Bettina Röhl ist die gemeinsame Tochter von Klaus Röhl, Gründer des linksradikalen Magazins “konkret” und Ulrike Meinhof, der berüchtigten Journalistin und späteren RAF-Terroristin. In “So macht Kommunismus Spaß” berichtet Bettina Röhl vom Leben in ihrer besonderen Familie und der Geschichte des Magazins “konkret”, das viele Jahre aus Ostberlin finanziert wurde, eben wie die sogenannte Anti-Atom- und Ostermarsch-/Friedensbewegung, die damit letztlich größtenteils sowjetische Projekte mit sehr einseitiger Schlagrichtung waren: Der Westen mit seinem Verteidigungsbündnis NATO sollte unterminiert werden, was auch, wenn man sich heute anschaut, wie etliche “Linke” zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine stehen, nachhaltig geglückt ist. Diese “Linken” haben über viele Monate eine Aufgabe der Ukraine gefordert und Russlands Aggression mit den abenteuerlichsten Märchen gerechtfertigt. Damit haben sie sich zu verachtenswerten Sprachrohren der russischen Mörder gemacht.
Bettina Röhl hat für ihr sehr ausführliches Buch zahlreiche Zeitzeugen interviewt, insbesondere auch ehemalige Funktionsträger des DDR-Regimes. Manchmal erscheint mir ihr Buch ein bisschen zu ausführlich; welche Spiele Bettina mit ihrer Zwillingsschwester als Kind gespielt hat, interessiert mich beispielsweise weniger, aber da kann man ja auch drüberblättern. Gut hingegen ist, dass die Autorin in ihr Buch, zu dem es noch einen zweiten Teil gibt, jede Menge Quelltexte eingearbeitet hat.
Besonders interessant ist natürlich die Entwicklung der Ulrike Meinhof: Wie wurde aus der wortgewandten, rhetorisch starken, ambitionierten linksradikalen Journalistin, die inhaltlich häufig daneben lag und nicht immer sauber arbeitete, schließlich diese vollkommen durchgedrehte Terroristin, für die Gewalt die Lösung für alles war: Jene Frau, die den mehrfachen Kindermörder Jürgen Bartsch ohne Rücksicht auf dessen Opfer exkulpierte oder welche die abscheulichen antisemitischen Olympia-Morde des “Schwarzen September” 1972 in München begrüßte?
Ein paar Zitate:
Zitat:
Was bedeutete es, zwei von Ostberlin hofierte Westkommunisten als Eltern zu haben, die eine Avantgarde-Zeitschrift machten, die vom SED-Staat als wichtiges Instrument der Agitation und bundesrepublikanischen Destabilisierung angesehen wurde? Es bedeutete zum Beispiel, dass meine Eltern jeden Monat 40 000,– DM bar auf die Hand aus Ostberlin bekamen und einen Haufen Privilegien dazu.
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Alle Demonstrationen gegen eine westdeutsche »Wiederbewaffnung« und auch jene Demonstration in Essen waren in Wahrheit knallharte, aus dem Osten gesteuerte Kampfmittel zur Destabilisierung der Bundesrepublik.
Zitat:
DDR-Kritik wurde in den westlichen liberalen Medien wie stern, Spiegel, Zeit oder auch großen Teilen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten dagegen vergleichsweise klein gehalten, nach dem Motto, alles Negative sei ja hinreichend bekannt, und man müsse sich nun der Zukunft zuwenden, und zu diesem Zwecke müsse man die DDR in ihrer Existenz akzeptieren,