Zitat:
Jahrzehntelang hatten die Springer-Kampfblätter ein Beinahe-Monopol.
Ich tue mich immer etwas schwer, diesen Hass auf die Springer-Presse zu verstehen. In erster Linie hat sie um die Auflage gekämpft. Politik hat natürlich auch eine Rolle gespielt, sonst hätte sie kaum das Motto geziert, was vor ca. einem Vierteljahrhundert endlich in Erfüllung gegangen ist:
"Die Einheit des Vaterlandes in Freiheit - das ist unser Auftrag."
Dieses Motto war herausragend visionär, als viele die Einheit längst abgeschrieben hatten.
1976 sagte Axel Springer:
"Die Mauer ist eine Beleidigung jedes Menschen, der die Freiheit liebt oder nach ihr dürstet."
Das ist weit klüger gewesen als alles, was ich z.B. von Rudi Dutschke, der gern den Sozialismus in Westdeutschland eingeführt hätte, an Zitaten gesehen habe.
Ich kenne das Vorwende-Westberlin nicht aus eigener Anschauung. Vermutlich war es ähnlich provinziell wie heute, vielleicht auch ein bißchen verrückter. Politisch betrachtet kann man seine Existenz gar nicht genug würdigen. Von der DDR aus gesehen war Westberlin eine Insel der Glückseligkeit, Bewahrer einer großen Hoffnung:
Another life is possible