DIE AUGEN DER BESTIE

Die Augen der Bestie wurden schon trüb,
als sie um Gnade flehte.
Mit triefender Schnauze und narbenbedeckt,
wies sie auf das Nest mit der darbenden Brut
- um dich schuldig zu machen.

Und da sich ein jeder belästigt fühlt
Durch deine Erinnerung
An Gaskammern und Massaker
Und es leid ist, dich zu bewachen
ließ einer den Käfig auf.

Sie war halb tot, als sie hervorkroch.
Vom Flutlicht geblendet,
stieß sie ein Schmerzgeheul aus,
Und während die Nachtschicht Counterstrike spielte,
machte sie sich davon in die Wälder.

Doch ein paar Jungen gaben nicht auf.
Sie folgten ihrer Spur.
Sie lauschten auf ihr Geheul.
Sie nährten die Bestie,
Sie pflegten die Bestie,
verbargen sie vor den Verfolgern.
Sie bettelten um die Liebe der Bestie.
Sie machten sich bereit für sie zu töten.
Die Bestie war ihr Erlöser
Aus der endlosen Langeweile.

Dann, eines Tages trat sie ans Licht,
noch immer Haut und Knochen,
doch ihr Hass war fett.
Sie schüttelte die Flöhe aus dem Pelz,
stand aufrecht, fast menschlich
und zeigte mit dem Finger
- auf dich.

Und niemand hört auf deinen Hilfeschrei.
Denn die Bestie ist uralt,
fast schon ein Fabelwesen,
und ihre rauen Hassgesänge
sind einfach und archaisch
wie ein Hollywood-Drama.