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--- Die Vereinigung der XI im Bröhan-Museum

ArnoAbendschoen - 26.07.2019 um 18:38 Uhr

Der vollständige Titel der aktuellen Sonderausstellung im Berliner Bröhan-Museum lautet: „Skandal! Mythos! Moderne! Die Vereinigung der XI in Berlin“. Sie thematisiert eine Künstlergruppe, die als Gemeinschaft von 1892 – 1898 bestand und jährlich eine spektakuläre Kunstausstellung in der Reichshauptstadt ausrichtete. Sie verstand sich von Anfang an als Gegenpol zu dem seit langem akademisch erstarrten Mal- und Ausstellungsbetrieb, kurz gesagt als Avantgarde. Walter Leistikow und Max Liebermann waren führend in der Bewegung, Franz Skarbina, Ludwig von Hofmann und Max Klinger weitere Schwergewichte. Der Besucher wird noch andere Namen entdecken können, auch ihm bisher womöglich unbekannte.

Die sorgfältig hergerichtete, mittelgroße Ausstellung umfasst gut einhundert Exponate, darunter viele aus Privatsammlungen oder weit entfernten Museen. Sie beschäftigt sich auch mit dem damaligen Kunst- und Ausstellungsbetrieb, den Künstlerbiographien, den veröffentlichten Reaktionen auf die seinerzeit oft als sensationell empfundenen Werke. Präsentiert werden ferner zahlreiche interne Dokumente der Künstlergruppe. Ein umfassenderes Bild von damaliger moderner deutscher Malerei wird dadurch erzielt, dass die Ausstellung sich nicht auf Werke beschränkt, die tatsächlich in den Jahresausstellungen vorgestellt wurden. So taucht man ein in einen kunstgeschichtlich so bewegten wie fruchtbaren Zeitabschnitt, der sich als Vorgeschichte zu noch Bedeutenderem erwies. Mit der Gründung der Berliner Secession ging die hier vorgestellte Vereinigung in jener größeren auf.

Die Ausstellung ist noch bis zum 15. September 2019 zu sehen. Ort: Schlossstraße 1a, 14059 Berlin (gegenüber vom Schloss Charlottenburg).




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