Ungezählte Bücher und Hörbücher mit Prosa und Lyrik haben im Laufe der Jahre das Stroh aus meinem Hirn verdrängt.
Natürlich befinden sich nun, statt des Strohes, viele kleine schwarze Buchstaben darin, die, oft aus dem Zusammenhang gefallen, ganz neue Texte bilden.
Es kann sein, dass draußen vor der Tür der Pension, in die eben Vater Goriot getreten ist, der Mann mit der Gasmaskenbrille steht. Innen spielen die Brüder Karamasow Skat und Mowgli turnt am Kronleuchter. John Silver verläßt den Raum, nicht ohne einen begehrlichen Blick auf die rote Zora zu werfen, als auf der Straße, es ist die Sperlingsgasse,
eine Kutsche mit Madame Bovary im Innern auf dem Weg nach Combray zu den Guermantes vorbei holpert.
Dort, in Combray, leidet nicht nur der junge Werther, sondern durch den Garten eilt auch Bloom zum stillen Örtchen, Effie und Cécilie zuwinkend, die mit dem alte Zieten - oder war es Graf Dracula - auf der alten Gartenbank
den Tag abschließen.
Im fernen Mexico suchen Tick, Trick und Track den Goldschatz der Maja, während oben am Firmament Passepartout und Dr.Watson im Ballon einem Lügenbaron auf der Kanonenkugel ausweichen. (Man bemerke den Bezug zur Gegenwart).
Winnetou steht auf dem Gipfel eines grünen, grünen, grünen Hügels und blickt in die Ferne. Natty Bumppo
eilt durch den Silberwald, Wolfsblut hinter ihm, auf der Jagd nach den Nibelungen, Hans Sachs und dem Herzog von Mantua.
Unten, im Hotel Zehnpfund, teilen sich Sherlock Holmes, Sam Spade und Marlow ein Stück Sachertorte mit dem dritten Mann, das Miss Marple noch übrig hatte, weil Heinrich von Ofterdingen ganz unpässlich war und früher nach Hause eilte.
Und über allem steht der Mond still und schweiget.
Manchmal, ganz selten, wenn ich den Kopf stark verneinend schüttele oder heftig bejahend nicke, sind die Buchstaben für ganz kurze Zeit an ihrem Platze - mit Dativ-e und allem. Bald darauf jedoch.......