Einsam liegt die Strasse im Licht des Mondes, welcher fahl die hagere Gestalt des einsamen Wanderers beleuchtet, der sich mit gramgebeugter Haltung auf ihr schlurfenden Schrittes dahinbewegt. Die klugen Augen traurig und doch mit einem Ausdruck von ungebeugtem Stolz darin. Sein Gesicht vom einem Bart umrahmt, der trotz seiner äußeren Erscheinung gepflegt anmutet. In den feingliedrigen Händen ein zerschlissener Koffer, der einstmals edel und schön anzusehen gewesen sein muss. Der Mantel den er trägt, zerrissen, so wie er selbst. Wohin er geht, er weiß es nicht, lebt er nur noch in einer ihm auferlegten Welt, vegetiert in der Gegenwart, ohne Sinn und Ziel dahin. Sein müder Schritt erlahmt, er setzt sich auf einen Stein am Rande der Strasse, die ihm Heimat gibt und betrachtet die Sterne über sich, versinkt in deren Funkeln, als ob die Erde dieses Leuchten nie vernahm. Tränen bahnen sich ihren Weg über die ausgezehrten Wangen, doch sein Stolz überwindet sie. Worte erobern wieder seine Gedanken. Er würde sie gerne schreiben, den Menschen zeigen, wie sehr diese Schönheit bewegt. Mühsam erhebt er sich, die Schuhe an seinen Füßen ausgetreten und schwer, und setzt seine beschwerliche Wanderung fort, ohne zu wissen, wohin sein Weg ihn führt.
MB (01.04.2007)
MB (01.04.2007)