James C. Scott - Against the Grain: A Deep History of the Earliest States
Bei Scott wird der Getreideanbau als Grundlage der Staatenbildung - hauptsächlich in Mesopotamien - während der Jungsteinzeit / dem Neolithikum dargestellt. Epitom des nicht gerade guten Staates ist für Scott der Steuereintreiber. Nebenbei versucht der Autor, Jäger und Sammler - oder allgemein “Barbaren” zu rehabilitieren, die seiner Auffassung nach oftmals ein freieres Leben genießen konnten.
Zitat:
If the formation of the earliest states were shown to be largely a coercive enterprise, the vision of the state, one dear to the heart of such social-contract theorists as Hobbes and Locke, as a magnet of civil peace, social order, and freedom from fear, drawing people in by its charisma, would have to be reexamined.
Diesen frühen Teil unserer Geschichte mal etwas anders zu betrachten, als man es in der Schule gelernt hat, macht Spaß, aber je weiter man in der Zeit zurückgeht, um so mehr begibt man sich in die Welt der Spekulation. Bei Scott wird viel spekuliert, aber der Spaß bleibt.
Einen ganz aktuellen Bezug bekommt das 2017 erschienene Buch, wenn es immer wieder vom Einfluss der Zoonosen auf den Verlauf der Menschheitsgeschichte spricht:
Zitat:
Little wonder, then, that southeast China, specifically Guangdong, probably the largest, most crowded, and historically deepest concentration of Homo sapiens, pigs, chickens, geese, ducks, and wild animal markets in the world, has been a major world petri dish for the incubation of new strains of bird and swine flu.
Epidemien haben bereits früher ganze Städte und Staaten ausgelöscht, aber der Mensch ist noch immer da.