Michael Lühmann von Der Zeit ist bei seinen Recherchen auf einen kleinen ost-deutschen Verlag, der Jubelschriften auf MfS, NVA & Co. aus der Hand ehemaliger Systemträger veröffentlicht, aufmerksam geworden:
Es handelt sich um die edition ost, die sich als eine Reihe politischer Sachbücher versteht und 1991 vom Eulenspiegel Verlag Berlin ins Leben gerufen worden ist. Die Reihe hat es sich zum Ziel gesetzt hat, einen aktiven Beitrag am Schreiben des "ostdeutschen Parts" der gesamt-deutschen Geschichte zu leisten, und das - nach Verlagsworten - "selbstbewußt".
Lühmann urteilt:
Zitat:
Das offensive Reinwaschen der SED-Diktatur ist schließlich Programm der edition ost, die mit ihren Veröffentlichungen die DDR vom Schrecken des sozialistischen Regimes zu entkleiden versucht. Für das bunte Themenpotpourri der Geschichtsverfälschung zeichnet sich ein Autorenkollektiv verantwortlich, das einem who is who des DDR- Unterdrückungsapparates gleicht: Hauptabteilungsleiter und Offiziere der DDR-Staatssicherheit, Ex-NVA-Generäle, Agenten und einfache Stasi-Spitzel. Intellektuell garniert wird das Kollektiv der Aufklärer durch Marxismus-Leninismus-Professoren, ehemals Staatstragende wie Egon Krenz oder zu spät gekommenen Möchtegern-Staatstragenden wie linke PDS-Ikone Sarah Wagenknecht.
Quelle: Die Zeit
Das offensive Reinwaschen der SED-Diktatur ist schließlich Programm der edition ost, die mit ihren Veröffentlichungen die DDR vom Schrecken des sozialistischen Regimes zu entkleiden versucht. Für das bunte Themenpotpourri der Geschichtsverfälschung zeichnet sich ein Autorenkollektiv verantwortlich, das einem who is who des DDR- Unterdrückungsapparates gleicht: Hauptabteilungsleiter und Offiziere der DDR-Staatssicherheit, Ex-NVA-Generäle, Agenten und einfache Stasi-Spitzel. Intellektuell garniert wird das Kollektiv der Aufklärer durch Marxismus-Leninismus-Professoren, ehemals Staatstragende wie Egon Krenz oder zu spät gekommenen Möchtegern-Staatstragenden wie linke PDS-Ikone Sarah Wagenknecht.
Quelle: Die Zeit
Der Wahrheitsgehalt dieser Schriften der edition ost muss sicherlich im Einzelnen geprüft werden, auch wenn Verlagsankündigungen wie "Erstmals nach dem Ende des FDGB melden sich in diesem Sammelband einstige Gewerkschaftsfunktionäre zu Wort. Sie berichten über das Wirken des FDGB auf verschiedenen Gebieten. Vor allem jedoch: Sie erinnern an seine großen sozialen Leistungen, die jetzt spürbar fehlen." (zum Buch "Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund") grobe Verzerrungen bereits vorahnen lassen.
Daraus jedoch, dass in der edition ost Systemträger in ihrem Selbstverständnis zu Wort kommen, ergibt sich zumindest für Historiker wertvolles Material, das in künftigen Forschungen kritische Berücksichtigung finden wird.