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--- Literatur im Angesicht des Krieges

Kenon - 20.12.2015 um 16:30 Uhr

Ein sattes Land in relativer Ordnung und relativem Wohlstand produziert und konsumiert Bestseller: ein paar aufregende Krimis hier, ergreifende Liebesgeschichten dort, dazwischen gestreut Biographien von Menschen, die wir aus den Medien kennen, dazu ein bißchen leicht verdauliche Geschichtsschau, Ratgeber zur Optimierung des eigenen Lebens und so weiter und so fort. Seien wir froh, dass das bei uns so ist.

In der Ukraine hat die Literatur noch existentielle Themen, ist die Macht der Worte ganz anders spürbar. Welche Themen, das kann man unter anderem bei "Deutschlandradio Kultur" erfahren:

Literatur in der Ukraine - Im Angesicht des Krieges

Daraus ein Andruchowytsch-Zitat:

Zitat:

In der Ukraine wird Blut vergossen, und das ist noch milde ausgedrückt, denn wenn ich anfange zu beschreiben, auf welche Art Blut vergossen worden ist, dann würden Sie erschrecken. Ich belasse es dabei zu sagen, dass die Ukraine in eine Zone von Tod und Grausamkeit geraten ist, eine Zone entsetzlicher und bitterer Prüfungen. Das geschah nicht aus ihrem freien Willen. Sie ist nicht dorthin gestrebt, sondern zu Ihnen, nach Europa, in eine ganz entgegengesetzte, warme und komfortable Zone. Aber wie es scheint, musste sie dorthin geraten, wo sie jetzt ist. Sie wurde gewaltsam dorthin getrieben, aber nicht etwa durch irgendwelche mystischen Kräfte, sondern ganz einfach durch eine militärische Macht.




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