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Autor
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Thema: Personenkonstellationen in Gesellschaftsromanen
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Hermes
Mitglied
447 Forenbeiträge seit dem 23.01.2006
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Eröffnungsbeitrag |
Abgeschickt am: 16.02.2008 um 10:19 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Hermes um 10:20:17 am 16.02.2008 editiert
Die bei manchen Literaturkonsumenten nicht besonders geschätzten, sogenannten Gesellschaftsromane (Jane Austen, Emily Bronte, Theodor Fontane, Thomas Mann etc.) enthalten zumeist eine Vielzahl von Haupt- und Nebenpersonen, die im Laufe der Handlung in das Geschehen eingreifen und mehr oder minder wichtige Rollen übernehmen.
Beim Lesen solcher Werke fällt es mir insbesondere am Anfang schwer, hier einen Überblick zu bekommen und alle und jeden auseinander zu halten...die Fülle von Charakteristika einzuordnen und ihre "Situierung" im Strang der Handlung festzustellen. Geht´s euch auch so?
Ich behelfe mir manchmal damit, daß ich Personenkonstellationen und die Stellung der einzelnen Protagonisten auf einem Blatt Papier notiere und eine Art "Ahnentafel" erstelle, wenn ihr versteht, was ich meine. Der Vorteil ist, daß man sich, nachdem man das Buch beispielsweise ein paar Tage aus der Hand gelegt hatte, schneller wieder zurecht findet und nicht langatmig und störend nachblättern muß, wer nun nochmal Jean Buddenbrook, wer Sesemi Weichbrodt, wer Lt. Dobbins und wer Mr. Darcy ist.
Sind euch ähnliche Schwierigkeiten bekannt?
Diffuses Halbwissen.
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Gast873
Mitglied
1457 Forenbeiträge seit dem 22.06.2006
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1. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 16.02.2008 um 12:10 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Hyperion um 12:36:49 am 16.02.2008 editiert
Aus Schierigkeiten wird manchmal Passion gemacht. :-) So hat sich ein slawistischer Literaturwissenschaftler die außerordentliche Mühe gemacht und sämtliche Personen, die in Tolstois Opus Magnum "Krieg und Frieden" (russ.: Wojna i mir) vorkommen, aufgezählt. Es sollen über 250 Personen (als Haupt- und Nebenfiguren) dort mitspielen. Oh, du lieber Überblick ;-) Wer vermag da noch im Detail durchzublicken? Und dann haben viele dieser Personen auch noch Kosenamen, Spitznamen oder werden abwechselnd mal nach dem ersten oder mal nach dem Vor-und zweiten Familiennamen genannt. Manche Frauen heiraten in diesem Roman einen Gatten und kriegen dann seinen Namen. Kurzum die tolstoische Gesellschaft ist so bunt und vielfältig, wie das Leben selbst :-)
Gruß,
Hyperion
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LX.C
Mitglied
1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
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2. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 16.02.2008 um 13:20 Uhr |
[Quote]Ich behelfe mir manchmal damit, daß ich Personenkonstellationen und die Stellung der einzelnen Protagonisten auf einem Blatt Papier notiere[/Quote]
Ja, habe genau das erst kürzlich und erstmalig mein Malyschkins "Der dreizehnte Winter" gemacht, weil ich überhaupt nicht reingefunden hatte, das Buch aber unbedingt lesen wollte. Und es hat mir tatsächlich geholfen, in Lesefluss zu kommen.
Was die großen russischen Wälzer der Weltliteratur betrifft, so muss ich dann allerdings passen, zu viel ist zu viel, auch bei Solschenizyn "August Vierzehn". Alles sollte meiner Meinung nach in einem einigermaßen überschaubaren Rahmen bleiben.
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Hermes
Mitglied
447 Forenbeiträge seit dem 23.01.2006
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3. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 17.02.2008 um 00:23 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Hermes um 00:24:49 am 17.02.2008 editiert
Zitat:
Alles sollte meiner Meinung nach in einem einigermaßen überschaubaren Rahmen bleiben.
So sieht´s aus. Bei Tolstoi´s "Anna Karenina" habe ich´s natürlich auch so gemacht, aber immer beschränkt auf die Haupt- und wichtigsten Nebenfiguren.
Alle aufzulisten ist ne Fleißarbeit, hilft beim Lesen aber null, und darauf kommt es mir ja schließlich an, lieber Kollege aus dem Göttergeschlecht der Titanen.
Diffuses Halbwissen.
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Ragna
Mitglied
11 Forenbeiträge seit dem 10.06.2008
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4. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 11.06.2008 um 19:13 Uhr |
Mir erging es mit den Buddenbrooks ähnlich und auch ich habe mir mit einem Stammbaum helfen können.
Buddenbrooks ist allerdings der erste Familienroman, den ich bis jetzt gelesen habe.
Könnt ihr mir vielleicht Ratschläge geben, welchen Familienroman man unbedingt gelesen haben muss?
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Hermes
Mitglied
447 Forenbeiträge seit dem 23.01.2006
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5. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 11.06.2008 um 20:43 Uhr |
Zitat:
Könnt ihr mir vielleicht Ratschläge geben, welchen Familienroman man unbedingt gelesen haben muss?
Es gibt überhaupt keinen Roman, den man gelesen haben "muss". Alles ist subjektiv und relativ.
Es kommt auf Dein Gefühl und Deine Wünsche an, nach denen Du bei der Selektion Deiner Bücher gehen solltest.
Ich kann Dir schreiben, welche ich gelesen habe; ich kann sie auch werten - aber es ist und bleibt mein Eindruck.
Diffuses Halbwissen.
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Gast873
Mitglied
1457 Forenbeiträge seit dem 22.06.2006
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6. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 11.06.2008 um 22:14 Uhr |
Zitat:
Alles ist subjektiv.
Oh, Gott, das wäre die Hölle oder das absolute Chaos!
Gruß
Aristoteles
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Ragna
Mitglied
11 Forenbeiträge seit dem 10.06.2008
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7. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 11.06.2008 um 23:02 Uhr |
Ich gehe das Risiko ein, dass mir Romane empfohlen werden, die nicht meinen Wünschen entsprechen. Da ich noch ein Küken auf dem Gebiet der Literatur bin, wäre mir eine fremde Meinung eine gute Hilfe, einfach um mich etwas besser orientieren zu können.
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Gast873
Mitglied
1457 Forenbeiträge seit dem 22.06.2006
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8. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 13.06.2008 um 15:28 Uhr |
Sicherlich ist "Der Zauberberg" von Thomas Mann der erste Tipp von mir, auch wenn gleich von Musil "Der Mann ohne Eigenschaften" ein großes Werk folgt, und ich en passant so erwähne, dass es noch andere gute Gesellschaftsromane gibt, so lobe ich zuvörderst nur diese zwei Großmeister unter den Dichtern als ausgezeichnet, beide keineswegs leicht zu lesen, sondern nur als sehr lesenswert und bereichernd sie zu kennen.
Gruß,
Hyperion
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Der_Geist
Mitglied
952 Forenbeiträge seit dem 25.02.2007
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9. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 13.06.2008 um 21:19 Uhr |
Zitat:Zitat:
Alles ist subjektiv.
Oh, Gott, das wäre die Hölle oder das absolute Chaos!
So ein Quark. Was ist denn die Hölle an subjektivem Gusto und per conclusio Individualität? Hinterfrage mal Deinen fremdbestimmten Akademismus!
Davon abgesehen: warum überhaupt der Fokus auf "Familienromane"? Dieses erfundene Zeux. Da liest man besser Zeitschriften: Eltern, Psychologie heute, Gehirn & Geist.
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