excessus
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Eröffnungsbeitrag |
Abgeschickt am: 24.10.2008 um 14:27 Uhr |
Jede Seele hat ein Lied zum Singen
für Melanie, Gerhard Friedrich, Claudia, Güscho, Uwe, Gaby,
Karola, Achim, Martina, Hans Peter, Thorsten, Martin, Andy,
Frieder, Volker, Lothar, Karin mit ihrer Leibesfrucht
und alle die durch eigene Hand den Tod gesucht.
Prolog:
Jede Seele hat ein Lied zum Singen,
das da still schlummert in allen Dingen,
wie ein trockener Haufen Stroh
brennt es in mir jetzt lichterloh.
Ihr habt Euch den Odem ausgehaucht,
das irdische Dasein hat Euch verzehrt,
ihr werdet in der Sphäre gebraucht,
wo man Eure Liebe nicht mehr zerstört.
Ich nehme mit Tränen leise Abschied
nun, da sich der Abend neigt
und fasse meine Trauer in ein Lied,
das zu Euch gen Himmel steigt.
Und wenn der Schmerz mich zersticht,
und mir Körper und Geist zerfällt,
und wenn das Herz mir zerbricht,
und mich nichts mehr hält in dieser Welt,
dann ist es in meiner Phantasie,
als flüstert Ihr aus sanfter Ruh,
mit einer himmlischen Melodie,
mir wie aus einem Traumland zu:
I.
Sei vorsichtig mit dem Schreiben,
denn brennt erst einmal Deine Hand,
dann wird nichts mehr übrigbleiben
als Schmerzen in Deinem Verstand.
Bewahre Deine Erwartung noch für eine Nacht,
das Geheimnis liegt in Deinem Lebenselixier,
wenn der Selene Silber-Schattenschein Dich anlacht,
offenbaren wir es Deiner regen Wißbegier.
Wir, die wir uns hier auf Erden nur abquälten,
wissen, dies ist nicht die beste aller Welten.
Auf der tiefsten aller Leidensstufen
hat der Höchste uns zu sich gerufen.
Wir, die wir im Dunkeln lagen
mit den bitteren Tränen der Sorgen,
haben nun nichts mehr zu klagen,
denn uns leuchtet ein ewiger Morgen.
Wir sind nun in einer Dimension,
wo nur noch die Liebe regiert,
was ist da das Erdenleben schon,
wo die Versuchung Euch verführt.
Unser Kummer ist vorbei,
da wo aller Erdengram verschwunden,
sind wir jetzt als Engel frei
und nicht mehr an Raum und Zeit gebunden.
II.
Ich schaue auf den Wesensgrund,
es blinzelt ein Licht in der Nacht,
Erinnerungen, so profund,
erwecken geheime Andacht.
Es haben die Engel zu mir gesprochen,
viele Herzen sind auf Erden gebrochen,
ihre Augen sind tränenbenetzt,
ihre Liebe ist zu tiefst verletzt.
Jedes Gemüt
hat ein Lied zum Singen,
das da still blüht
in des Schicksals Schlingen
von Gestern und Heute,
von dunkel und hell,
von Trauer und Freude
im Sonnenpastell.
III.
Wenn die Sonne hinter Nebelschwaden
den letzten tiefrot glühenden Faden
durch das schwarzblaue Firmament zieht,
dann singe mit uns Dein Abschiedslied,
laß es schwingen durch die Nacht
Gottes Willen ist vollbracht !
Wir, die aus Eurer Welt geschieden,
wandeln jetzt in Liebe und Frieden.
Die Erdenreiche werden vergehen
sie werden die Herrlichkeit nicht sehen,
mit den Schwachen, Lahmen und Armen
hat der Himmel aber Erbarmen.
Wir müssen uns nun leider entfernen,
wir können nur nachts mit Dir kommunizieren,
wir grüßen Dich aber von den Sternen
und Du wirst uns auch tagsüber in Dir spüren.
IV.
Jetzt hör ich es aus der tiefsten Tiefe hallen,
das Schicksal kann in alle Richtungen wallen,
manchmal erscheint Dir der Himmel blau,
manchmal eräugst Du die Wolken grau.
Einige leben im schnöden Schein,
im Lichte irdischer Pracht,
andere tragen Kummer und Pein
in finsterer toter Nacht.
Manche Menschen müssen erbärmlich leiden,
manche suhlen sich in der Laster Freuden,
doch selbst wenn alle Blumen verblühen
und selbst wenn alle Sterne verglühen,
ist da ein Lied in Deiner Seelen Gebilde,
das von Ewigkeit zu Ewigkeit erklingt
über alle irdischer Welten Gefilde,
wo die Wogen des Unermeßlichen sind!
Epilog:
Das ist meine wunderbare Vision,
daß in einem geheimnisvollen Ton
auch Dein Leiden ein Ende findet,
weil sich bald alles überwindet.
Alles, was jetzt noch übel und verkehrt,
was auf Dir wuchtet wie schwere Last,
wird eines Tages zum Guten verklärt,
so daß Du keine Leiden mehr hast.
Unbegreiflich sind zwar Gottes Wege,
unerforschlich für der Menschen Denken,
doch in seiner allertreusten Pflege
wird Er uns zum besten Zielpunkt lenken.
Das ist des Glückes Unterpfand
seine Liebe wird sich niemals von uns abwenden,
wir sind in seiner Gnadenhand
seine Treue zu uns wird Er niemals beenden.
Und ist die Nacht auch noch so lang,
und ist die Not auch noch so groß,
so ist es nur sein starker Drang
Dich zu läutern mit diesem Los.
Darauf kannst Du vertrauen,
dessen sei Dir ganz gewiß,
das wird Dich auferbauen
in Deinem finst´ren Verlies.
Ein neuer Tag bricht dann herein,
ein neuer Sonnenschein
und alle Leiden, alle Pein
werden dann winzig klein.
Die Himmelsfreuden sind mit Leid gesät
die darfst Du ernten am jüngsten Tag,
wenn eine neue Weltordnung entsteht,
was heut noch keiner ergründen mag.
Lieber das Unmögliche möglich machen, als das Mögliche unmöglich.
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