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Die drei Könige sind schon unterwegs …
Autor: Julia- Isabella Merath · Rubrik:
Kurzgeschichten


Es war nun schon einen Tag her, seit wir aufgebrochen waren um dem stern zu folgen. Für uns ungeübte Wanderer war die Hitze und der beschwerliche Gang im hohen Sand sehr anstrengend. Unser Karawanenführer legte eine so zügige Geschwindigkeit an den Tag, so dass wir schon nach wenigen Stunden bereit waren wieder umzukehren. Doch Balthasar überredete uns weiter zu ziehen. Ich möchte wohl behaupten, dass er der hartnäckigste von uns Dreien ist. An diesem Abend legten wir uns schon früh nieder und wurden von den gedämpften Stimmen unserer Diener am Lagerfeuer langsam in den Schlaf gewiegt.

Wir waren nach weiteren vier Tagen an dem Punkt angekommen, den wir errechnet hatten um den Stern am besten zu sehen. So rasteten wir an diesem Platz und erwarteten den Abend voller Spannung, doch der Abendhimmel wurde von schweren blaugrauen Wolken überdeckt. Wir verloren auf diese Weise volle drei Tage, denn auch die darauf folgenden wie Tage wollte sich der Himmel nicht klären.
Und am vierten Abend, als der Karawanenführer schon zum Aufbruch drängte, sahen wir den Stern. – Er war größer und strahlender als wir ihn je gesehen hatten. Am gleichen Abend berechneten wir noch seine Umlaufbahn und beschlossen den Weg für die folgende Reise.

An die Hitze gewöhnten wir uns schnell und auch das Geschaukel der Kamele , die wir anfangs , wegen dem steinigen Gelände nicht hatten reiten können, wurde mit den Tagen zu etwas ganz alltäglichem.

Da der Stern am Tag nicht zu sehen war, konnten wir nur bis zu unseren ausgerechneten Punkten wandern, was sich als schwieriger erwies als gedacht, denn in der Wüste gab es außer den Sternen keine Anhaltspunkte und so mussten wir manchmal tagelang auf die Nacht und deren Sternenzelt warten, bis wir weiter ziehen konnten. Doch der Gang während der Nacht war gefährliher , als der zur Tageszeit und so blieben uns Auseinandersetzungen mit unserem Führer nicht erspart.
So mussten wir und damit begnügen, den Umlauf der anderen Planeten im Verhältnis zu dem des Sternes zu errechnen, und fanden letztendlich heraus, dass der Messias im Monat des Fisches geboren werden würde.
Nicht selten wurden wir drei Astrologen mit unserer Ausrüstung eigenartig von der Seite angeschaut. Doch wir übergingen die seltsamen Blicke der anderen Teilnehmer und verfolgten weiter unablässig unseren Stern. Manchmal war er nicht mehr zu sehen und wir zweifelten an unseren Visionen.

Nach einer Reise von 4 Monaten und 3 Tagen bzw. Nächten, die wir dem Stern folgten , kamen wir endlich in Judäa an. Wir waren von Sandstürmen, den Strapazen der Reise, den Verlusten der Dienerschaft und einem Kamel erschöpft und ausgezehrt . In der Stadt verfolgten uns Bettler, die uns um Geld anflehten. Wir wussten, dass es keinen Sinn haben würde, einem dieser Bettler etwas zu geben , da damit das Elend nicht aus dem Land geschafft worden sei. Ein vom König ausgesandter Bote befragte uns nach dem neuen König, dem Messias.
Bereitwillig wollte Melchior dem Boten Auskunft geben,
Balthasar konnte ihn gerade noch zurück halten nicht alles zu erzählen.
- Wir kannten diesen Boten nicht( Was wenn er ein Dieb war ? ) und warum wusste der König nichts über den neun Messias ? War nicht er es gewesen, der aus dem ganzen Land hohen Gelehrte hatte zu sich kommen lassen, die ihm seine Visionen über den Messias erklärten.

An diesem Abend erschien der Stern nicht mehr und auch am folgenden und darauf folgenden Abend waren tausend Sterne, doch unserer war nicht zu sehen. Was war los ?Sollte alles umsonst gewesen sein ?- alle Kosten –alle Anstrengungen …
Wir würden verschmäht werden , wenn wir nach Hause kämen, mit unseren Gaben und keinen Neuigkeiten über den Messias hätten .Eine Woche waren wir in Judäa und warteten…, warteten…und warteten. Wir hatten keine Vorräte mehr, denn einen Kleinen Teil , der ungefähr die Hälfte derer die wir hatten , beschrieb, war verloren gegangen. So mussten wir schon fast Hunger leiden und zogen in ein weniger lukratives Hotel am Rande der Stadt.
Der König meldete sich nicht mehr. Oft fragten wir uns ob , er von unserem Leid wusste oder ob er einfach zu beschäftigt war, um uns zu helfen.

An einem Sonntag im Monat des Fisches war der Stern wie durch ein Wunder wieder da. Wir jubelten und freuten uns , noch am gleichen Abend suchten wir den Karawanenführer auf, um mit ihm über die weiterreise zu diskutieren. Doch wir hatten nicht bedacht, dass all unser Geld schon beim ersten Teil der Strecke aufgebraucht worden war und so konnten wir auf die Dienste des Führers nicht mehr vertrauen.
Wir suchten uns Arbeit , Balthasar als Verwalter , Melchior als Ingenieur und ich half bei einer Handwerkszunft aus.
Andauert hatten wir die Angst, der Stern wäre am Abend nicht mehr da und alles wäre um sonst gewesen, doch der Stern rührte sich nicht.
Als wir eine Summe erhalten hatten, mit der wir uns für drei Wochen Verpflegung leisten konnten , brachen wir auf dem Stern zu folgen. Wir hatten erwartet der Stern würde uns weiter in die Stadt , zum Palast des Königs führen, wo der neue Messias zur Welt kommen würde. Aber der Stern führte uns aus der Stadt hinaus nach Bethlehem .
Wir waren de ganze Nacht gelaufen, so dass der Stern schon früh von der Morgenröte verschluckt wurde. Wir waren müde und verwirrt vom Weg des Sternes. Wir rätselten den ganzen Tag wohin uns dieser Stern führte.

Der Abend lies auf sich warten und ich glaube sogar, dass der Stern der letzte war, der am Himmelszelt seinen Platz einnahm. Er zog weiter, einer Sternschnuppe gleich und führte uns bis zu einem kleinen Hügel, der fernab der Stadt lag.
Auf dem Land über einem kleinem Stall , der durch kaum mehr als einer altersschwachen Kerze erhellt wurde, blieb der Stern stehen. Der ärmliche Stall stand neben einem kleinen Haus, dass die Fensterklappen fest geschlossen hatte und dessen Weiß im dunkeln regelrecht leuchtete. Es musste hier sein , aber ein König , wie wir ihn uns vorstellten, also groß, reich , prächtig geschmückt und zu Kamele , mit Dienern und Gelehrten , verweilte doch nicht in so einem Stall , eher in einem Gasthaus?! Wir eilten zum Haus und klopften. Erst nach einiger Zeit wurde geöffnet. Eine ältliche Frau stand im Nachtrock an der Tür mit einer kleinen Kerze in der Hand, Wir drängten sie uns Neuigkeit über den Messias, den neuen König zu geben, doch sie meinte nur, dass in diesem Haus seid Jahren kein Messias und erst recht kein König verweilt habe und ihr letztes Kind sei im Winter vor vier Jahren an einer Erkrankung gestorben.
Wir waren verwirrt , sollte es doch nicht hier sein? Sollte der Stern uns auf eine sinnlose Reise geführt haben? Als wir schon auf den Pferden saßen , einte die Frau, dass sie einem jungen Mann und seiner Frau in der Scheune ein Nachtlager erlaubt hätte und wir diese ja noch fragen könnte, ob sie bei ihrer Reise etwas vom neuen König gehört hätten.
Wir stiegen ab und öffneten den Stall ,doch alles was wir fanden war ein Mann und eine Frau , die ärmlich gekleidet waren . In einer Futterkrippe lag ein Neugeborenes, halb mit Stroh bedeckt. Als wir eintraten, begann das Kind, in dem behelfsmäßigen Bett, zu schreien. Seine Windeln bestand aus Leinenfezen , die zusammengebunden waren .
Wir waren verblüfft, als wir das Bild völliger Armut erblickten. Doch gleich überkam uns diese Wärme, dass wir etwas Richtiges taten.
Balthasar sah noch mal nach dem Stern doch dieser bewegte sich nicht .
Zuerst meinten wir der Mann, der den Namen Joseph trug sei der neue König, der Messias. Wir wollten ihm unsere Gaben dabrinegen, auch wenn er über diese Wendung recht verwirrt schien.
Aus heiterem Himmel erstrahlte die Krippe mit dem King in einem gleißenden Gold. Wir riefen alle verstört auf und berieten uns nach unserem Empfinden. Sollten wir etwa den Falschen unsere Gaben geschenkt haben?
Wir kamen zu dem Schluss, dass wohl das Kind in der Krippe der neue König sein musste, der den Völkern den Frieden bringen würde. Aber warum war dieser König nicht einem Palast geboren worden , warum? Die Antwort sollte uns nicht gegeben werden.
Schnell versuchten wir das Missgeschick zu beheben und legten in das Stroh der Krippe Weihrauch, Myrre und Gold nieder um dem neuen König zu huldigen. Die kleinen Augen des Kindes wurden groß und größer , als es die funkelnden Gaben neugierig betastete. Es war durchaus nicht mehr so klein…. Wie wir erfuhren war es nun schon einige Wochen alt. Wir hatten also die Geburt verpasst.
Die Frau des Tischlers, Joseph, bot uns an , sie Nacht bei ihnen zu verbringen.
So sprachen wir noch lange und ich glaube , dass das Kind sogar gelächelt hat, als ich an diesem Abend ins Reich der Träume verschwand.



Diese Kurzgeschichte ist 2005 im Religionsunterricht entstanden, ich glaube es war so kurz vor Weihnachten. Wir haben darüber Diskutiert, was die drei Weißen wohl dabei emfinden, wenn sie auf ein Baby in einem Stall treffen, dass der neue Messias sein soll. Ich glaube jetzt, dass ich wohl ein bisschen am Thema vorbeigeschrammt bin , aber mein Lehrer war total begeister davon, also hab ch die Geschichte einfach mal eingestellt.

Lieber Herr Reißer: Ich danke ihenen, dass sie mich ermutigt haben - ich hätte ohne sie wohl nie damit begonnen mein Buch zu schreiben... = )


Einstell-Datum: 2009-08-29

Hinweis: Dieser Artikel spiegelt die Meinung seines Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung der Betreiber von versalia.de übereinstimmen.

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