Beim Philologen Wolfgang Schadewaldt (1900-1974) findet sich folgende Stelle in seiner Tübinger Thukydides-Vorlesung (1961/62), die das oben beschriebene Phänomen sachlicher umreisst – auch wenn sie es auf “große Werke” zu beschränken sucht:
Zitat:
Jede Bearbeitung ist ja nicht unsinnig, sondern so, daß sie doch wieder sinnvoll ist, und doch kann man ihr anmerken, daß sie nicht das Erstgedachte ist. Dieses hat das einfach Gewachsene, Bruchlose, Lebendige an sich. Wenn aber bei großen Werken der Autor nicht dabei stehen bleibt, sondern mehrfach gedacht hat und eine andere Form hineinschiebt, dann zeigt sich nicht mehr diese einfache Geschlossenheit, so daß man den Vorgang noch erkennen kann.