Diskriminierungsfreie Sprache ist mir sehr wichtig, deswegen gendere ich jetzt Vornamen, denn die meisten Menschen haben sich ihren Vornamen nicht ausgesucht, haben ihn einfach von ihren Eltern übergestülpt bekommen, ohne dass dabei ihre zukünftige sexuelle Identität berücksichtigt werden konnte. Das riecht doch ganz stark nach zumindest potentieller, im Keime angelegter Diskriminierung. Man kann schließlich nie wissen … – lasst uns deswegen noch sensibler im Sprachgebrauch sein! Gendert endlich auch Vornamen. Kritiker, also die ewig-gestrige und damit leider zugleich sehr dumme Mehrheit der Bevölkerung, mögen sich lauthals dagegen wehren – es hilft ja alles nichts! Sprache entwickelt sich eben. Das ist der Fortschritt!
Zur Förderung der Etablierung meiner Idee habe ich schon einmal angefangen, ein bühnenbrechendes Theaterstück in dieser neuen Redeweise zu schreiben. Gern gebe ich eine kleine Kostprobe, die wie als künstlerisches Sahnehäubchen auch vollkommen frei vom Gebrauch der heiklen 3. Person ist. Ich hoffe, dass es bald auch in Kindergärten aufgeführt werden wird. Mit der Erziehung kann man nicht früh genug anfangen.
Zitat:
C: Hallo Stefan:ie!
S: Hallo Christian:e, wie geht es Dir?
C: Danke, dass Du fragst, Stefan:ie. Mir geht es gut, aber ich mache mir schon länger Sorgen um Paul:ine.
S: Tatsächlich, Christian:e? Hast Du denn schon mit Martin:a darüber gesprochen?
C: Wieso denn Martin:a, Stefan:ie? Philipp:ine kennt sich doch in solchen Geschichten viel besser aus.
S: Bevor Du zu Philipp:ine gehst, wende Dich lieber an Anton:ia. Auf das Urteil von Philipp:ine habe ich noch nie vertrauen können.
C: Du stimmst mich nachdenklich, Stefan:ie, aber wenn Du so große Vorbehalte gegen Philipp:ine hast, befrage ich doch lieber Max:i. Was sagst Du dazu?
Ganz sanft, ganz sanft
schreitet die Menschheit
zu größerer Gerechtigkeit
durch rechten Sprachgebrauch.