Der Verdacht
Evi Spalberg wusste sich nicht mehr zu helfen, von Woche zu Woche wurde es schlimmer mit ihm. Sie musste dringend eine Lösung finden, denn lange könnte sie es nicht mehr ertragen, sagte ihr, ihr Gefühl.
Bei Arbeitskolleginnen, Bekannten und Freundinnen, hatte sie sich schon mal diskret umgehört. Sie musste vorsichtig sein, denn wie schnell kam man ins Gerede. Irgendwelche Verdächtigungen würden dann an ihr hängen bleiben. Sich an einschlägigen Orten rumzutreiben und dort Jemanden ansprechen, getraute sie sich nun doch nicht. Evi Spalberg war eher ein schüchterner Typ. Aufmerksam las sie die Kleinanzeigen, in sämtlichen Zeitung, die sie in die Finger bekam. Ging sogar freiwilig zu ihrem Zahnarzt, mit dem Vorwand, sie komme zur Routinekontrolle. Setzte sich lange vor der Zeit ins Wartezimmer, nur um in Ruhe, in den Illustrierten, die Anzeige zu studieren. Doch alle Mühe war vergeblich, sie wurde einfach nicht findig. Die Zeit drängte, sie musste ihn loswerden, Heutefrüh war es wieder mal nicht zum aushalten mit ihm. Schon tagsdarauf sollte sie endlich Glück haben. Wie jedes viertel Jahr, veranstaltete ihre Abteilung, ein gemeinsames Abendessen. Sie stand gerade vor dem Spiegel in der Damentoilette, um sich ihre Lippen nach zu ziehen, als ihre neue Kollegin reinkam. „Huch, do is aber,......“. Begann sie gleich ohne Punkt und Komma los zu plappern. Aber wescht, ich hebb ach schunn emol des gleiche Problem ghabt, beendete sie dann ihren Wortschwall. Evi Spalberg, schaute sie ganz entrückt an. Nach einigen Sekunden des Schweigens, getraute sie sich dann zaghaft zu fragen und was hast du dagegen unternommen? „Ach des war eichentlich ganz efach, ma hott mer domols gerote, zu Salvo Perconi zu gehe. Der hot enn klenne Gemischtwarelade in Kanel, stammt aus Sizilien, unn betreibt sein Lade schunn seit Urzeiten do. Hot aber noch beschte Kontakte in sei Heimat, sei Hilf war ni grad billich, aber arch effizient.
Gleich am nächsten Tag, nach Feierabend fuhr Evi Spalberg nach Kandel. Fand auf Anhieb den Laden von Salvo Perconi, das Schild in alter, schwungvoller Schrift, „Articoli – Perconi“, war beim besten Willen nicht zu übersehen. Schon beim Blick ins Schaufenster, war sie sich sicher, an der richtigen Adresse zu sein. Sie wartete bis die Kundin den Laden verlassen hatte und trat schnell ein. Buon giorno, prego Signora, begrüßte Salvo Perconi seine neue Kundin. Sie wurden mir empfohlen, druckste Evi Spalberg verlegen, es ist nähmlich so, „ich brauche einen Killer“. Salvo Perconi erbleichte, scusi per favoe, brachte er gerade noch hervor. Seine rechte Hand taste nach dem Regal hinter sich, mit letzter Kraft, hielt er sich daran fest. Nein, nein es ist nicht so, wie sie vielleicht denken, stammelte Evi Spalberg. Was ich brauche, ist ein Geruchskiller. Ah Signora, da habe ich ein gutes Mittel aus meiner Heimat, schwungvoll grif er unter seinen Ladentisch und holte eine Flasche „Aceto – Speciale“ hervor. Nicht gerade billig, meinte er schmuzelnd, aber sehr wirkungsvoll. Es genügen ein paar Tropfen und ihr Problem ist behoben Signora. Den Rest können sie auch sehr gut für Salat verwenden. Oder im Sommer ein paar Spritzer in Aqua Mineral geben, sehr erfrischend und durststillend. Schnell bremste Evi Spalberg den Redefluss von Salvo Perconi, bezahlte und machte sich schnurstracks auf den Heimweg. Endlich könnte sie ihr Müllfach, in ihrer neuen Einbauküche, vom Geruch, der verfaulten Kohlrabis befreien. Der sie seit knapp zwei Wochen belästigte. Na ja, 19, Euro war nicht gerade billig für den Essig. Aber den Rest könnte sie ja ganz gut in ihrem Haushalt verwenden, So wie es Salvo Perconi angeraten hatte.
© copyright by michael karst
Evi Spalberg wusste sich nicht mehr zu helfen, von Woche zu Woche wurde es schlimmer mit ihm. Sie musste dringend eine Lösung finden, denn lange könnte sie es nicht mehr ertragen, sagte ihr, ihr Gefühl.
Bei Arbeitskolleginnen, Bekannten und Freundinnen, hatte sie sich schon mal diskret umgehört. Sie musste vorsichtig sein, denn wie schnell kam man ins Gerede. Irgendwelche Verdächtigungen würden dann an ihr hängen bleiben. Sich an einschlägigen Orten rumzutreiben und dort Jemanden ansprechen, getraute sie sich nun doch nicht. Evi Spalberg war eher ein schüchterner Typ. Aufmerksam las sie die Kleinanzeigen, in sämtlichen Zeitung, die sie in die Finger bekam. Ging sogar freiwilig zu ihrem Zahnarzt, mit dem Vorwand, sie komme zur Routinekontrolle. Setzte sich lange vor der Zeit ins Wartezimmer, nur um in Ruhe, in den Illustrierten, die Anzeige zu studieren. Doch alle Mühe war vergeblich, sie wurde einfach nicht findig. Die Zeit drängte, sie musste ihn loswerden, Heutefrüh war es wieder mal nicht zum aushalten mit ihm. Schon tagsdarauf sollte sie endlich Glück haben. Wie jedes viertel Jahr, veranstaltete ihre Abteilung, ein gemeinsames Abendessen. Sie stand gerade vor dem Spiegel in der Damentoilette, um sich ihre Lippen nach zu ziehen, als ihre neue Kollegin reinkam. „Huch, do is aber,......“. Begann sie gleich ohne Punkt und Komma los zu plappern. Aber wescht, ich hebb ach schunn emol des gleiche Problem ghabt, beendete sie dann ihren Wortschwall. Evi Spalberg, schaute sie ganz entrückt an. Nach einigen Sekunden des Schweigens, getraute sie sich dann zaghaft zu fragen und was hast du dagegen unternommen? „Ach des war eichentlich ganz efach, ma hott mer domols gerote, zu Salvo Perconi zu gehe. Der hot enn klenne Gemischtwarelade in Kanel, stammt aus Sizilien, unn betreibt sein Lade schunn seit Urzeiten do. Hot aber noch beschte Kontakte in sei Heimat, sei Hilf war ni grad billich, aber arch effizient.
Gleich am nächsten Tag, nach Feierabend fuhr Evi Spalberg nach Kandel. Fand auf Anhieb den Laden von Salvo Perconi, das Schild in alter, schwungvoller Schrift, „Articoli – Perconi“, war beim besten Willen nicht zu übersehen. Schon beim Blick ins Schaufenster, war sie sich sicher, an der richtigen Adresse zu sein. Sie wartete bis die Kundin den Laden verlassen hatte und trat schnell ein. Buon giorno, prego Signora, begrüßte Salvo Perconi seine neue Kundin. Sie wurden mir empfohlen, druckste Evi Spalberg verlegen, es ist nähmlich so, „ich brauche einen Killer“. Salvo Perconi erbleichte, scusi per favoe, brachte er gerade noch hervor. Seine rechte Hand taste nach dem Regal hinter sich, mit letzter Kraft, hielt er sich daran fest. Nein, nein es ist nicht so, wie sie vielleicht denken, stammelte Evi Spalberg. Was ich brauche, ist ein Geruchskiller. Ah Signora, da habe ich ein gutes Mittel aus meiner Heimat, schwungvoll grif er unter seinen Ladentisch und holte eine Flasche „Aceto – Speciale“ hervor. Nicht gerade billig, meinte er schmuzelnd, aber sehr wirkungsvoll. Es genügen ein paar Tropfen und ihr Problem ist behoben Signora. Den Rest können sie auch sehr gut für Salat verwenden. Oder im Sommer ein paar Spritzer in Aqua Mineral geben, sehr erfrischend und durststillend. Schnell bremste Evi Spalberg den Redefluss von Salvo Perconi, bezahlte und machte sich schnurstracks auf den Heimweg. Endlich könnte sie ihr Müllfach, in ihrer neuen Einbauküche, vom Geruch, der verfaulten Kohlrabis befreien. Der sie seit knapp zwei Wochen belästigte. Na ja, 19, Euro war nicht gerade billig für den Essig. Aber den Rest könnte sie ja ganz gut in ihrem Haushalt verwenden, So wie es Salvo Perconi angeraten hatte.
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