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-- Prosa
--- der hanswurst im hauswurz
Itzikuo_Peng - 16.03.2015 um 16:52 Uhr
traversiere die trasse, droeger traumtaenzer, und dann immer geradeaus zu dem ungeraden haus, hinter dem der hanswurst im harschen hauswurz harrt, moeglicherweise bist du es, der ihn regelrecht rettet. was bis dahin scheußlich geschah? hanswurst hatte heute ungeheuerlicherweise keine lausige lust, zur anstrengenden arbeit aufzubrechen; so beschloss er, entschied entschieden und entschlossen, saemtliche schloesser seines schlosses, aeh, hauses zu verriegeln, schokoriegel in massen und nicht in maßvollen maßen zu konsumieren, bis ihn, zu diesem zeitpunkt bereits ziemlich ueberzuckert, deuchte, es muesse doch noch ein leben hinter dem seichten deich geben. hanswurst, haeuslich, wie er nun mal war, in die sagenhaft sauberen sandalen mit den schnurlosen schnallen und ab hinters haus: wollen wir doch mal nach dem hauswurz schauen, wozu haben wir ihn denn peinlich praezise zwischen die zedern postiert. hanswurst also hauruck, halt!, mach mal langsamer, langer lulatsch!, die flutschigen fliesen der teuren terracotta-terrasse lang und lang lag er da, schneller, als er mit den wedelnden armen die westfriesische windmuehle ... nein, wesentlich windig war es nicht an diesem traurigen tag.
die zedern (nein, sie zetern nicht, sie zucken bloß, siehe →) ein zorniges zucken: ziemlich zerfahren, der zotige. hanswurst liegt hilflos im harschen hauswurz, als auch schon der traumtaenzer, der, wie im traum, die trasse zuvor tollkuehn traversiert, dem leidenden die linke hand reicht, hanswurst diese, halbwegs ergriffen, greifen kann, traumtaenzer zieht – zackzack – hanswurst aus dem hauswurz, die ritterliche rettung ist gottlob loeblich geglueckt, und, um sich bescheiden zu bedanken, erkenntlich zu zeigen in anerkenntnis dieser außerordentlichen aufopferung des tollen traumtaenzers, bietet hanswurst an: «darf ich dich auf eine tasse tee invitieren, in der hoffnung, du visitierst mich nun oefter? wurst haette ich auch noch im haus, ebenso gebackenes brot von der rotbaeckchen-baeckerei.» traumtaenzer, tief seine stolze stimme: «tu dir die teetasse selbst eintuedeln, und auf hauswurst steh ich auch nicht, vor allem nicht, wenn sie hausgemachtes ausgebeint beinhaltet, hanswurst. mitnehmen taete ich in der tat gerne dein linkes bein, denn meines hinkt inzwischen zwischen den schauerlichen schritten, die ich tagtaeglich so tun muss, um gefallene wieder aufzurichten, falls sie sich dieser art wieder richten lassen wollen.»
«du bist richter?»
«aufrichter, um es aufrecht recht zu sagen.»
«ist schon recht.» hanswurst hadert nicht, demontiert, ohne sich desavouiert zu fuehlen, sein linkes bein, reicht es seinem sichtlich sonderbar erregten erretter, der sich das neue organ, so orgiastisch wie manisch, montiert.
man reicht sich manus manum lavat, und waehrend der traumtaenzer, weiterhin taeglich tausend trassen traversierend zu richten (auf) die gehoerig gefallenen zu aufrechten, ausgestattet mit einem ausgesprochen ansprechenden neuen bein (dass es laenger ist als das andere, sollte anderweitig ausgefuehrt werden), torkelnd zu taumeln beginnt, sitzt hanswurst in seinem verdammt verschlossenen schloss, um heimelig am herd, sich ab und an verschluckend, zu verspeisen die hausgemachte wurst mit rotbaeckchen-brot zur tasse tee, wohl wissend, er ist, fuer dieses mal wenigstens, dem hauswurz entkommen.
Itzikuo_Peng - 13.04.2016 um 13:24 Uhr
Hurra Hurra Freu Freu Glotzaugen-WOW-Roll Salto Rückwärts in den Stand: erscheint im (vorauss.) Oktober 2016 in ]trash[pool Nr. 7:
https://www.facebook.com/trashpoolzeitschrift/?fref=nf
Itzikuo_Peng - 14.11.2016 um 15:35 Uhr
Das Heft ist jetzt bestellbar und man kann auch einer Lesung beiwohnen. https://trashpool.net/ Nein, ich werde da nicht sein, nein, ich mache da keinen Reibach mit, nein, ich kenne persönlich nicht mal die Leute. Ich freue mich einfach nur hanswurstig, dass mein seinerzeit hier geposteter Text gedruckt jetzt in einer Zeitschrift erschien. :) Jaja, das kann ich noch, in meinem fortgeschrittenen Alter: mich freuen.
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Dann kam die Stimme des Schicksals in schweren Stiefeln und schwarzem Mantel daher und sagte: «Ich bin die Stimme des Schicksals. Du Kröte freust dich? So richtig absichtslos? Wer sagt uns denn, dass deine Absichtslosigkeit nicht Absicht ist?»
«Servus Schicksal ...»
«Halt! Ich bin die Stimme des Schicksals, nicht das Schicksal selbst ...»
«Ach so, ok. Ich bedaure den Fauxpas … also nochmal: Servus Stimme des Schicksals. Wenn wir jetzt hier so anfangen, na dann brauchte ja niemand nix mehr zu äußern.»
«Korrekt. Ich will dir nur deine Illusion Freude nehmen.»
«Ah, cool. Und jetzt?»
«Es gibt keine in einem Forum gepostete absichtslose Freude. Wer postet, will damit etwas bezwecken. Du könntest es ja auch bleiben lassen, zuhause sitzen und dich freuen und zum Fenster raus gucken und gut ist.»
«Hm. Will man aber Freude nicht auch teilen? Also ich?»
«Du willst auf dich aufmerksam machen, und das ist eine Ego-Verwerflichkeit. Du willst, dass alle sagen: Guck mal, was der für geile Texte schreibt. Du willst, dass deine Bücher überdurchschnittliche Auflagen erzielen und dich zum Schotter führen.»
«Hm. Will ich das? Du willst mir meine Freude nehmen.»
«Lass uns uns gegenseitig Vorwürfe Verwerfungen an den Kopf werfen, wie bei einem alten Ehepaar.» Die Stimme des Schicksals lacht politisch.
«Auch gut. Lass uns uns Vorwürfe vorwerfen. Wie lange sind wir schon verheiratet?»
«Juwelenhochzeit.»
«Passt. Also dann sag ich dir jetzt mal was: ich bin es leid, immer dann, wenn ich mich mal wirklich freue, nach all den Jahren immer und immer wieder und immer noch, deine dämliche Stimme zu hören, die mir ein schlechtes Gewissen einreden will, wo ich doch gar kein Gewissen habe, also, inzwischen nicht mehr, denke ich. Außerdem muss ich erstmal noch schnell einkaufen, Bier, Wein, damit ich das hier durchstehe, hab nix mehr da.»
«Du bist absolut nicht kritikfähig, hast eine niedrige Frustrationstoleranz und deine Ausflüchte sind lächerlich. Bleib am Rohr und steh deinen Mann, auch ohne Suff.»
…
…
...
«Hallo?»
…
…
...
«Bin wieder da. Prost.» Trinkt ein Bier (Eichbaum Ureich Premium Pils, war im Angebot).
«Wo waren wir stehengeblieben?»
« Du wolltest mir gerade meine Freude kaputtmachen.»
«Ah, ja, genau. Äh, also bei mir ist im Moment etwas die Luft raus, ich glaube, ich habe schon alles gesagt. Du bist ein egoistischer Interessenverfolger deiner Interessen, deine Freude kannst du dir in die Haare schmieren.»
«Willst du die Scheidung?»
«Was soll das jetzt? Wir sind doch Juwelen!»
«Soll ich mich beim Schicksal über dich beschweren?»
«Das machst du nicht.» Ein Zittern in der Stimme, wahlweise Beben.
«Immerhin bist du nur die Stimme des, nicht das Schicksal selbst. Ich werde eine neue Sprecherin beantragen, die demokratisch zu wählen wäre im Namen der Freude.»
«Das kriegst du nicht durch. Die ganzen Parteien ...»
«... und es ist nur in meinem Kopf HAHA … kennste?»
«Also, du versuchst, mich hier fertig zu machen. Hört jemand zu?»
«Jo, ich poste das überall. Wirst schon sehen.»
«Ich bin unter Termindruck, muss andere Freuden zerstören, im Namen des Schicksals, ich bin dann mal weg. Aber sag´s nicht dem Schicksal, dass ich bei dir nicht ... Könnten wir uns darauf einigen?»
«Nein. Scheidung.»
(Die Stimme des Schicksals off)
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