss - keine Anglizismen!) sind mir viele Opern ohnehin zu "schwer".


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Matze
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719 Forenbeiträge
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7. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 19.06.2006 um 19:09 Uhr

Die Oper aller Opern ist - und da stimme ich vollkommen mit E.T.A. Hoffmann überein - : Don Giovanni!

Grüßken, Matze

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bodhi
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8. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 19.06.2006 um 21:57 Uhr

Zitat:

Dieses Phänomen ... kenne ich auch. Man glaubt ja nicht, wie viele klassische Melodien uns bekannt sind, ohne dass wir uns dessen zuvor bewusst werden.

... bei mir sind diese bekannten Melodien die Wachmacher des treuen Begleiters (ich) aus dem gemütlichen Halb-Schlaf im Plüsch-Sessel...

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Kroni
Mitglied

145 Forenbeiträge
seit dem 21.08.2006

     
9. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 21.08.2006 um 15:46 Uhr

Diese Nachricht wurde von Kroni um 15:49:37 am 21.08.2006 editiert

Meine liebste Oper ist "Orpheus und Euridyke" von Christoph Willibald Gluck.

Es war im Jahre 1994. Ich war Assistent an der Uni, und hatte eine Geliebte, die auch Assistentin war. Sie war am Lehrstuhl für Frauenforschung und ich am Lehrstuhl für Privatrecht. Eines Tages schlug sie mir einen Opern-Besuch vor. Das seien wir uns aufgrund unserer Dienststellung schuldig. Also gingen wir in "La Bohème", festen Willens, uns über das gerontische Opernpublikum zu amüsieren. Das hielten wir auch durch bis zur Pause. In der Mitte des zwoten Aktes indessen kam der Zauber der Oper über uns, und beim Tode der Mimi weinten wir, wie wir als Kinder weinten, wenn es im Kindergarten ein Kasperle-Theater gab, und das Krokodil gerade den Kasper fressen wollte, bevor der Polizist mit der Fliegenklatsche aus der Kulisse trat.

Sie kam irgendwann mit einer Cassette an, auf der jene Gluck-Oper zu hören war, eine recht gute CD folgte, dann die erste Aufführung, halbszenisch in der Gasgebläsehalle der alten Völklinger Hütte, diesem heutigen Weltkulturerbe.

Diese Leidenschaft hielt nicht lange an, etwa ein, zwei Jahre.

Heute höre ich selbst kaum noch Musik, Theater und Oper besuche ich nicht mehr. Das änderte sich noch nicht einmal, als meine Frau und ich Freundschaft mit dem damaligen Intendanten des Meininger Theaters, Res Bosshart, schlossen. Meine Abneigung gegen den affektierten Manierismus vor und hinter dem Orchestergraben ist einfach viel zu groß. Nur mit äusserster Gewalt konnte uns Bosshart in zwei Inszenierungen hineinquälen.

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