Mich hat es auf jeden Fall überrascht, dass mir der Kessler in der Berliner U-Bahn auf einem vermutlich recht passend gewählten pinken Poster wiederbegegnet ist - erstaunlicher noch, dass die Ausstellung verlängert wurde. Auf der Webseite zur Ausstellung wird das späte Interesse an HGK so erklärt:
Zitat:
Kesslers Tagebücher lagen in Teilen über 50 Jahren unentdeckt in einem Banksafe – sicherlich auch ein Grund dafür, warum die Rezeption Kesslers relativ spät einsetzte.
@Selbstverwirklichung
Ich kenne Kessler zu wenig und kann nur allgemein sprechen:
Kunst (hier gern im weiteren Sinne) ist oft ein Ersatz für nicht gelebtes Leben. Die Zufriedenheit, die einem innerlich fehlt, wird man aber äußerlich nie erlangen; daher sind alle Menschen, die ihr Glück von einem Publikum oder auch nur dem Schaffen an sich abhängig machen, tragische Menschen. Sie werden auf dem gewählten Weg nie erreichen, was sie sich eigentlich ersehnen - höchstens kurze Betäubungen, die dann immer wieder erlangt werden müssen. Von daher ist es eigentlich egal, ob HGKs Aktivitäten / Projekte scheiterten: Sie hätten - menschlich gesehen - immer nur Scheitern sein können.