Ein musikalischer Knabe wollte sehnlichst mal Geige spielen,
Aber seine vierköpfige Familie war arm wie eine Kirchenmaus,
Lebte jahrzehntelang auf dem Lande von der Hand in den Mund.
Alle Jahre zog sein Vater mit Kind und Kegel woandershin um.
So musste halt der Bub vorerst begraben seinen Herzenswunsch.
Nach der Oberschule schuftete er als Laufjunge in der Kirche.
Dann lernte er von Grund auf die klassisch chinesische Küche,
Deren Lehre er mit Auszeichung abschloss mit dreißig Jahren.
Danach arbeitete er als diplomierter Koch sehr fleißig,
Legte seinen fast ganzen Monatslohn auf die hohe Kante,
Rauchte nicht, trank keinen Wein, spielte nie um Geld.
Gönnte sich keine Musse, keinen Urlaub und keinen Flirt.
So besass er nach sieben Jahren ein eigenes Restaurant.
Inzwischen verheiratet mit einem getreuen, klugen Weib,
Das ihm hintereinander drei aufegeweckte Mädel schenkte,
Mit unumstrittener Schlüsselgewalt führte das Geschäft.
Die Gaststätte des zuverlässigen Ehepaars macht sich Namen bald.
Um Mittagszeit rissen sich um einen Platz die Leute, jung und alt.
Die bärenhungrigen Gäste reklamierten nicht in der Warteschlang´
Und warteten in Engelsgeduld auf ihre Bedienung vor dem Eingang,
Denn appeitanregend, reich und kräftig waren alle Gerichte.
Unter anderem preiswert für die Beschäftigten im Arbeitsviertel.
Das Dienstpersonal benahm sich gefällig, nett im adretten Kittel,
Das in Elie mit Weile in sauberen Räumen die Stammgäste bediente.
Aber obschon der Koch da mit beiden Beinen auf der Erde stand
Und sein einträgliches, solides Geschäft immer mehr aufblühte,
Konnte er trotzdem nicht unterdrücken seinen Kindheitswunsch,
Vor dem Publikum nach Lust und Laune auf der Geige zu fiedeln.
So meldete er sich in der privaten Musikschule für Violine an,
Besuchte mit mehreren Abc-Schützen zusammen den Anfängerkurs,
Ohne auch ein Sterbenswörtchen davon zu seiner Frau zu sagen,
Weil sich der vierzigjährige Musikus doch irgendwie genierte.
Als seine Lebensbegleiterin erfuhr von seiner Geigenstunde,
Zeigte sie sich nicht begeistert, sondern höhnisch, bitter
Und erinnerte ihren seltsamen Ehemann an sein hohes Alter,
Seine schweren Alltagspflichten, vor allem an seine Würde.
Er bat sie jedoch bei jeder Gelegenheit um ihr Verständnis,
Verließ viermal in der Woche für eine Stunde Herd und Haus,
Übte in der Privatschule die Fiedel mit Fleiß und Schweiß,
Umd doch eines Tages zu erfüllen seinen bescheidenen Wunsch.
Aber seine beiden Hände waren schwielig, seine Finger kurz und klobig,
Seine Hand- und Armgelenke knöchern, steif, seine Schultern abfallend.
Er konnte mit Mühe und Not seine dicken, geschwollenen Finger spreizen,
Für die der Geigenhals viel zu schmal, die vier Saiten zu nahe standen.
Er jedoch ließ sich keineswegs entmutigen, übte unverdrossen, geduldig.
Ihm war das A und O nicht die Perfektion, sondern der Spass am Spielen.
Der Chefkoch wollte seinen seit langem verborgenen Wunsch befriedigen,
Nicht ein vollendeter Berufsmusiker, bei dem die Kunst nach Brot geht.
So verging nun ein vielbeschäftigtes, doch erfülltes Jahr im Flug´.
Nun konnte er bereits ziemlich gut umgehen mit seinen vier Saiten.
Später stellte die Schule auf ein Streichorchester von Anfängern,
Ließ am Kindertag im größten Vergnügungspark des Landes auftreten.
Der Koch sass ganz stolz in einer Gruppe von halbwüchsigen Geigern,
Spielte mit voller, kindlicher Freude fast alle eingeübten Stücke,
Zumal ein Fernsehen dieses eindrucksvolle Violinkonzert übertrug,
Wobei seine Frau mit ´em Blumenstrauß in beiden Händen schluchzte.
Aber seine vierköpfige Familie war arm wie eine Kirchenmaus,
Lebte jahrzehntelang auf dem Lande von der Hand in den Mund.
Alle Jahre zog sein Vater mit Kind und Kegel woandershin um.
So musste halt der Bub vorerst begraben seinen Herzenswunsch.
Nach der Oberschule schuftete er als Laufjunge in der Kirche.
Dann lernte er von Grund auf die klassisch chinesische Küche,
Deren Lehre er mit Auszeichung abschloss mit dreißig Jahren.
Danach arbeitete er als diplomierter Koch sehr fleißig,
Legte seinen fast ganzen Monatslohn auf die hohe Kante,
Rauchte nicht, trank keinen Wein, spielte nie um Geld.
Gönnte sich keine Musse, keinen Urlaub und keinen Flirt.
So besass er nach sieben Jahren ein eigenes Restaurant.
Inzwischen verheiratet mit einem getreuen, klugen Weib,
Das ihm hintereinander drei aufegeweckte Mädel schenkte,
Mit unumstrittener Schlüsselgewalt führte das Geschäft.
Die Gaststätte des zuverlässigen Ehepaars macht sich Namen bald.
Um Mittagszeit rissen sich um einen Platz die Leute, jung und alt.
Die bärenhungrigen Gäste reklamierten nicht in der Warteschlang´
Und warteten in Engelsgeduld auf ihre Bedienung vor dem Eingang,
Denn appeitanregend, reich und kräftig waren alle Gerichte.
Unter anderem preiswert für die Beschäftigten im Arbeitsviertel.
Das Dienstpersonal benahm sich gefällig, nett im adretten Kittel,
Das in Elie mit Weile in sauberen Räumen die Stammgäste bediente.
Aber obschon der Koch da mit beiden Beinen auf der Erde stand
Und sein einträgliches, solides Geschäft immer mehr aufblühte,
Konnte er trotzdem nicht unterdrücken seinen Kindheitswunsch,
Vor dem Publikum nach Lust und Laune auf der Geige zu fiedeln.
So meldete er sich in der privaten Musikschule für Violine an,
Besuchte mit mehreren Abc-Schützen zusammen den Anfängerkurs,
Ohne auch ein Sterbenswörtchen davon zu seiner Frau zu sagen,
Weil sich der vierzigjährige Musikus doch irgendwie genierte.
Als seine Lebensbegleiterin erfuhr von seiner Geigenstunde,
Zeigte sie sich nicht begeistert, sondern höhnisch, bitter
Und erinnerte ihren seltsamen Ehemann an sein hohes Alter,
Seine schweren Alltagspflichten, vor allem an seine Würde.
Er bat sie jedoch bei jeder Gelegenheit um ihr Verständnis,
Verließ viermal in der Woche für eine Stunde Herd und Haus,
Übte in der Privatschule die Fiedel mit Fleiß und Schweiß,
Umd doch eines Tages zu erfüllen seinen bescheidenen Wunsch.
Aber seine beiden Hände waren schwielig, seine Finger kurz und klobig,
Seine Hand- und Armgelenke knöchern, steif, seine Schultern abfallend.
Er konnte mit Mühe und Not seine dicken, geschwollenen Finger spreizen,
Für die der Geigenhals viel zu schmal, die vier Saiten zu nahe standen.
Er jedoch ließ sich keineswegs entmutigen, übte unverdrossen, geduldig.
Ihm war das A und O nicht die Perfektion, sondern der Spass am Spielen.
Der Chefkoch wollte seinen seit langem verborgenen Wunsch befriedigen,
Nicht ein vollendeter Berufsmusiker, bei dem die Kunst nach Brot geht.
So verging nun ein vielbeschäftigtes, doch erfülltes Jahr im Flug´.
Nun konnte er bereits ziemlich gut umgehen mit seinen vier Saiten.
Später stellte die Schule auf ein Streichorchester von Anfängern,
Ließ am Kindertag im größten Vergnügungspark des Landes auftreten.
Der Koch sass ganz stolz in einer Gruppe von halbwüchsigen Geigern,
Spielte mit voller, kindlicher Freude fast alle eingeübten Stücke,
Zumal ein Fernsehen dieses eindrucksvolle Violinkonzert übertrug,
Wobei seine Frau mit ´em Blumenstrauß in beiden Händen schluchzte.