“Bernhard Langer spielt am dritten Loch einen Birdie! Haben Sie diesen Schlag gesehen, meine Damen und Herren? Perfektes Timing!!!“
Andreas tanzte um eine kleine weiße Tasse, die er in den Sandboden gegraben hatte, in der einen Hand einen Federballschläger, in der anderen einen kleinen grünen Apfel haltend.
Er verbrachte den Sommer bei seinen Großeltern in Mecklenburg. Seit ein paar Tagen war auch sein Cousin Jan da, und seit gestern spielten die beiden ununterbrochen Golf mit Federballschlägern, Äpfeln, und Tassen. Andreas kannte die Regeln auswendig, er musste stundenlang, wenn nicht tage- und wochenlang, die Sendungen auf Eurosport gesehen haben.
„Ich muss mal auf Toilette. Warte mal auf mich.“ – sagte Andreas zu Jan und verschwand ins Haus.
Jan blieb mit den Äpfeln und Federballschlägern allein zurück und schaute in den Sand. Schon seit Tagen schob er den Gang, den Andreas gerade so unbeschwert angetreten hatte, vor sich her. Der Durchmesser und die Konsistenz der Kackwürste, die zurzeit nur circa einmal pro Woche seinen Körper verließen, sorgten in aller Regelmäßigkeit für verstopfte Toiletten in diversen Haushalten und öffentlichen Einrichtungen. Wenn zuhause oder bei seinen Großeltern die Toilette verstopft war, wussten alle sofort, wer dafür verantwortlich war: Jan mit seinen großen Kackwürsten.
„Hast du wieder die Toilette verstopft?“ – fragten sie dann ganz ungeniert.
„Kannst du nicht öfter gehen? Ich muss jetzt wieder die Toilette sauber machen!“
Peinlich war das immer.
Letzten Sommer im Ferienlager war Jan zwei volle Wochen nicht kacken, so dass er zum Schluss schon einen ganz schönen Batzen mit sich herumschleppte. Immer wenn es raus wollte, setzte er sich auf seine Ferse, die den Prozess an finaler Stelle blockierte. Das sah manchmal ziemlich blöd aus, wenn er sich aus dem Nichts plötzlich auf seine Ferse setzte, mitten im Spiel, mitten auf der Straße.
„Jan, warum bleibst du denn da so sitzen?“ – wurde er gefragt.
Jan war wahrscheinlich einfach nur faul, aber mittlerweile kam auch Angst dazu. Angst, wieder bei irgendjemandem die Toilette zu verstopfen und dafür öffentlich beschuldigt zu werden. Angst vor einem Image als Kacker, der überall Dreck macht und die Leute dazu nötigt, ihre Toiletten von fremder Kacke zu befreien, ein ungern gesehener Mensch.
Jetzt fühlte er, dass es wieder soweit war, schon seit Tagen musste er auf Toilette. Und gleichzeitig sah er in diesem Moment eine wunderbare Möglichkeit, diesmal der öffentlichen Schmach zu entgehen. Es gab nämlich einen Menschen hier, der von alledem nichts wusste, weil er nur die Sommerferien in Mecklenburg verbrachte: Sein Cousin Andreas.
Nichtsahnend kam der aus dem Haus auf ihn zugelaufen.
„Jan! Wir können weiter spielen!“
„Warte. Ich muss auch mal auf Klo. Bin gleich wieder da.“
Er ging also nach oben in die Toilette der Großeltern. Sie hatten nur diese eine im Obergeschoß, gleich wenn man die Treppe hoch kam. Die Spülung ging noch. Er setzte sich auf die Klobrille und ging in Gedanken seinen Plan noch einmal durch. Es konnte klappen. Auf dem Waschbecken standen die zerfledderten Zahnbürsten von Oma und Opa in einem grünen Zahnputzbecher mit weißen Punkten drauf.
Nach ein paar Minuten und schmerzhaftem Gedrücke plumpste die Megakackwurst ins Becken und verstopfte wie immer sofort den Abfluss. Damit hatte er gerechnet. Jetzt kam das Neue: Jan ging raus zu Andreas und sagte zu ihm:
„Andreas, ich glaube, du hast die Toilette oben verstopft. Ich wollte eben kacken, aber es sieht aus, als ob die Toilette verstopft ist. Das Wasser fließt nicht mehr ab.“
Sein Cousin sah ihn erschrocken an.
„Was macht man da?“
„Ich glaube, du musst den Arm so weit wie möglich in die Toilette stecken und versuchen die Scheiße durchzuschieben.“
„Ihhhh!!!! Das ist ja total eklig!!!“
„Ja, aber besser als von Opa ausgeschimpft zu werden. Wenn der mitkriegt, dass du die Toilette verstopft hast, na dann Prost Mahlzeit.“
Dagegen gab es nichts zu sagen. Andreas hatte es geschluckt.
Sie gingen ins Haus. Andreas krempelte den Ärmel an seinem linken Arm nach oben, verzog das Gesicht zu einer Grimasse, beugte sich zur Toilette hinunter, und steckte den Arm durch das Abwasser in den Abfluss hinein. Sein Gesicht wendete er dabei weg von der Toilettenschüssel nach oben.
„Ihhhhh, ist das eklig!!!“
„Klappt es?“
„Ihhhhh!!“
Das Wasser begann abzufließen. Er hatte es geschafft. Er wusch sich lange die Hände mit Seife. Danach gingen sie wieder raus und spielten weiter Golf.
„Bernhard Langer am neunten Loch. Gefühlvoll trifft er den Ball und gewinnt das Turnier mit siebzehn Schlägen Vorsprung!!!“
Andreas tanzte um eine kleine weiße Tasse, die er in den Sandboden gegraben hatte, in der einen Hand einen Federballschläger, in der anderen einen kleinen grünen Apfel haltend.
Er verbrachte den Sommer bei seinen Großeltern in Mecklenburg. Seit ein paar Tagen war auch sein Cousin Jan da, und seit gestern spielten die beiden ununterbrochen Golf mit Federballschlägern, Äpfeln, und Tassen. Andreas kannte die Regeln auswendig, er musste stundenlang, wenn nicht tage- und wochenlang, die Sendungen auf Eurosport gesehen haben.
„Ich muss mal auf Toilette. Warte mal auf mich.“ – sagte Andreas zu Jan und verschwand ins Haus.
Jan blieb mit den Äpfeln und Federballschlägern allein zurück und schaute in den Sand. Schon seit Tagen schob er den Gang, den Andreas gerade so unbeschwert angetreten hatte, vor sich her. Der Durchmesser und die Konsistenz der Kackwürste, die zurzeit nur circa einmal pro Woche seinen Körper verließen, sorgten in aller Regelmäßigkeit für verstopfte Toiletten in diversen Haushalten und öffentlichen Einrichtungen. Wenn zuhause oder bei seinen Großeltern die Toilette verstopft war, wussten alle sofort, wer dafür verantwortlich war: Jan mit seinen großen Kackwürsten.
„Hast du wieder die Toilette verstopft?“ – fragten sie dann ganz ungeniert.
„Kannst du nicht öfter gehen? Ich muss jetzt wieder die Toilette sauber machen!“
Peinlich war das immer.
Letzten Sommer im Ferienlager war Jan zwei volle Wochen nicht kacken, so dass er zum Schluss schon einen ganz schönen Batzen mit sich herumschleppte. Immer wenn es raus wollte, setzte er sich auf seine Ferse, die den Prozess an finaler Stelle blockierte. Das sah manchmal ziemlich blöd aus, wenn er sich aus dem Nichts plötzlich auf seine Ferse setzte, mitten im Spiel, mitten auf der Straße.
„Jan, warum bleibst du denn da so sitzen?“ – wurde er gefragt.
Jan war wahrscheinlich einfach nur faul, aber mittlerweile kam auch Angst dazu. Angst, wieder bei irgendjemandem die Toilette zu verstopfen und dafür öffentlich beschuldigt zu werden. Angst vor einem Image als Kacker, der überall Dreck macht und die Leute dazu nötigt, ihre Toiletten von fremder Kacke zu befreien, ein ungern gesehener Mensch.
Jetzt fühlte er, dass es wieder soweit war, schon seit Tagen musste er auf Toilette. Und gleichzeitig sah er in diesem Moment eine wunderbare Möglichkeit, diesmal der öffentlichen Schmach zu entgehen. Es gab nämlich einen Menschen hier, der von alledem nichts wusste, weil er nur die Sommerferien in Mecklenburg verbrachte: Sein Cousin Andreas.
Nichtsahnend kam der aus dem Haus auf ihn zugelaufen.
„Jan! Wir können weiter spielen!“
„Warte. Ich muss auch mal auf Klo. Bin gleich wieder da.“
Er ging also nach oben in die Toilette der Großeltern. Sie hatten nur diese eine im Obergeschoß, gleich wenn man die Treppe hoch kam. Die Spülung ging noch. Er setzte sich auf die Klobrille und ging in Gedanken seinen Plan noch einmal durch. Es konnte klappen. Auf dem Waschbecken standen die zerfledderten Zahnbürsten von Oma und Opa in einem grünen Zahnputzbecher mit weißen Punkten drauf.
Nach ein paar Minuten und schmerzhaftem Gedrücke plumpste die Megakackwurst ins Becken und verstopfte wie immer sofort den Abfluss. Damit hatte er gerechnet. Jetzt kam das Neue: Jan ging raus zu Andreas und sagte zu ihm:
„Andreas, ich glaube, du hast die Toilette oben verstopft. Ich wollte eben kacken, aber es sieht aus, als ob die Toilette verstopft ist. Das Wasser fließt nicht mehr ab.“
Sein Cousin sah ihn erschrocken an.
„Was macht man da?“
„Ich glaube, du musst den Arm so weit wie möglich in die Toilette stecken und versuchen die Scheiße durchzuschieben.“
„Ihhhh!!!! Das ist ja total eklig!!!“
„Ja, aber besser als von Opa ausgeschimpft zu werden. Wenn der mitkriegt, dass du die Toilette verstopft hast, na dann Prost Mahlzeit.“
Dagegen gab es nichts zu sagen. Andreas hatte es geschluckt.
Sie gingen ins Haus. Andreas krempelte den Ärmel an seinem linken Arm nach oben, verzog das Gesicht zu einer Grimasse, beugte sich zur Toilette hinunter, und steckte den Arm durch das Abwasser in den Abfluss hinein. Sein Gesicht wendete er dabei weg von der Toilettenschüssel nach oben.
„Ihhhhh, ist das eklig!!!“
„Klappt es?“
„Ihhhhh!!“
Das Wasser begann abzufließen. Er hatte es geschafft. Er wusch sich lange die Hände mit Seife. Danach gingen sie wieder raus und spielten weiter Golf.
„Bernhard Langer am neunten Loch. Gefühlvoll trifft er den Ball und gewinnt das Turnier mit siebzehn Schlägen Vorsprung!!!“