Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. hat für die Zeit vom 3. bis zum 10. Mai 2021 eine Woche der Meinungsfreiheit ausgerufen:
Zitat:
Debatte, Austausch, Argument und Gegenargument – und das alles mit Respekt vor dir, mir und uns! Gemeinsam wollen wir während der Woche der Meinungsfreiheit mit der Charta der Meinungsfreiheit sowie Aktionen, Veranstaltungen und Projekten ein Bewusstsein schaffen und offen diskutieren. Sei dabei, engagiere dich, mit deiner eigenen Idee oder mit anderen, denn nur zusammen können wir zeigen: Meinungsfreiheit ist #mehralsmeinemeinung.
Teil des Projektes ist auch eine aus 11 Punkten bestehende Charta der Meinungsfreiheit, die man öffentlich unterzeichnen kann; einige markante Punkte daraus:
Zitat:
1. Meinungsfreiheit ist ein universelles Menschenrecht und als solches nicht verhandelbar. Jeder Mensch hat das Recht, die Meinungsfreiheit für sich in Anspruch zu nehmen.
5. Hetze und Hass werden nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt, sondern beschädigen sie. Die Meinungsfreiheit endet da, wo die Würde eines Menschen angegriffen wird.
10. Gewaltausübung gegen Andersdenkende durch physische und psychische Einschüchterung, Drohung und finanzielle Druckmittel ist unzulässig.
Disclaimer
Ich habe den Börsenverein des Deutschen Buchhandels nicht gründlich auf verdächtige Querverbindungen untersucht, aber eine kurze Internet-Recherche nach “Börsenverein des Deutschen Buchhandels rechts” ergab keine Treffer, sein deutscher Wikipedia-Eintrag sieht sauber aus (die Edit-Historie konnte ich in der Kürze nicht überprüfen), allerdings erschien im Jahr 2015 ein verdächtiger Artikel mit der Überschrift Anmeldung für Querdenker jetzt möglich im vereinseigenen Börsenblatt, auch von Vor- und Nachdenkern ist dort die Rede. Ein Bezug zur Pandemie ließ sich jedoch nicht herstellen – und die Charta ist nach meinem Erwägen einfach eine gute Sache, deswegen gehe ich hier geradewegs ins Risiko und mache auf sie aufmerksam.