Erste Sätze in Büchern. Manch einer hat seine Lieblingsanfänge, die er gar auswendig rezitieren kann, wir haben hier vor vielen Jahren sicherlich auch schon darüber diskutiert; und man kann es auch als Spiel betreiben: Welches Buch fängt wie folgt an? Das ist alles nett, kann nett sein. Dass erste Sätze misslungen sind, ist vielleicht eher selten, denn wenn einem auch sonst wenig glückt, beim ersten Satz kann man sich schon noch etwas Mühe geben.
Ernst Haffner hat in “Blutsbrüder” (1932) meiner Meinung nach deutlich daneben gegriffen:
Zitat:
Winzige Glieder einer sich durch den langen Industriehof und zwei Etagen windenden müden Menschenschlange stehen die acht Jungen der Clique Blutsbrüder und warten gleich den hundert anderen darauf, endlich aus der furchtbaren Naßkälte in die warmen Wartesäle gelassen zu werden.
Das macht keine Freude, da ist so vieles falsch und schwach, dass ich mich lange darüber auslassen könnte und gar nicht mehr weiterlesen mag. Vielleicht ist der Inhalt stärker als die Form, dann werde ich das Buch irgendwann schon noch lesen, dick ist es ja immerhin nicht.